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Dietmar Scholz (* 15. Oktober 1933 in Kunitz, Kreis Liegnitz/Schlesien; † 19. Februar 2016 in Reutlingen) war ein deutscher Schriftsteller und Maler.[1] Er war Mitglied im Internationalen P.E.N-Club, im Verband deutscher Schriftsteller, im Wangener Kreis sowie in der Künstlergilde Esslingen.

Dietmar Scholz 2013
Dietmar Scholz 2013

Leben


1945 verlor er seine ursprüngliche Heimat durch Vertreibung. Er lebte danach zunächst in Bad Urach und hatte seinen Wohnsitz seit 1964 in Reutlingen. Dort war er lange Jahre als Pädagoge in der beruflichen Ausbildung tätig.

Nachdem er bei Professor Denk eine Mal- und Zeichenausbildung erhalten hatte, wandte er sich auch der bildenden Kunst zu. Scholz lebte im Reutlinger Stadtteil Altenburg.[2]

Dietmar Scholz war bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand als Lehrbeamter bei der Deutschen Bundespost in der beruflichen Bildung tätig.

Sein literarischer Nachlass wird in der Stiftung Kulturwerk Schlesien, Würzburg, verwahrt.[3]


Werk



Literatur


Sein literarisches Werk umfasst Lyrik, Kinder- und Jugendbücher, Prosatexte und Essays sowie ein Hörspiel.

Die beiden schmalen Gedichtbände zwischen den steinen und nahtstellen erschienen kurz hintereinander in den Jahren 1974 und 1975. Gegenstand und Inhalt der dort vereinten Lyrik sind – neben anderen existenziellen Themen – der Heimatverlust, die Verarbeitung des daraus entstandenen Schmerzes und der Versuch seiner Bewältigung mit Gedichten wie mit dem großen strom und ablegen.[4] „Mit diesem Umkreisen des Geschehens und der individuellen Folgen bietet der Autor Menschen des gleichen Schicksals sinnstiftende Verarbeitungsmöglichkeiten. Es wird darin keine ‚Vergangenheits-Entsorgung‘ betrieben; das Verlorene bleibt wertvoll, aber der Schmerz darüber wird produktiv, indem er verstehbarer wird – wodurch sich seine destruktive Wirkung verliert. […] Sein Ich befindet sich immer noch ‚an einer Nahtstelle zwischen dem Heute und dem Gestern‘ (Pawel Zimniak).“

Das erzählerische Werk besteht aus zwei Kurzgeschichtensammlungen, einem Lehrer-Roman und drei längeren eigenständigen Erzählungen. „Scholz schreibt in seiner Prosa eine genaue Sprache, vermittelt mit genauen Strichen Bilder von Geschehnissen, zeichnet Menschen und Situationen knapp und eindringlich. […] Bei allem Realismus dringt er in tiefere Schichten vor, oft nur andeutend, in Weglassungen, in scheinbar unvollendeten Sätzen, Berichten. […] Es sind Geschichten seiner Generation, derer, die noch Krieg und Vertreibung, neue Ansätze und neue Nöte erlebt haben. Aber ebenso Geschichten allgemein menschlicher Art, von Liebe, Aufeinanderzugehen, Auseinandergehen, von Verlassenheit, von Aneinandervorbeileben, mit Wunden und Narben. Aber auch Erinnerungen an unbeschwertes und noch ahnungsloses Glück der Jugend.“ (Ernst Schremmer, im Vorwort zu „Ein Tag im Oktober“)


Bildende Kunst


In der Malkunst schuf Scholz ein an Techniken, Motiven und Formen vielfältiges Werk.[5] Bei Scholz' Vernissagen wurde „Kunst durch Kunst erlebbar“. In seinem Musischen Dreiklang brachte er Text, Bild und Musik zusammen: die Stimme des Autors, der seine Texte vorträgt, im Sichtfeld des Hörers Bilder und die vom Musik-Interpreten zu Texten und Bildern ausgewählten Musikstücke.


Auszeichnungen



Werkverzeichnis


Lyrik

Epik

Heiteres / Humor

Essay

Zu Bildern

Kinderbücher

Jugendbücher

Aphorismen

Übersetzungen ins Polnische


Literatur


Festgaben / Würdigungen

Aufsätze / wissenschaftliche Arbeiten




Einzelnachweise


  1. Dietmar Scholz. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2014/2015: Band I: A–O. Band II: P-Z. Walter de Gruyter Incorporated, 2014, ISBN 978-3-11-033720-4, S. 943.
  2. Otto Paul Burkhardt: Lyrik-Preis 2013 geht an Dietmar Scholz. In: „Swp.de“. Reutlinger Nachrichten, 11. April 2014, abgerufen am 2. Juli 2014: „Der Edith-Heine-Lyrik-Preis des Kulturwerks Schlesien geht an den Reutlinger Autor und Maler Dietmar Scholz. Verleihung ist am 20. Juni in Würzburg. […] Der Autor und Maler Scholz, 1933 im schlesischen Kunitz (heute Kunice) geboren, kam nach der Flucht 1945 im Jahr 1951 nach Baden-Württemberg, 1964 nach Reutlingen. Er lebte im Stadtteil Altenburg und schreibt Lyrik, Jugendbücher, Essays und Erzählungen.“
  3. Seine Sammlungen in der Stiftung Kulturwerk Schlesien
  4. Ulrich Gonschorrek, Der Dichter-Maler Dietmar Scholz. In: Edward Bialek und Pawel Zimniak (Hrsg.): Silesia in litteris servata. Paradigmen der Erinnerung in Texten schlesischer Autoren nach 1945. Band 2. Dresden 2010, S. 123–169.
  5. „Es gibt Dinge, die kann ich nur malen, andere nur schreiben. (…) Manches kann ich im Malen besser sagen, manches in Worten … Warum sollte das Unterschiedliche in uns uns nicht auch außen, etwa im Werk, begegnen? Wer in sich den Gegensatz und die Vielfalt nicht zulässt, bei dem wird man beidem auch im Werk nicht begegnen können. (…) Die Dialektik hat dem Denken mit dem Satz, dass den Dingen Widersprüche eigen sind, wichtige Impulse gegeben“, sagt Scholz über sich.
Personendaten
NAME Scholz, Dietmar
KURZBESCHREIBUNG deutscher Autor und Maler
GEBURTSDATUM 15. Oktober 1933
GEBURTSORT Kunitz im Landkreis Liegnitz, Niederschlesien
STERBEDATUM 19. Februar 2016
STERBEORT Reutlingen



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