Adriaen van de Velde entstammte einer bedeutenden niederländischen Malerfamilie und war der Sohn des Zeichners Willem van de Velde (* um 1611–1693). Der Maler Willem van de Velde (1633–1707) war sein Bruder. Sein exaktes Geburtsdatum ist nicht bekannt, aber gesichert ist, dass er am 30. November 1636 in der Oude Kerk getauft wurde.
Seinen ersten Kunstunterricht bekam van de Velde durch seinen Vater. Durch dessen Vermittlung kam er später nach Haarlem und wurde dort Schüler von Jan Wijnants und Paulus Potter. Neben letzterem hatte vor allem auch Philips Wouwerman großen Einfluss auf van de Velde.
Eine melkende Magd mit Kuh und Ziegen vor dem Stall (1672)
In seine Heimatstadt zurückgekehrt arbeitete van de Velde einige Zeit im Atelier von Karel Dujardin und ließ sich anschließend als freischaffender Künstler nieder. Mit 21 Jahren heiratete er dort am 5. April Maria Oudekerk. Neben seinen eigenen Werken arbeitete van de Velde auch mit vielen anderen Landschaftsmalern zusammen; u. a. gestaltete er Menschen und Tiere in den Werken von Jan Hackaert, Jan van der Heyden und Jan Wijnants.
1672 starb der Maler Adriaen van de Velde. Seine Beerdigung fand am 21. Januar in der Nieuwe Kerk statt.
Einschätzung
Mit seinem Frühwerk steht van de Velde noch ganz im Schatten der Haarlemer Schule und seinen Vorbildern Paulus Potter und Nicolaes Pieterszoon Berchem. Später fand er dann zu einem eigenen Stil und – trotz kurzer Schaffensdauer – entstanden bis zu seinem Tod über 400 Bilder (Werkverzeichnis bei Cornelis Hofstede de Groot). Seine Skizzen, welche in der Natur entstanden, bildeten nicht nur die Vorlage seiner sorgfältig komponierten Bilder, sondern wurden häufig auch als Radierungen „wiederverwertet“. Seine Landschaftsbilder zeichnen sich durch sorgfältige Wiedergabe der Einzelheiten, übersichtlich – harmonische Komposition und kontrastreiche, warme Farbgestaltung aus.
Golfspieler auf dem Eis bei Haarlem (1668, National Gallery London)
Eisbelustigung auf dem Stadtgraben (1669, Gemäldegalerie Alte Meister Dresden)
Die Hütte (1671, Rijksmuseum Amsterdam)
Literatur
Hermann Arthur Lier:Velde. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S.557–563.
Cornelis Hofstede de Groot: Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts, 10 Bde. Esslingen und Paris 1907–28.
Marietta Frensemeier: Studien zu Adriaen van de Velde (1636-1672). Aachen 2001 (Dissertation Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
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