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Friedrich Wilhelm Heinrich Theodor Hosemann (* 24. September 1807 in Brandenburg an der Havel; † 15. Oktober 1875 in Berlin) war ein deutscher Kunstmaler, Zeichner, Illustrator und Karikaturist.

Theodor Hosemann mit 48 Jahren (Selbstbildnis von 1855)
Theodor Hosemann mit 48 Jahren (Selbstbildnis von 1855)
Theodor Hosemann 1870 (Stich von E. Hartmann in der Illustrirten Welt 18.1870, S. 17)
Theodor Hosemann 1870 (Stich von E. Hartmann in der Illustrirten Welt 18.1870, S. 17)
„Nen Dreier, det Schäfchen“ (1860)
„Nen Dreier, det Schäfchen“ (1860)
Maurer beim Bau des Roten Rathauses
Maurer beim Bau des Roten Rathauses
Illustration zu „Hänsel und Gretel“
Illustration zu „Hänsel und Gretel“
Illustration zu „Münchhausen“
Illustration zu „Münchhausen“
„Die Bleiche“, kolorierter Holzstich von Theodor Hosemann, aus: Gustav Holting (= C. G. Winckelmann), „Die kleine Hausfrau in 12 Bildern“. Berlin, Winckelmann & Söhne, 1876, S. 16
„Die Bleiche“, kolorierter Holzstich von Theodor Hosemann, aus: Gustav Holting (= C. G. Winckelmann), „Die kleine Hausfrau in 12 Bildern“. Berlin, Winckelmann & Söhne, 1876, S. 16

Familie


Hosemann war der Sohn des königlich preußischen Offiziers Wilhelm Albrecht Hosemann, der als Leutnant im Regiment „von Puttkamer“ diente, und der Christiane Charlotte Stengel.

Hosemann heiratete in erster Ehe 1836 Henriette Wilhelmine Aßmann († 1849). Aus dieser Ehe entstammten drei Kinder. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete Hosemann 1850 in zweiter Ehe Bertha Heimbs aus wohlhabender Familie. Aus dieser Ehe stammten drei weitere Kinder. Von allen sechs Kindern erreichte nur ein Sohn das Erwachsenenalter und überlebte den Vater.


Leben


Hosemann war hauptsächlich als Genremaler und Lithograf tätig. Als Zeichenlehrer der Kinder des Generalintendanten der Königlichen Schauspiele, später der Museen in Berlin, Carl von Brühl, fand er Zugang zu den höchsten Kreisen der Stadt. In seiner Bilderwelt fand das Berliner Kleinbürgertum weit mehr Beachtung.

„Das vormärzliche Berlin hat in ihm seinen getreuesten Chronisten und Schilderer gefunden; und hätte er nicht mehr geschaffen als seine Bilder aus dem Berliner Volksleben, sein Andenken könnte nicht verlöschen, und jeder, der die Geschichte unserer Stadt in jenen Zeiten recht verstehen will, muß auch die Schilderungen Hosemanns zur Hand nehmen – die beste Bilderchronik jener Jahre!“

Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, September 1897

Unter finanziell sehr bescheidenen Verhältnissen wuchs Hosemann, bedingt durch das unstete Offiziers- und Kriegsleben des Vaters, in wechselnden Wohnorten auf. 1816 kam er nach Düsseldorf. Im Jahr 1819, schon mit zwölf Jahren, trat er als Lehrling bei der Lithografischen Anstalt „Arnz & Winckelmann“ in Düsseldorf ein. Mit knapp 15 Jahren wurde er 1822 bereits als Zeichner für ein Jahresgehalt von 200 Talern fest angestellt. Von 1822 bis 1828 besuchte er gleichzeitig die Kunstakademie Düsseldorf. Dort war er Schüler von Wilhelm Schadow.[1]

1828 machte sich der Teilhaber Johann Christian Winckelmann in Berlin selbständig und gründete den später so genannten Verlag „Winckelmann & Söhne“. Hosemann ging mit ihm als Erster Zeichner für das doppelte Jahresgehalt von 400 Talern nach Berlin. In diesem Jahr finden sich erste Illustrationen in Kinderbüchern und Jugendschriften und 1830 folgten humoristische Zeichnungen in den von George Gropius verlegten bunten Heften. Hosemann wurde in den nächsten Jahren zum hochgeschätzten Illustrator vieler anderer Verlage.

In den Jahren von 1834 bis 1852 arbeitete er mit dem Humoristen und Satiriker Adolf Glaßbrenner zusammen. Dessen Schriften wurden zum größten Teil von Hosemann illustriert. Darunter vor allem die Reihe „Berlin wie es ist und – trinkt“. Deren Autor nannte sich „Adolf Brennglas“ und insgesamt erschienen 32 Hefte in Berlin und Leipzig. Hosemann hat Karikaturen für die Nummern 19, 25, 26 und 27 geliefert.

Hosemann war von 1842 bis 1855 Mitglied des Berliner Literatenvereins „Tunnel über der Spree“ und trug den Vereinsnamen „Hogarth“. Dem Berliner „Rütli“ stand er in den 1850er Jahren nahe und war von 1857 bis 1860 Mitherausgeber aller vier Jahrgänge des vereinsnahen Jahrbuchs Argo. Album für Kunst und Dichtung (Breslau). In der Argo hat Hosemann mehrere Bilder (Stahlstichtafeln) veröffentlicht.

Grabstätte
Grabstätte

1857 wurde er zum Professor an der Berliner Akademie der Künste ernannt und dort 1860 zum Mitglied berufen. In diesen Jahren als Lehrer gehörte 1874 Heinrich Zille zu seinen Schülern. Am 15. Oktober 1875 verstarb Hosemann in Berlin. Seine Grabstelle der Stadt Berlin befindet sich in der Abt. VIII-25-34/35 auf dem II. Sophien-Friedhof in der Bergstraße (Berlin-Mitte). Sie war bis zum Jahr 2015 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.


Werke – Illustrierte Bücher (Auswahl)


Das umfangreichste Verzeichnis von Werken Hosemanns, einen Katalog des graphischen Werkes (595 Nummern), liefert Karl Hobrecker in Lothar Briegers Theodor Hosemann. Ein Altmeister Berliner Malerei (München, 1920, S. 130–167).


Ehrungen



Literatur




Commons: Theodor Hosemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016, PDF)
  2. ub.uni-duesseldorf.de
  3. ub.uni-duesseldorf.de
  4. ub.uni-duesseldorf.de
  5. Vgl. dazu auch Eduard Fuchs: Die Juden in der Karikatur. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte. Langen, München 1921, S. 106; zur Datierung des Druckes vgl. Karl Hobrecker, Nr. 311. Die 1.–7. Auflage erschien nicht bei Janke.
  6. Werke
  7. Hosemannstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
Personendaten
NAME Hosemann, Theodor
ALTERNATIVNAMEN Hosemann, Friedrich Wilhelm Heinrich Theodor (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunstmaler, Zeichner, Illustrator und Karikaturist
GEBURTSDATUM 24. September 1807
GEBURTSORT Brandenburg an der Havel
STERBEDATUM 15. Oktober 1875
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Theodor Hosemann

[en] Theodor Hosemann

Friedrich Wilhelm Heinrich Theodor Hosemann (24 September 1807, Brandenburg an der Havel – 15 October 1875, Berlin) was a German genre painter, draftsman, illustrator and caricaturist.[1]

[fr] Theodor Hosemann

Friedrich Wilhelm Heinrich Theodor Hosemann, né le 24 septembre 1807 à Brandebourg-sur-la-Havel et mort le 15 octobre 1875 à Berlin, est un peintre de genre, graveur, illustrateur, dessinateur et caricaturiste prussien.

[it] Theodor Hosemann

Friedrich Wilhelm Heinrich Theodor Hosemann (Brandeburgo sulla Havel, 24 settembre 1807 – Berlino, 15 ottobre 1875) è stato un illustratore, disegnatore e pittore tedesco.

[ru] Хоземанн, Теодор

Теодор Хоземанн (нем. Theodor Hosemann; 24 сентября 1807, Бранденбург-на-Хафеле, провинция Бранденбург, королевство Пруссия — 15 октября 1875, Берлин, Германская империя) — немецкий живописец, рисовальщик, иллюстратор и карикатурист. Педагог, профессор (с 1857). Действительный член Прусской королевской академии искусств (с 1860).



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