Hans Vollrath Kirsch (* 15. August 1886 in Rostock; † 4. April 1953 in Graal-Müritz) war ein deutscher Dichter und Landschaftsmaler.
Kirsch lebte seit 1904 in Graal-Müritz an der Ostsee und trug dort bei Hochzeiten und Familienfeiern plattdeutsche Reime vor, die er selbst geschrieben hatte. Seine Gedichte wurden in einigen norddeutschen Zeitungen abgedruckt.[1] Kirsch war auch als Landschaftsmaler tätig und stellte einige Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges seine Werke in einem Pavillon in Graal-Müritz aus.
1920 veröffentlichte er sein Werk Revolutschon in Graal: spaßigen Kram ut 'ne narsche Tid, welches er mit zwölf Zeichnungen ergänzte. Hierbei kam ihm zugute, dass er in unmittelbarer Nachbarschaft zum Landschaftsmaler Karl Rettich wohnte, der ihn bei seinen Zeichnungen unterstützte. Ein Heimatbuch aus Graal-Müritz gilt als verschollen.
Seine Zeichnungen und Gemälde gelten ebenfalls als verschollen, da die Gemeindeleitung nach seinem Tod die Anweisung gab, die gesamte Wohnungseinrichtung Kirschs zu entsorgen. Kirsch galt als Antifaschist und kam zur Zeit des Nationalsozialismus in ein KZ, weil er einer Reisegruppe in Graal-Müritz in den 1930er Jahren beim Besuch der Rostocker Heide empfahl, nicht mehr zwischen Reh und Hirsch zu unterscheiden, sondern es als „Rotwild“ zu bezeichnen.[2]
Sein Leben wird inzwischen im Heimatmuseum in Graal-Müritz mit einer kleinen Ausstellung gewürdigt. Ebenso wurde in der Gemeinde ein Weg nach ihm benannt, der Vollrath-Kirsch-Weg.
Personendaten | |
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NAME | Kirsch, Hans Vollrath |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter |
GEBURTSDATUM | 15. August 1886 |
GEBURTSORT | Rostock |
STERBEDATUM | 4. April 1953 |
STERBEORT | Graal-Müritz |