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Maria Hiller-Foell, geborene Marusja Foell (geboren am 22. Mai 1880 in Odessa; gestorben am 3. Juni 1943 in Stuttgart) war eine deutsch-russische Malerin.[1][2][3]


Leben



Jugend und Ausbildung


Die Eltern von Maria Hiller-Foell waren deutschstämmig. Die Familie zog Anfang des 20. Jahrhunderts über München nach Stuttgart.[4][5]

Maria Hiller-Foell schrieb sich im Wintersemester 1905/06 an der Königlichen Akademie der Künste in Stuttgart bei Gustav Igler ein. Von 1906 bis 1908 war sie eine der ersten Studentinnen des 1906 nach Stuttgart berufenen Adolf Hölzel. Sie nahm an seiner ersten Veranstaltung, der Sommerexkursion nach Pfullingen, teil und wurde bald seine Meisterschülerin. Von 1910 bis 1913 besuchte Hiller-Foell die Damenklasse von Hölzel.[2][4]

Beweinung. 1914
Beweinung. 1914

Freischaffende Malerin


Nach dem Studium arbeitete Hiller-Foell als freiberufliche Künstlerin und war seit 1913 Mitglied des Württembergischen Malerinnenvereins. Sie beteiligte sich erfolgreich an Ausstellungen und bekam 1914 die Silberne Münze der Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart.[2][4][6]

Sie war bekannt für ihre außergewöhnlichen Figurenkompositionen und drückte sich durch intensive Farb- und Formgebung aus. Sie orientierte sich dabei an den Ausdrucksformen des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit. Schwerpunkt ihrer Malerei waren Porträts, Figurenbilder und Stillleben.[7]


Architekturgebundene Kunst


Ab 1921 wandte Hiller-Foell sich der architekturgebundenen Kunst zu. 1922 gestaltete sie das monumentale Wandbild für den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof mit dem Titel Rastende. Dieses Gemälde wurde 1945 zerstört.[8] 1923 wurde sie Ehefrau des Architekten und Malers Theodor Hiller. Davon unbeeindruckt arbeitete sie als Künstlerin weiter.[2]

Zunehmend erhielt sie Aufträge für monumentale Glasfenster und Wandmalereien in Kirchen. 1929 war sie Mitbegründerin der Juryfreien Künstlervereinigung Stuttgart, die nach Berliner Vorbild ins Leben gerufen wurde und es jungen Künstlern ermöglichen sollte, ihre Werke zu präsentieren.


Nationalsozialismus


Ab 1933 wird es ruhig um die Künstlerin. 1937 wurde in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus dem Stadtmuseum Ulm ihr Gemälde „Russische Braut“ (Öl auf Leinwand, 91 × 80 cm, 1930) und aus der Städtischen Gemäldegalerie Worms „Frau Spinne“ beschlagnahmt und zerstört.[9]


Werke (Auswahl)


Werke von Maria Hiller-Foell haben sich in einigen öffentlichen Sammlungen erhalten,[10] so zum Beispiel auch in der Staatsgalerie Stuttgart[11] und der Galerie der Stadt Stuttgart (heute Kunstmuseum Stuttgart).[12][13]

Galerie der Stadt Stuttgart

Staatsgalerie Stuttgart

Öffentliche Aufträge

Bund Bildender Künstlerinnen Württembergs

Die Werke werden immer wieder in wechselnden Ausstellungen gezeigt.[14]


Ausstellungen


Bis 1937 hatte die Stuttgarter Expressionistin an einigen größeren Ausstellungen teilgenommen (1923, 1924, 1947 Stuttgarter Sezession)[15] und ihre Werke auch im renommierten Kunsthaus Schaller präsentiert.[8]

Zu Lebzeiten

Posthum


Ehrungen


Seit März 2020 gibt es in Stuttgarter Stadtteil Stammheim eine Maria-Hiller-Föll-Straße.[17]


Literatur





Einzelnachweise


  1. Hiller-Foell, Maria. In: Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 1. Dezember 2020.
  2. Maria Hiller-Foell. In: eART.de. Abgerufen am 1. Dezember 2020.
  3. Hiller-Foell Maria. In: LEO-BW (Landesarchiv Baden-Württemberg). Abgerufen am 1. Dezember 2020.
  4. Anne-Kathrin Herber: Frauen an deutschen Kunstakademien im 20. Jahrhundert. Ausbildungsmöglichkeiten für Künstlerinnen ab 1919 unter besonderer Berücksichtigung der süddeutschen Kunstakademien. 2009, S. 170–172, abgerufen am 28. Februar 2021.
  5. Edith Neumann: Lexikon der Mitglieder: Maria Hiller-Foell. In: Künstlerinnen in Württemberg. Band 2. Stuttgart 1999, S. 77 f.
  6. Edith Neumann: Maria Hiller-Foell. In: Burkhard Leismann (Hrsg.): Sammlung Bunte. Positionen der Klassischen Moderne (aus Anlass der Ausstellung "Sammlung Bunte. Positionen der Klassischen Moderne" im Kunstmuseum Ahlen, 25.02.2007 – 28.05.2007). Ahlener Kunstmuseum, Ahlen 2007.
  7. Hiller-Foell, Maria. In: www.antiquariat-am-kräherwald.de. Abgerufen am 1. Dezember 2020.
  8. Günter Scheinpflug: Böblingen: Ausstellung in der städtischen Galerie: Malweiber und Dilettantinnen? In: Stuttgarter Zeitung. 13. März 2015, abgerufen am 1. Dezember 2020.
  9. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
  10. Hiller-Foell, Maria. In: BBK. 2016, abgerufen am 1. Dezember 2020 (deutsch).
  11. Ingrid Kleinebrahm: Künstlerinnen und ihre Werke in der Staatsgalerie Stuttgart. (PDF) In: Forum Künstlerinnen. September 1995, S. 8, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  12. Künstlerinnen und ihre Werke in der Städtischen Galerie Stuttgart. (PDF) 30. November 1995, S. 2, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  13. Edith Neumann: Werke in öffentlichem Besitz: Maria Hiller-Foell. In: Künstlerinnen in Württemberg. Stuttgart 1999, S. 218 f.
  14. Edith Neumann: Kunstsammlung des Bundes Bildender Künstlerinnen Württembergs: Maria Hiller-Föll. Stuttgart 1999, S. 318320.
  15. Hans Dieter Mück: Maria Hiller-Foell. In: Stuttgarter Sezession.
  16. Beteiligung von Künstler*innen und Architekt*innen an Ausstellungen der Novembergruppe 1919–1932. Berlinische Galerie – Museum für moderne Kunst (Stand: 29. Oktober 2019).
  17. Deutsche Post Direkt: Mitteilungsblatt neue Straßen. (PDF) 4. März 2020, S. 12, abgerufen am 2. Dezember 2020.
Personendaten
NAME Hiller-Foell, Maria
ALTERNATIVNAMEN Foell, Marusja
KURZBESCHREIBUNG deutsch-russische Malerin
GEBURTSDATUM 22. Mai 1880
GEBURTSORT Odessa
STERBEDATUM 3. Juni 1943
STERBEORT Stuttgart



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