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Albert „Bert“ Jäger (* 11. Januar 1919 in Karlsruhe; † 2. Mai 1998 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Maler, Gebrauchsgrafiker, Fotograf und Schriftsteller.

Bert Jäger in Pietrabruna 1988
Bert Jäger in Pietrabruna 1988

Leben


Bert Jäger ist in Karlsruhe geboren und aufgewachsen. In der Zeit von 1934 bis 1939 studierte Jäger Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildende Künste in Karlsruhe; zuerst bei Siegfried Czerny und Georg Siebert, ab 1936 bei Hermann Goebel. 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. In Russland erlitt der Künstler im Jahr 1940 eine schwere Beinverletzung und kam verwundet in ein Lazarett in Wien. Auf Empfehlung eines Arztes konnte Bert Jäger für kurze Zeit an der Wiener Akademie der Bildenden Künste bei Herbert Boeckl studieren. In Wien machte Bert Jäger unter anderem Bekanntschaft mit dem Karlsruher Komponisten Hans Erich Apostel und dem expressionistischen Maler Emil Nolde. An der Front bei Aris geriet er anschließend in sowjetische Gefangenschaft. Im Gefangenenlager war Bert Jäger Mitglied des Nationalkomitee Freies Deutschland und als Maler und Grafiker für das Kulturprogramm zuständig. Es entstanden zahlreiche Zeichnungen und Bühnenbilder. Nach seiner Entlassung im Jahr 1949 kehrte Jäger zurück nach Freiburg und nahm seine Tätigkeit als Künstler wieder auf. In der Zeit von 1943 bis 1966 war Jäger mit Edelgart Berta Brill verheiratet. Aus dieser Ehe stammen drei Kinder. 1975 begann seine Lebenspartnerschaft mit Gisela Geffers, die bis zu seinem Tod bestand. Bert Jäger starb 1998 in Freiburg an einem Lungenversagen.


Werk


Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft war Bert Jäger als Künstler tätig. Ab 1949 wurde Jäger Mitglied mehrerer Künstlervereinigungen; Er wurde Mitglied des „Berufsverbands Bildender Künstler“ (BBK), der „Jungen Gruppe Baden“ um Willy Kiwitz sowie der „Jungen Gruppe Freiburg“. Dort lernte Jäger unter anderem Rainer Maria Gerhardt kennen, der ihn mit moderner Literatur vertraut machte. 1949–1958 folgten mehrere Reiseaufenthalte nach Frankreich und Italien. Auf diesen Reisen entstanden etwa 3.500 Schwarz-Weiß-Fotografien. 1954 wurde Jäger zum Mitglied in der „Freien Gruppe Oberrhein“ um Günter Fruhtrunk und engagierte sich im Freiburger Kunstverein. In der Folgezeit erhielt er zahlreiche Aufträge u. a. im Rahmen von Kunst am Bau Projekten, darunter 1958 für eine Wandgestaltung für das Innenministerium in Stuttgart, 1694 für ein Wandbild für die Oberfinanzdirektion Karlsruhe sowie mehrere Aufträge der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.

Logo der Caritas („Flammenkreuz“)
Logo der Caritas („Flammenkreuz“)

Bert Jäger arbeitete ebenso als Gebrauchsgrafiker. In der Zeit von 1956 bis 1971 war Jäger als Gestalter von Briefmarken für die Deutsche Bundespost tätig. So entwarf er 1956 vier Briefmarken für die Serie „Helfer der Menschheit“. Im Jahr 1961 wurde Jäger für die Gestaltung aller Wohlfahrtsmarken beauftragt. 1962 gestaltete Bert Jäger das so genannte „Flammenkreuz“. Dieses wird bis heute von Deutschen Caritasverband als offizielles Signet verwendet. Außerdem llustrierte Jäger mehrere Bücher, darunter auch für HAP Grieshaber und Wystan H. Auden.

Die Malerei von Bert Jäger ist Ende der vierziger Jahre noch gegenständlich. Es entstanden hauptsächlich Stillleben, Porträts und Genrebilder. Ende der fünfziger Jahre vollzog Bert Jäger – von Abstraktem Expressionismus und Informel beeinflusst – den Wechsel zur gestischen Malerei. Seine vielseitigen Tätigkeiten als Fotograf, Grafiker und Schriftsteller flossen in die Arbeitsweise Jägers ein und prägten seinen collageartigen Stil zwischen Farbfläche und Figuration. Inspiration bezog er dabei unter anderem von Wassily Kandinsky, Franz Kline, William de Kooning und Robert Rauschenberg. 1960 begründete er die „Galerie 61“ mit und hatte ein Jahr später seine erste große Einzelausstellung im Freiburger Kunstverein.

Um 1970 gab Jäger seine Malerei aus gesundheitlichen Gründen vollständig auf. Er verfasste einige wenige Romane sowie mehrere Erzählungen und widmete sich verstärkt der Farbfotografie. In der Zeit von 1979 bis 1986 entstanden rund 25 000 Diapositive.

Nach der großen Retrospektive „1961-1964“ im Museum für Neue Kunst Freiburg nahm Jäger im Jahr 1987 das Zeichnen und die Malerei wieder auf. Ab 1988 arbeitete er unter anderem in seinem Atelier im ligurischen Pietrabruna. Seit 1990 bezog er auch ein Künstleratelier in den Hallen des E-Werks in Freiburg. Bert Jägers Spätwerk ist als konsequente Weiterentwicklung seiner bisherigen Themen anzusehen: den Spannungen zwischen Zeichnung und Malerei, Bild und Sprache, Farbflächen und Linien.

Seit 1963 war Bert Jäger Mitglied des Künstlerbundes Baden-Württemberg. 1994 erhielt er den Maria-Ensle-Preis der Kunststiftung Baden-Württemberg.


Ausstellungen (Auswahl)



Einzelausstellungen



Gruppenausstellungen



Literatur (Auswahl)




Personendaten
NAME Jäger, Bert
ALTERNATIVNAMEN Jäger, Albert (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunstmaler, Gebrauchsgrafiker, Fotograf und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 11. Januar 1919
GEBURTSORT Karlsruhe
STERBEDATUM 2. Mai 1998
STERBEORT Freiburg im Breisgau



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