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Martin Scheible (* 10. März 1873 in Neu-Ulm; † 9. Juni 1954 in Ulm), auch Johann Martin Scheible (seltener), war deutscher Bildhauer und Holzschnitzer.

Relief Der Kaufmannswagen (1912) von Martin Scheible am Kaufhaus Wöhrl-Plaza in Ulm
Relief Der Kaufmannswagen (1912) von Martin Scheible am Kaufhaus Wöhrl-Plaza in Ulm

Leben


Von 1886 bis 1889 erhielt Scheible eine Steinmetz-Ausbildung bei Professor Heyberger in Ulm und arbeitete anschließend von 1889 bis 1894 in München und Berlin (u. a. am Bau des Reichstagsgebäudes). Er absolvierte von 1894 bis 1896 den Militärdienst in München, arbeitete 1897 und 1898 in Münchner Werkstätten und studierte von 1898 bis 1900 in München an der Akademie für Bildende Künste bei Professor Wilhelm von Rümann. Von 1901 bis 1907 betrieb er in München zusammen mit einem Studienkollegen ein Atelier für Bildhauerkunst. Dort beteiligte er sich 1905 und 1906 an den Jahresausstellungen der Münchner Sezession.

1905 heiratete er die Neu-Ulmer Metzgerstochter Emilie Bühler. 1909 zog er von München nach Ulm und eröffnete dort eine eigene Werkstatt für Bildhauerei und Grabmalkunst. Dort führte er erste öffentliche (1912 Figurenrelief am Ulmer Krankenhaus am Safranberg) und private (1912 Relief Der Kaufmannswagen über dem Eingangsportal des Kaufhauses Müller, heute Wöhrl-Plaza) Aufträge aus.

1919 war er Gründungsmitglied der Künstlergilde Ulm. Seine Grab- und Kriegerdenkmale schufen ihm einen überregionalen Ruf. Zunehmend beschäftigte er sich auch mit sakraler Kunst, was dazu führte, dass er Kunstbeauftragter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg wurde. Bedeutende Werke von ihm finden sich in Ulm (Ulmer Münster, Martin-Luther-Kirche, Christuskirche Ulm-Söflingen, Jakobuskirche Ulm-Grimmelfingen u. a.), in Stuttgart (Stiftskirche, Schlosskirche im Alten Schloss, ehemaliges Bischofshaus am Sitz des Evangelischen Oberkirchenrates, Brunnenfigur im Hof der Stuttgarter Paul-Gerhardt-Kirche, in der Reutlinger (Marienkirche) sowie in Albstadt, Bernstadt, Blaubeuren, Dettingen u. Teck, Freudenstadt, Gammertingen (Mariaberg), Geislingen an der Steige, Gerlingen, Gönningen, Illertissen, Isny, Kusterdingen, Laupheim, Neu-Ulm (figürliche Steinplastik am Gebäude der Sparkasse), Pfahlheim und Truchtelfingen.


Rezeption


Die von Scheible geschaffenen Krippenfiguren der Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland werden im Jahr 2020 in der Weihnachtskrippe des Ulmer Münsters nicht mehr verwendet, da man an der „grandios hässlichen“[1], nach Stereotypen überzeichneten[1] Figur des Melchior mit wulstigen Lippen, dickem Bauch und einem Goldreif am Fuß Anstoß genommen hatte. Inzwischen befinden sich die Figuren im Museum Ulm.[2]


Bedeutende Werke



Literatur





Einzelnachweise


  1. Heribert Prantl, „Melchior“, In: SZ vom 24./25. Oktober 2020
  2. Rüdiger Soldt: Rassismus-Debatte: Ulmer Münster stellt Krippe ohne Heilige Drei Könige auf. In: faz.net. 8. Oktober 2020, abgerufen am 8. Oktober 2020.
Personendaten
NAME Scheible, Martin
ALTERNATIVNAMEN Scheible, Johann Martin (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und Holzschnitzer
GEBURTSDATUM 10. März 1873
GEBURTSORT Neu-Ulm
STERBEDATUM 9. Juni 1954
STERBEORT Ulm



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