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Jürgen Claus (* 28. Mai 1935 in Berlin) ist ein deutscher Maler und Autor.

Jürgen Claus (2007)
Jürgen Claus (2007)
Atelier
Atelier
Solarskulptur im Römerpark Aldenhoven
Solarskulptur im Römerpark Aldenhoven
„Raum Solar“ mit Arbeiten des Künstlers
„Raum Solar“ mit Arbeiten des Künstlers
Jürgen Claus, Taucher am Glockenturm
Jürgen Claus, Taucher am Glockenturm
Jürgen Claus, Unterwasser-Skulpturen
Jürgen Claus, Unterwasser-Skulpturen

Jürgen Claus arbeitet als bildender Künstler in verschiedenen Techniken: Malerei, Film, Licht und Solarinstallationen und Unterwasserkunst. Als Autor hat er zahlreiche Werke zur Medienkunst und deren Theoriebildung verfasst.


Leben


Jürgen Claus studierte an der Universität München und anderen Hochschulen Theaterwissenschaften und entwickelte ab 1967 eine umweltbezogene Kunst, die das Meer, das Wasser und die Sonne einbezieht. Von 1969 bis 1972 war er als künstlerischer Mitarbeiter bei den Olympischen Sommerspielen in München tätig. Von 1983 bis 1988 arbeitete er als Fellow und Research Affiliate am CAVS/MIT, Cambridge, USA. 1986 bekam er einen Lehrauftrag für Kunst, Technologie und Umwelt an der Akademie der Bildenden Künste München. Jürgen Claus lehrte von 1991 bis 2000 als Professor für Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln. In dieser Position leitete er ab 1997 auch das EU-Projekt „Bimode – Development of Bi-functional Photovoltaic Modules for Building“. Claus war 2011 Stipendiat des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe.

Er lebt und arbeitet in Aachen und Baelen (Belgien), wo er seit 1989 zusammen mit seiner Frau Nora das Centre Overoth mit Schwerpunkt Biosphärische Kunst leitet. Im Jahre 2004 kuratierte er die Ausstellung „Mit der Sonne gestalten“ in München und Dillingen/Saar. In seiner Künstlergalerie „Raum-Solar“ in München veranstaltete Jürgen Claus zwischen 2003 und 2013 Ausstellungen und Symposien zum Themenkreis „Solares Zeitalter“. 2011 wurde er Mitglied der African Renewable Energy Alliance (AREA), die eine sinnvollere solare Energieversorgung in Afrika zum Ziel hat.


Kunst unter Wasser


Mit „Submarinen Strukturen“ begann der Künstler im Jahr 1967, künstlerische Installationen unter der Wasseroberfläche auszuführen. „Das Abenteuer, in das ich heute verwickelt bin, begann am Bodensee: das Abenteuer, das Meer, den Raum unter der Meeresoberfläche als einen künstlerischen Erlebnisraum für den Menschen zu entdecken. Das fing im kleinen an, am Yachthafen von Staad, durch Beobachtung. Ich war 1967, eingeladen, im Münchener Haus der Kunst einen ‚Raum’ (ein ‚Environment’) zu gestalten, versetzte damals am Bodensee meine Farbkörper – einfache, geometrische Körper – ins Wasser, sah, wie sich durch das bewegte Medium Wasser auch ihre Wahrnehmung veränderte.“ (Jürgen Claus, „Die Zukunft liegt im Wasser“, Artis, 5/1976, S. 20 f.) 1969 entwickelte Claus Pläne für ein 'Center Submarin'. Es umfasste drei Teile: ein experimentelle Tauchbasis, ein Zentrum für Theorie und Forschung und ein audiovisuelles Zentrum. Eine ausführliche Darstellung davon gibt Claus in seinem Buch „Planet Meer. Kunst & Umweltforschung Unterwasser“, 1972. Hier heißt es: „Das Center Submarin muss keine lokale Kontinuität haben. Es muss eine Kontinuität der geistigen, biologischen Provokation haben.“ Die ab den 1970er-Jahren entstandenen Unterwasserfilme versteht Jürgen Claus als Teile dieses submarinen künstlerisch-forscherischen Unternehmens. Der Zusammenhang zwischen Wahrnehmungen, die dem Taucher optisch, akustisch, haptisch zugeleitet werden, also sensorischen Einwirkungen und seinen Verhaltensweisen andererseits, sowie die beide verknüpfenden innergehirnlichen Mechanismen, wird untersucht, experimentell überprüft und erweitert. Vor Almeria (Spanien) werden 1975 künstliche Gärten in Form von Meeresanemonen in 10 m Tiefe verankert. Claus nennt den entstehenden Film Sea Flowers. Er zeichnet einen Nachttauchgang auf, bei dem sich die Dimensionen des Oben und Unten nicht mehr definieren lassen. Der Taucher gerät in extreme Trance-Bewegungen. Planet Ocean, 1979/80 orientiert sich an einem künstlerischen Unterwasser-Garten. Ein Sextet aus Taucherinnen erkundet den Raum der Schwerelosigkeit. Er bestimmt sich durch 16 Stern- und 18 Tropfenformen, Pneus, wie sie auch in der Natur vorkommen. Durch die digitale Nachbearbeitung der Filmszenen verschmelzen Naturformen (Korallen) und Kunstformen (Sterne, Tropfen). Ein am Meeresboden verankerter Glockenturm wird mit Fackeln (= Licht). zum Klingen gebracht. 1975 stellte Claus eine Version des „Aqua Center“ zur Weltausstellung des Meeres im japanischen Okinawa vor und war 1978 Mitentwerfer des Tauchbeckens auf der boot, Düsseldorf.

Zusammen mit seiner Frau, der Künstlerin Nora Claus zählt Jürgen Claus zu den Pionieren einer mit der Energie und dem Licht der Sonne sich entfaltenden Kunst, die sich in mehreren Solar-Skulpturen, Filmen, Ausstellungen und Büchern entfaltete. Anfangs, ab 1984 arbeiteten sie mit dem transportierbaren Solargenerator der Fa. Siemens, der es durch 6 eingebaute Photovoltaik-Module mit jeweils 144 monokristllinen Siliziumsolarzellen ermöglichte, die gespeicherte Energie der Sonne in Kunstwerken einzusetzen, sowohl zur Beleuchtung als auch zur Bewegung. Solche Licht-Performances, die nachdrücklich auf den globalen Energiewechsel hin zu erneuerbaren Energiequellen verweisen, fanden 1984 in Cuxhaven im Rahmen des Künstler-Symposiums "Das Wetter" und zur Ausstellung "Kunst und Technologie – Aufbruch in neue Wirklichkeiten" im Bundesministerium für Forschung und Technologie Bonn statt. Um der Idee einer solaren Kunst weltweite Solar-Kunst – Solar Art Bedeutung zu geben, gründeten Jürgen und Nora Claus 1994 das SolArt Global Network. Sie besuchten 1993 und 1994 weltweit Stationen solarer Kunst in Canada, USA, Japan und Europa. Als eigenen Beitrag zum SolArt Global Network realisierten sie 1995 die Sonnenskulptur "Solarkristall" für den Solarpark der FH Aachen-Jülich. Es folgte eine weitere Skulptur "Solar-Ikosaeder" 1997 vor dem Albwerk in Geislingen. Jürgen Claus formulierte die Gedanken einer solaren Kunst in zahlreichen Publikationen, u. a. in den Büchern "Kulturelement Sonne. Das solare Zeitalter", 1997 und "Die Sonne übernimmt. Wie die Kultur das solare Zeitalter formt", 2018.


Einzelausstellungen (Auswahl)


ca. 50 Einzelausstellungen ab 1958, unter anderem:


Gruppenausstellungen (Auswahl)


über 100 Gruppenausstellungen ab 1960, unter anderem mit Katalog:


Solarskulpturen im öffentlichen Raum (Auswahl)



Werke in öffentlichen und institutionellen Sammlungen (Auswahl)



Auszeichnungen, Preise, Stipendien



Eigene Bücher und Editionen (Auswahl)


978-3-00-061356-2.


Biographie & Medien



Biographien in Lexika (Auswahl)




Personendaten
NAME Claus, Jürgen
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Autor
GEBURTSDATUM 28. Mai 1935
GEBURTSORT Berlin



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