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Gerhard Hoehme (* 5. Februar 1920 in Greppin bei Dessau; † 29. Juni 1989 in Neuss) war ein deutscher Maler und Grafiker, der als wichtiger Vertreter der Abstrakten Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg und des deutschen Informel gilt.


Leben


Von 1936 bis 1938 machte er eine Lehre zum Bankkaufmann und anschließend von 1939 bis 1945 eine Ausbildung zum Flugzeugführer. Gerhard Hoehme hatte als Jagdflieger zahlreiche Flugeinsätze u. a. in Afrika, Russland und Griechenland. Dabei wurde er zweimal verwundet. In der Rekonvaleszenzzeit belegte Gerhard Hoehme Kurse in Malerei und Graphik. 1945 bis 1946 war Hoehme in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Er begann 1948 ein kurzes Studium bei dem Schriftgestalter Herbert Post an der Kunstschule Burg Giebichenstein bei Halle an der Saale. 1948 heiratete er Margarete Schulze. 1951 ging er mit Hilfe des Übersetzers und Hoehmes späterem Galeristen Jean-Pierre Wilhelm nach Düsseldorf und bezog ein Haus in Düsseldorf-Kaiserswerth. Von 1951 bis 1953 studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Otto Coester. In seiner Studienzeit richtete er seine Kunst am französischen Tachismus aus. Im gleichen Jahr begegnete er erneut Jean-Pierre Wilhelm, der ihm wiederum Jean Fautrier und Jean Dubuffet vorstellte. Zudem hatte er Kontakte zu dem französischen informellen Künstlern aus Paris sowie Literaten, Kunstkritikern und Musikern wie Juilen Alvard, Pierre Restany, Paul Celan, und Pierre Boulez. Seither beschäftigte sich Gerhard Hoehmes verstärkt mit der informellen Malerei.

1954 wurde sein Sohn Pitt Simon geboren, zudem wurde ihm der Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf verliehen. 1954 bis 1957 war Gerhard Hoehme Vorsitzender der Künstlervereinigung Gruppe 53. 1960 erhielt er ein Stipendium an der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom. Er traf in Rom Alberto Burri, Cy Twombly, Robert Motherwell, Mark Rothko, Enrico Crispolti und Giulio Carlo Argan und schließt Freundschaft mit den Künstlern Piero Dorazio, Pino Pascali und dem Schriftsteller Paul Nizon.

1962 beginnt eine langjährige Beziehung zu der Malerin Christine Bange. 1970 wird der gemeinsame Sohn Michael Simon geboren (Architekt in Berlin)

1960 erhält er eine Berufung an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf als Lehrer der Vor- und Grundkurs-Klassen und wurde 1965 zum Professor für Freie Malerei an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf ernannt. Seit 1963 unterhielt Gerhard Hoehme einen zweiten Wohnsitz in Nemi bei Rom. Zur Zeit der Studentenunruhen 1968 und der revolutionären Lehransätze von Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf überdenkt Gerhard Hoehme in zahlreichen Texten die Situation der Akademie und entwickelte Gedanken zu Reformen. 1974 siedelt er von Düsseldorf nach Neuss-Selikum um. 1984 wird er in die Akademie in Berlin gewählt. Seine Lehrtätigkeit beendete er 1984. Gerhard Hoehme erhielt 1984 die Paul-Klee-Professur für Bildende Kunst an der Universität Gießen.

Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Sigmar Polke, Michael Bette und Chris Reinecke.


Werk


1957 erhielt Hoehme den in diesem Jahr erstmals vergebenen Förderpreis des Landes NRW. Noch im selben Jahr gründete er zusammen mit Jean-Pierre Wilhelm die Galerie 22, die bis 1960 existierte und ein Zentrum des Informel für Künstler, Musiker und Schriftsteller war. Hoehme wurde Mitglied der Düsseldorfer Künstlervereinigung Gruppe 53. Nach 1955 malte er auch im Stil der Lyrischen Abstraktion.

Hoehme eigener, spezieller Malstil knüpfte an die Tradition der shaped canvas an. Er vermischte das Farbmaterial und schaffte mit seinen Gemälden räumliche Strukturen und kombinierte Raumelemente mit bemalten Flächen. Er beschäftigte sich mit dem Combine Painting, schuf kalligrafische Schriftbilder, Strukturbilder und Objektbilder. Ab den 1970er Jahren entstanden seine sogenannten „Damastbilder“. Er wollte damit „offene Bilder“ schaffen, die nicht mehr nur auf der Leinwand wirkten, sondern im Betrachter präsent sein sollten.

1959 war Hoehme Teilnehmer der documenta II in Kassel in der Abteilung Malerei. 1960 wurde er mit dem Villa Massimo-Preis in Rom ausgezeichnet. Im Jahr 1962 erfolgte die Veröffentlichung seiner Texte Wegzeichen im Unbekannten. 1967 schrieb er sein Manifest Relationen.

Gerhard Hoehme war Mitglied im Deutschen Künstlerbund, er gehörte dessen Vorstand von 1961 bis 1963 an.[1]


Kunstmappen



Ausstellungen (Auswahl)



Werke in Museen und Sammlungen



Einzelnachweise


  1. kuenstlerbund.de: Vorstände des Deutschen Künstlerbundes seit 1951 (Memento des Originals vom 17. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 27. August 2015)

Literatur




Personendaten
NAME Hoehme, Gerhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM 5. Februar 1920
GEBURTSORT Greppin bei Dessau
STERBEDATUM 29. Juni 1989
STERBEORT Neuss



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