Luigi Bechi (auch Becchi) (* März 1830 in Florenz; † 19. November 1919 ebenda) war ein italienischer Maler. Als Künstler, der sowohl der traditionellen akademischen als auch der realistischen Malerei zugewandt war, spielte er eine Rolle in der Erneuerung der toskanischen Malerei während des Risorgimento.
Luigi Bechi wurde im März 1830 in Florenz geboren.[1] Er studierte von 1843 bis 1853 an der Accademia di Belle Arti in seiner Heimatstadt. Dort besuchte er Kurse im Zeichnen und Malen (insbesondere Historienmalerei) bei Giuseppe Bezzuoli, Enrico Pollastrini (1817–1876), Benedetto Servolini (1805–79) und Tommaso Gazzarini (1790–1853). Ab 1848 fertigte er als Schüler Bezzuolis Kopien der Werke alter Meister an. 1849 wurde er von der Akademie für seine Aktzeichnungen prämiert. 1852 nahm er an der Triennale teil. Im Jahr darauf begann er mit dem Malen akademischer Gemälde. Später machte er sich dagegen die Ziele der Künstlergruppe Macchiaioli zu eigen, die sich für eine realistische Bildauffassung einsetzte. 1859 nahm er am italienischen Unabhängigkeitskrieg teil und verwendete Erfahrungen daraus als aktuell-historische Themen für seine Arbeiten. Im gleichen Jahr nahm er mit den Macchiaioli-Mitgliedern Giovanni Fattori, Saverio Altamura (1822–1897), Giovanni Costa (1833–1893) und Silvestro Lega (1826–1895) an der ersten gesamtitalienischen Ausschreibung zur Förderung patriotisch-nationaler Kunst Concorso Ricasoli teil und gewann dort mit dem Karton für das Gemälde Il Marchese Fadini salva la vita al colonnello De Sonnaz a Montebello (Der Marchese Fadini rettet dem General De Sonnaz in Montebello das Leben) den zweiten Platz in der Abteilung Episodi militari. Dieses Gemälde sollte zu einem der wichtigsten Werke von Bechi werden und wird als beispielhaft für den damaligen Wunsch in Italien nach realistisch gemalten patriotischen Bildern angesehen. Noch unvollendet stellte er es 1861 auf der Nazionale Esposizione (Nationalausstellung) in Florenz aus und vollendete es 1862 im Auftrag der italienischen Regierung. Später ging es in die Sammlung des Museums Galleria d’Arte Moderna des Palazzo Pitti über. Auf der Nazionale Esposizione zeigte Bechi aber auch akademische Bilder, wie das dort mit einer Auszeichnung gewürdigte Michelangelo che veglia il servo Urbino morente. Um das Jahr 1861, nachdem er eine Parisreise unternommen hatte, begann sich Bechi bei Freund und Gastgeber Diego Martelli (1839–1896) und der Scuola di Castiglioncello überwiegend der Landschaftsmalerei zu widmen. Dabei blieb er von der impressionistischen Strömung unbeeinflusst und weitgehend der Ateliermalerei treu, obwohl er in Paris die Freilichtmalerei kennengelernt hatte. Neben zahlreichen Ausstellungen in Florenz, stellte Bechi unter anderem auch in Genua (1864), Paris (1867) und London (1879) aus. Er unterhielt außerdem eine private Malschule, die auch Frauen offen stand. 1866 nahm er erneut am Unabhängigkeitskrieg teil und geriet bei Bezzecca in Gefangenschaft. Als er zurückkam, wurde seine Malerei anekdotischer. 1870 wurde er Professor der Accademia di Belle Arti und übernahm bei vielen Wettbewerben die Rolle des Prüfers. Er konzentrierte sich auf die Genremalerei und nahm kaum noch an Ausstellungen teil. 1919 starb er in Florenz.[2]
Personendaten | |
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NAME | Bechi, Luigi |
ALTERNATIVNAMEN | Becchi, Luigi |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Maler |
GEBURTSDATUM | März 1830 |
GEBURTSORT | Florenz |
STERBEDATUM | 19. November 1919 |
STERBEORT | Florenz |