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Johann Rudolph (bzw. Rudolf) Schellenberg (* 4. Januar 1740 in Basel; † 6. August 1806 in Töss bei Winterthur) war ein Schweizer Maler, Radierer und Illustrator sowie Entomologe. Er gilt als einer der bedeutendsten Illustratoren seiner Zeit und als wichtigster Schweizer Radierer des 18. Jahrhunderts.

Porträt von Johann Rudolph Schellenberg, um 1770.
Porträt von Johann Rudolph Schellenberg, um 1770.

Leben


Eine Seite aus Schellenbergs Gattungen der Fliegen (1803)
Eine Seite aus Schellenbergs Gattungen der Fliegen (1803)

Johann Rudolph Schellenberg wurde als Sohn des Malers Johann Ulrich Schellenberg und der Tochter des Malers Johann Rudolf Huber, Anna Katharina in Basel geboren. Erste künstlerische Versuche gingen auf die Anregung Johann Rudolf Hubers zurück. Als dieser 1748 starb, siedelte die Familie nach Winterthur, dem Geburtsort des Vaters, über. Hier lernte Schellenberg gemeinsam mit Anton Graff in der Zeichenschule seines Vaters und arbeitete in dessen Werkstatt. Er ging zurück nach Basel, wo er sich in der Landschafts- und Porträtmalerei versuchte. Erste Genrebilder Schellenbergs, besonders Schäferstücke und Zeichnungen einfacher Bauern, stammen aus dieser Zeit.

Nachdem eine Reise nach Italien wegen einer plötzlichen Erkrankung Schellenbergs nicht zustande gekommen war, kehrte er wieder nach Winterthur zurück, wo er sich zurückzog. Johannes Gessner aus Zürich beauftragte Schellenberg schliesslich, für wissenschaftliche Zwecke naturhistorische Zeichnungen herzustellen. Schellenberg zog also erneut nach Zürich, wo er bei seinem Gönner Gessner lebte und zahlreiche Zeichnungen vor allem von Insekten herstellte. Das erste Werk, in dem 52 Radierungen Schellenbergs erschienen, war 1761 Johann Heinrich Sulzers Kennzeichen der Insekten. Das Werk wurde ein grosser Erfolg im In- und Ausland und verhalf Schellenberg zu neuen Aufträgen. In den folgenden Jahren entstanden so rund 3800 entomologische Zeichnungen, die teilweise auch in eigenen Werke Schellenbergs veröffentlicht wurden, zum Beispiel in seinem 1803 erschienenen Werk Genres des mouches – Gattungen der Fliegen. Als eines seiner bedeutendsten Werke gilt heute die Illustration von Johann Caspar Lavaters Physiognomischen Fragmenten. Insgesamt finden sich Werke Schellenbergs in rund 170 Büchern. Über 4000 Illustrationen befanden sich in seinem Nachlass.

Johann Rudolf Schellenberg heiratete 1766 Maria Magdalena Hegner, das Paar hatte zwei Söhne, die ebenfalls Zeichner und Radierer wurden, und vier Töchter. Er verstarb schliesslich in Töss bei Winterthur. Johann Rudolph Schellenberg bildete auch zahlreiche Künstler aus. Zu seinen Schülern zählen unter anderem Johann Georg Penzel (1754–1809), Johann Heinrich Lips, Emanuel Steiner (1778–1831) und Johann Jakob Biedermann.

Er begründete 1806 die Unterordnung: Adephaga in der zoologischen Systematik der Käfer (Coleoptera).

Eines von über 4000 Insektenaquarellen aus Schellenbergs Nachlass
Eines von über 4000 Insektenaquarellen aus Schellenbergs Nachlass

Publikationen



Schriften



Schriften mit Schellenbergs Zeichnungen



Literatur



Einzelnachweise


  1. Hans Georg Wehrens: Der Totentanz im alemannischen Sprachraum. „Muos ich doch dran – und weis nit wan“. Schnell & Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2563-0. S. 245f.


Commons: Johann Rudolph Schellenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Schellenberg, Johann Rudolph
ALTERNATIVNAMEN Schellenberg, Johann Rudolf
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Maler, Radierer, Illustrator, Botaniker und Entomologe
GEBURTSDATUM 4. Januar 1740
GEBURTSORT Basel
STERBEDATUM 6. August 1806
STERBEORT Töss (Winterthur)

На других языках


- [de] Johann Rudolph Schellenberg

[fr] Johann Rudolph Schellenberg

Johann Rudolph Schellenberg, né à Bâle le 4 janvier 1740 et mort 6 août 1806, est un graveur, poète et naturaliste suisse.

[ru] Шелленберг, Иоганн Рудольф

Иоганн Рудольф Шелленберг (нем. Johann Rudolph Schellenberg; 1740 — 1806) — швейцарский гравёр, художник и иллюстратор, а также энтомолог.[5] Считается одним из значительных художников-иллюстраторов и гравёров своего времени.



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