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Egon Straszer (* 1966 in Malta, Kärnten) ist ein österreichischer Bildhauer und Maler.

Egon Straszer (2007)
Egon Straszer (2007)

Leben und Wirken


Skulptur ellipsoides Stück, 2005
Skulptur ellipsoides Stück, 2005
Skulptur Morgengabe an Gaia, 2009
Skulptur Morgengabe an Gaia, 2009
Skulptur part, 2010
Skulptur part, 2010
Skulpturen schmetterlingsraupe und erinnerungs_stück, 2008
Skulpturen schmetterlingsraupe und erinnerungs_stück, 2008
Skulptur Bewegliche Objekte, 2018
Skulptur Bewegliche Objekte, 2018

Egon Straszer wurde 1966 in Malta (Bezirk Spittal an der Drau, Kärnten) geboren und absolvierte von 1981 bis 1990 Ausbildungen zu den österreichischen Lehrberufen Kunstschmied und zum Holz- und Steinbildhauer.

Seit 1989 wandte er sich künstlerischen Aktivitäten zu und begann mit freier künstlerischer Arbeit in den Steinbrüchen von Adnet bei Hallein und durch Teilnahme an den damaligen Steinbildhauersymposien ebendort (ab 1991). Zugleich begann er sich mit Bronzeguss zu beschäftigen. In Salzburg gründete er 1992 mit Peter Wiener und anderen Kolleg/inn/en die Künstler- und Bronzegussgruppe „ARGE EUG“[1]. Diese Gruppe baute einen Schmelzofen für das Wachsausschmelzverfahren und eine Versuchswerkstätte für Bronzeguss in Zusammenarbeit mit der damaligen Glockengießerei Oberascher auf. Parallel dazu war Egon Straszer 1993–1995 bei Josef Zenzmaier als Assistent an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg (Klasse Bronzeguss und Bildhauerei) tätig.

Ab Mitte der 1990er Jahre konzentrierte er sich aber vor allem auf Steinbildhauerei und begann in experimentellen Auseinandersetzungen, die Möglichkeiten der Steinbildhauerei in der Gegenwart auszuloten, u. a. seit Beginn der 2000er Jahre durch Entwicklung neuer Varianten des künstlerischen Steinschnitts in engen parallelen Schnitten, die durch computergesteuerten Diamantschnitt im Inneren von quadratischen Steinblöcken skulpturale Formen freilegen (s. u.).

2006 erhielt Egon Straszer den Förderungspreis für Bildende Kunst des Landes Kärnten.

2007 übersiedelte er vom bisherigen Wohn- und Arbeitssitz in Kärnten (zuerst Bad Kleinkirchheim, dann Seeboden am Millstätter See) nach Großrust bei St. Pölten in Niederösterreich, wo er seither lebt und seine Werkstatt hat.

Werke von Egon Straszer befinden sich in öffentlichen und privaten Kunstsammlungen in Österreich und Deutschland, wie der Kunstsammlung des Landes Niederösterreich, dem Kunstforum Strabag[2] oder der Sammlung Infineon[3]. Seine Werke sind auch an etlichen Plätzen als Kunst im öffentlichen Raum aufgestellt, z. B. in Bad Kleinkirchheim (Brunnen im Kurpark und in der Therme St. Kathrein), in Obritzberg-Rust, bei der Raststation Hochleithen der österr. Nord-Autobahn A5, im Landesklinikum Neunkirchen, in Weinburg an der Pielach, im Skulpturenpark Thumersbach oder in der Skulpturenlinie „Steine ohne Grenzen“ ab Berlin-Buch über Hobrechtswald bis Barnim.[4]

Egon Straszer ist Mitglied des Kärntner Kunstvereins und des Vereins Kunstwerk Krastal, wo er 2009–2015 auch als Mitglied des Vorstands tätig war, sowie des Künstlerhauses Wien, wo er mit Stand 2018 auch als Bereichskoordinator für Bildhauerei tätig ist.


Werke und Formen


Entwicklung der Formensprache

Zu Beginn seines Schaffens experimentierte Egon Straszer auch mit Bronzeguss oder dem Material Holz, beschränkte sich aber bald auf das Material Stein. Seine Werke haben bisher viele Möglichkeiten in der Formgestaltung von Steinen durchgespielt, wie Höhlung des Steines, Durchbrechen und Perforieren begrenzender Steinwände, oder Freilegung und Herausformung eines Kernes.

Neue Formen durch neue Technik: Skulpturen im Durchblick

Egon Straszer lässt in seinen neueren Werken alte Traditionen der Bildhauerei (Formung eigentlich nur der Oberfläche) hinter sich und versucht durch neue technische Möglichkeiten, neue Ausdrucksformen zu finden. Diese Formen entstehen nach seinen Entwürfen mittels computergesteuerter Diamantfräsen erst im Inneren von Steinblöcken. Diese spezielle Technik des Steinschnitts kann wie folgt beschrieben werden:[5].

stone_clearing

In diesem experimentellen Prozess entstand in den letzten Jahren und bis heute eine umfangreiche Werkserie, die Egon Straszer selbst als „stone_clearing“ bezeichnet[6]. Die dafür verwendete Serpentinite und Granite fungieren dabei sowohl als technisches wie auch als ästhetisches Material. Dazu schreibt der Kunsthistoriker Carl Aigner, Direktor des Museums Niederösterreich: „Dabei geht es sowohl um die Frage nach neuen Möglichkeiten figurativer Gestaltung als auch hinsichtlich einer Materialimmanenz, das heißt einer Gestaltbarkeit im Material selbst. Hier vollzieht sich ein entscheidendes neues Moment seines bildnerischen Selbstverständnisses. Mittels minutiösen, computergesteuerten Querschnitten des Steins mit Diamantsägen gelingt es ihm, menschliche Figuren im Stein selbst zu «formen». Je nach dem Blickwinkel des geometrisch eingeschnittenen Steins wird ein menschlicher Körper dreidimensional sichtbar. Der Künstler schafft eine neue Transparenz des harten Steinmaterials, Innen und Außen verkehren sich permanent in das Gegenteil: Schwebend erscheint und verschwindet je nach Blickperspektive die in den Steinblöcken herausgearbeiteten Personagen.[7][8]

Egon Straszer als Maler

In neuerer Zeit experimentiert Egon Straszer auch als Maler mit den Ausdrucksmitteln der Zeichnung und der Lithografie[9].


Ausstellungen und Symposien (Auswahl)



Personale Ausstellungen



Ausstellungsbeteiligungen



Symposien



Publikationen von und über Egon Straszer (Auswahl)




Commons: Egon Straszer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. siehe hier auch den Lebenslauf von Stefanie von Quast, die diese Künstlergruppe erwähnt, abgefragt am 12. Juni 2018
  2. s. STRABAG Kunstforum (Hg.); Silvie Aigner (Text): Halb erinnert, halb vorhergesehen. Werke aus der STRABAG Artcollection, Salzburg 2015: Ritterverlag, ISBN 978-3-85415-537-9, S. 132
  3. s. Infineon Technologies Austria AG: Sammlungsverzeichnis, Villach 2014: Infineon, S. 128–129
  4. Infos zur Skulpturenlinie „Steine ohne Grenzen“ in Berlin und Umgebung, abgefragt am 15. Juni 2018.
  5. vgl. den Text zum Eintrag Egon Straszer in der Kulturvernetzung NÖ, abgefragt am 13. Juni 2018.
  6. Text von Nora Leitgeb zu Egon Straszer, abgefragt am 15. Juni 2018.
  7. Carl Aigner: Von Innen nach Außen – Zur Werkserie «stone_clearing» von Egon Straszer, in: Egon Straszer (Hg): Lichtungen, Salzburg 2015: Artbook, ISBN 978-3-9503492-7-6, p. 19–20
  8. Bericht im Kärntner TV kult1.tv zur Ausstellung „stone_clearing“ im Künstlerhaus Klagenfurt. abgefragt am 18. April 2019.
  9. Egon Straszer (Hg.): Lichtungen, Salzburg: Artbook, ISBN 978-3-9503492-7-6, S. 76–79, S. 102–117
  10. homepage Galerie am Lieglweg, abgefragt am 6. Juni 2021.
  11. Ankündigung der Ausstellung, abgefragt am 18. April 2019.
  12. Bericht zur Ausstellung in „Der Salzschreiber“, abgefragt am 18. Juni 2018.
  13. siehe die homepage „KUNSTradln in Millstatt“, Menupunkt „Künstler: Egon Straszer“, abgefragt am 5. November 2010.
  14. siehe die homepage „KUNSTradln in Millstatt“, Menupunkt „Stationen“ (Memento des Originals vom 16. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunstradln.at, abgefragt am 19. Juni 2018.
  15. Daten zur Ausstellung in der Kunstdatenbank "basis Wien", abgefragt am 23. April 2019.
  16. siehe Helga Cmelka; Gerlinde Thuma (Hg.): Melancholie. Ausstellungskatalog, Brunn am Gebirge 2012: art&print, ISBN 978-3-9503475-0-0.
  17. siehe Silvie Aigner u. a.: Emanzipation und Konfrontation. K 08 – Kunst aus Kärnten 1945 bis heute, Wien etc. 2008: Springer, ISBN 978-3-211-75622-5, Seiten 162, 164, 173, 175, 183, 273.
  18. Erwähnung im Archiv der Künstlergruppe Natur_Arte, abgefragt am 15. Juni 2018; sowie: Hinweis in der Chronik des Kunstwerk Krastal, abgefragt am 27. Juni 2018.
  19. Siehe den Katalog „Europe art languages“ online, Egon Straszer auf S. 41, abgefragt am 12. Juni 2018.
  20. Heliane Wiesauer-Reiterer: Eine Chronologie der Bildhauersymposien im Krastal, S. 227, abgefragt am 27. Juni 2018.
Personendaten
NAME Straszer, Egon
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Bildhauer und Maler
GEBURTSDATUM 1966
GEBURTSORT Malta (Kärnten), Kärnten



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