Reinhold Unger (1880–1974)[1] war ein deutscher Bildhauer, Keramiker und Porzellanmodelleur.
Reinhold Unger war ab 1915 für die Porzellanfabrik W. Goebel im oberfränkischen Oeslau tätig. Dort war er zunächst vorwiegend mit der Gestaltung religiöser Plastiken beschäftigt und besorgte auch die Modellierung einiger keramischer Wandmasken-Modelle.[2] Zusammen mit Arthur Möller war er ab 1935 für den Entwurf der weltberühmten Hummelfiguren zuständig. Er wurde von Franz Goebel selber, wie alle anderen entwerfenden Künstler der Hummelfiguren, „Meistermodelleur“ genannt und kann demnach retroperspektiv aufgrund seiner Tätigkeit als erster entwerfender Künstler der Hummelfiguren als „erster Meistermodelleur“ betrachtet werden.[3]
Unger stellte auf der Großen Deutschen Kunstausstellung 1941 im Haus der Deutschen Kunst in München zwei keramische Werke aus: Waldidyll und Auf der Weide.[4] Die Plastik Waldidyll, die einen Satyr mit Rehkitz darstellt, war als Bildmotiv Nr. 325 Bestandteil der HDK-Kunstpostkartenserie, die vom Haus der Deutschen Kunst herausgegeben wurde.[5] Auf den folgenden Großen Deutschen Kunstausstellungen zeigte Unger die Werke Das keusche Evchen (1942)[6] und Märchen (1943).[7]
In den Ausstellungskatalogen wird Ungers Wohnsitz jeweils mit Coburg angegeben. Er schuf noch im hohen Alter (bis 1972) einzelne Modelle für Hummel-Figuren. Über seine Familie und seinen weiteren Lebensweg liegen keine näheren Informationen vor.
Personendaten | |
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NAME | Unger, Reinhold |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer, Keramiker und Porzellanmodelleur |
GEBURTSDATUM | 1880 |
STERBEDATUM | 1974 |