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Klaus Bergdolt (* 6. Dezember 1947 in Stuttgart) ist ein deutscher Augenarzt, Medizin- und Kunsthistoriker.


Leben


Nach dem Abitur 1966 am humanistischen Karls-Gymnasium Stuttgart begann Bergdolt 1967 zunächst mit einem Studium der Rechtswissenschaft, wechselte 1968 jedoch zur Medizin. Er studierte in Tübingen, Wien und Heidelberg. 1975 erfolgte hier die Promotion zum Dr. med. Anschließend arbeitete er als Assistent von Wolfgang Jaeger[1] an der Universitätsklinik Heidelberg, wo er 1981 seine Facharztausbildung zum Augenarzt erfolgreich abschloss.

Von 1981 bis 1986 studierte Bergdolt dann Geschichte, Kunstgeschichte, Christliche Archäologie und Religionswissenschaften in Heidelberg und Florenz. 1986 wurde er in Heidelberg mit der Dissertation „Der dritte Kommentar Lorenzo Ghibertis: Naturwissenschaft und Medizin in der Kunsttheorie der Frührenaissance“ summa cum laude zum Dr. phil. promoviert. 1989 erfolgte in Würzburg, wo er bis zu seiner Berufung nach Venedig einen Lehrauftrag als Privatdozent hatte, die Habilitation für Medizingeschichte (Arzt und Krankheit bei Petrarca).

Von 1990 bis 1995 war Bergdolt Direktor des Deutschen Studienzentrums in Venedig, von 1995 bis 2014 ordentlicher Professor für Geschichte und Ethik der Medizin und Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin an der Universität zu Köln. Bei ihm habilitierten sich Ferdinand Peter Moog, Daniel Schäfer und Christiane Woopen.

Gastvorträge und Gastprofessuren führten ihn in dieser Zeit an zahlreiche Universitäten des In- und Auslands (darunter nach Padua, Messina, Santiago de Chile, Princeton und Peking). Von 1995 bis 2005 war er Vertrauensdozent der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Bergdolt ist ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften sowie der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste Salzburg. Von 2003 bis 2013 war er Vorsitzender des Renaissance-Arbeitskreises der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Er ist Ehrenmitglied der Accademia di Storia dell’Arte Sanitaria in Rom. Bergdolt gehörte viele Jahre dem Wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift für medizinische Ethik an und ist Mitherausgeber von Sudhoffs Archiv. Von 2001 bis 2017 leitete er das Ethik-Konsil des Universitätsklinikums Köln. Von 2005 bis 2013 war er Vorsitzender des Trägervereins des Deutschen Studienzentrums in Venedig, dessen wissenschaftliches Programm er maßgeblich mitgestaltet hat, sowie Herausgeber der wissenschaftlichen Studi-Reihe des Instituts. 2017 wurde er zum Ehrenmitglied des deutschen Studienzentrums in Venedig ernannt. Von 2013 bis 2016 gehörte er als Experte für Seuchengeschichte dem Nationalen Aids-Beirat an, 2014 bis 2017 leitete er die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt.

Wissenschaftliche Schwerpunkte sind die Pest- und Seuchengeschichte, das gesunde Leben (Diätetik), die Geschichte der ärztlichen Ethik sowie die Medizin- und Kulturgeschichte des Spätmittelalters und der Renaissance, hier besonders in Italien und Venedig. Bergdolt publizierte auch zur Geschichte der deutsch-italienischen Beziehungen. 2012 erschien sein Buch "Deutsche in Venedig", 2018 die historische Analyse "Kriminell, korrupt, katholisch? Italiener im deutschen Vorurteil".

Von 2003 bis 2016 war Bergdolt Vorstandsmitglied des Vereins "Freunde des Wallraf-Richartz-Museum/Museum Ludwig" in Köln, wo er sich besonders der Programmgestaltung der "Jungen Kunstfreunde" widmete. Er ist zudem Mitglied des Vorstands der Freunde des Italienischen Kulturinstituts Köln (seit 2014).[2]

Vom Wintersemester 1966/67 bis zu seinem Austritt 2001 war er Mitglied der Studentenverbindung AV Igel Tübingen.[3]


Schriften (Auswahl)



Monografien



Herausgaben





Einzelnachweise


  1. Wolfgang Jaeger (unter Mitarbeit von Klaus Bergdolt): Die Erfindung der Ophthalmoskopie, dargestellt in den Originalbeschreibungen der Augenspiegel von Helmholtz, Ruete und Giraud-Teulon. Eingeleitet und erläutert von Wolfgang Jaeger. Hrsg. von Dr. Winzer. Chemisch-pharmazeutische Fabrik Konstanz. Brausdruck GmbH, Heidelberg 1977, S. 4.
  2. Institut für Geschichte und Ethik der Universität zu Köln - Kurzbiographie Klaus Bergdolt. Abgerufen am 21. April 2018.
  3. Igel-Verzeichnis 1871–2011. Nr. 969.
Personendaten
NAME Bergdolt, Klaus
KURZBESCHREIBUNG deutscher Medizin- und Kunsthistoriker
GEBURTSDATUM 6. Dezember 1947
GEBURTSORT Stuttgart



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