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Alice Neel (* 28. Januar 1900 in Merion Square, Pennsylvania; † 13. Oktober 1984 in New York) war eine US-amerikanische Malerin, die dem amerikanischen Realismus zugeordnet wird.

Alice Neel in ihrem Atelier (1976)
Alice Neel in ihrem Atelier (1976)

Leben und Werk


Nach ihrem Schulabschluss 1918 lernte Alice Neel Stenographie und Schreibmaschine und absolvierte das Examen für den öffentlichen Dienst. Während ihrer zweijährigen Tätigkeit als Sekretärin für die Armee besuchte sie Abendkurse an der School of Industrial Art in Philadelphia. 1921 meldete sie sich an der Philadelphia School of Design for Women an (heute: Moore College of Art and Design). Im ersten Jahr bestritt sie das Schulgeld aus ihren Ersparnissen, für die restlichen drei Jahre erhielt sie ein staatlich finanziertes Stipendium. 1926 schloss sie ihr Studium ab.

Mit ihrem Ehemann, dem kubanischen Maler Carlos Enríquez, zog sie kurz nach Kuba, dann nach New York. Die erste gemeinsame Tochter starb als Kind, die zweite wuchs bei Carlos Enríquez' Familie in Kuba auf. Nach der Trennung des Paars erlitt Alice Neel einen Nervenzusammenbruch und kam 1930 in eine Klinik. Ab 1932 lebte sie wieder in New York City. Ihr Hauptwerk entstand 1938–1962 im Umfeld ihres Wohnortes im Stadtteil Spanish Harlem.[1]

Alice Neel widmete ihr Hauptwerk der Porträtmalerei und bezeichnete ihre Werke als “pictures of people” (Menschenbilder). Als selbsternannte Seelensammlerin war Neel zeitlebens bestrebt, das Innere ihrer Modelle nach außen zu kehren. Ihr großes Interesse am Menschen verlieh ihr das Talent zum Analysieren ihrer Modelle. Sie verband diese begierige Wahrnehmung mit einem scharfen Verstand, und so entstanden Porträts, die offen und einsichtsvoll sind, wenn auch nicht immer schmeichelhaft für ihr Sujet. Ihre Modelle waren meist Menschen aus ihrem Bekanntenkreis und aus der Kulturszene von Manhattan.

Erst spät erhielt die Malerin Anerkennung. In der Zeit des Abstrakten Expressionismus, dann der Minimal Art, und in einer immer noch männer-dominierten Kunstszene wurde ihr psychologischer Realismus abgelehnt. Erst mit dem Feminismus der 1970er Jahre wurde ihre Qualität und Aktualität gewürdigt. 1974 erhielt sie eine Einzelausstellung im Whitney Museum in New York City.[1]

Neels Werke sind in allen wichtigen amerikanischen Museen wie auch in der Tate Modern in London vertreten. Im Jahr 2007 feierte der Film Alice Neel Premiere, bei dem ihr jüngster Enkelsohn Andrew Neel Regie führte.[2]


Auszeichnungen



Einzelausstellungen (Auswahl)



Gruppenausstellungen (Auswahl)



Literatur




Commons: Alice Neel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Aufgehoben im Strom der Zeit, Artikel von Belinda Grace Gardner, Kunstzeitung, Januar 2018
  2. Alice Neel. Abgerufen am 15. Januar 2020 (amerikanisches Englisch).
  3. Members: Alice Neel. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 17. April 2019 (mit Anmerkungen zu Auszeichnungen).
  4. nationalacademy.org: Past Academicians "N" / Neel, Alice NA 1983 (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 5. Juli 2015)
  5. Alice Neel. Painter of Modern Life, deichtorhallen.de, abgerufen am 13. Oktober 2017
  6. Radek Krolczyk: Alice Neel-Ausstellung in Hamburg: Bilder von Freunden. In: Die Tageszeitung: taz. 25. Oktober 2017, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 15. Januar 2020]).
  7. http://www.ateneum.fi/nayttelyt/alice-neel/?lang=en
  8. NZZ, Internat. Ausgabe vom 19. August 2015, S. 29: Expressive Porträtstudien
  9. FAZ vom 18. August 2010, Seite 29: Sie gehört in den Olymp der Kunst
Personendaten
NAME Neel, Alice
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Malerin
GEBURTSDATUM 28. Januar 1900
GEBURTSORT Merion Square, Pennsylvania
STERBEDATUM 13. Oktober 1984
STERBEORT New York

На других языках


- [de] Alice Neel

[en] Alice Neel

Alice Neel (January 28, 1900 – October 13, 1984) was an American visual artist, who was known for her portraits depicting friends, family, lovers, poets, artists, and strangers. Her paintings have an expressionistic use of line and color, psychological acumen, and emotional intensity. Her work depicts women through a female gaze, illustrating them as being consciously aware of the objectification by men and the demoralizing effects of the male gaze.[1] Her work contradicts and challenges the traditional and objectified nude depictions of women by her male predecessors.[1] She pursued a career as a figurative painter during a period when abstraction was favored, and she did not begin to gain critical praise for her work until the 1960s. Neel was called "one of the greatest portrait artists of the 20th century" by Barry Walker, curator of modern and contemporary art at the Museum of Fine Arts, Houston, which organized a retrospective of her work in 2010.[2]

[es] Alice Neel

Alice Neel (Gladwyne, Pensilvania, 28 de enero de 1900 – Nueva York, 13 de octubre de 1984) fue una pintora retratista estadounidense. Sus pinturas destacan por su uso expresionista de la línea y del color, profundidad psicológica e intensidad emocional.

[fr] Alice Neel

Alice Neel, née à Merion Square, à Gladwyne (en) (Pennsylvanie) le 28 janvier 1900 et morte à New York le 13 octobre 1984, est une peintre figurative américaine, féministe et engagée.

[ru] Нил, Элис

Элис Нил (англ. Alice Neel; 1900—1984) — американская художница, признанный мастер портрета.



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