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Rolf Kissel (* 15. April 1929 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Maler und Bildhauer. Er wird zum Umkreis der Künstlergruppe ZERO gerechnet.


Leben


Kissel studierte von 1956 bis 1961 an der Städelschule in Frankfurt am Main und wurde Meisterschüler von Albert Burkart. Bereits 1961 hatte Kissel eine erste Einzelausstellung in der damaligen Avantgardegalerie, Zimmergalerie Franck, in Frankfurt am Main. 1966 erhielt er – zusammen mit Benno Walldorf und Thomas Bayrle – den Preis Junge Kunst in Hessen der Frankfurter Marielies Hess-Stiftung. Er ist Mitglied des Deutschen Künstlerbunds, und seit 1983 der Darmstädter Sezession. 2015 erhielt er die Goethe-Plakette des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst.


Werk


Kissel legt den Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeiten auf Objekt-Kunst und strukturelle Malerei, er schafft weiße Licht-Reliefs, Aluminium-Reliefs, diese auch in Form der plastischen Wand in der Architektur, sowie Aquarelle, Gouachen, Prägedrucke und Zeichnungen.

Kissel versteht sich als Konstruktivist und Lichtkünstler. Bereits sein frühes Werk zeichnet sich durch die Abkehr von der farbigen Malerei der „art informel“ und der gestischen Figuration der 1960er Jahre aus. Seine Lichtreliefs, Alu-Lamellen auf Alu-Grund oder weiße Holzlamellen auf weißem Grund, spielen mit der wechselnden Wirkung von Licht und Schatten und erreichen so eine Variationsvielfalt der Wahrnehmung. „Dabei gelangt er nicht über die Reduktion von Farbe zum Weiß, sondern Weiß ist als Summe der Komplementärfarben und als Reflexion des Lichts von Anfang an da.“[1]. In den 1980er Jahren engagierte Kissel sich in den Neuen Sozialen Bewegungen (Friedensbewegung, Anti-AKW-Bewegung) und in den Auseinandersetzungen um den Frankfurter Börneplatz. Es entstehen Plakate, Zeichnungscollagen und Zeichnungsobjekte:

(Rolf Kissel)

Seine Untersuchungen zu den historischen Orten Weimar-Buchenwald führen Rolf Kissel 1994/95 zu einer Serie von Zeichnungscollagen mit dem Titel: Briefe aus Weimar, Protokoll einer Recherche, in denen er amtliche Dokumente, Briefe, vor allem den Briefwechsel der Angehörigen der Opfer, die um die Asche ihrer Toten bitten und mit bürokratischen Antworten beschieden werden, Stempel aus der Zeit des Nationalsozialismus, Flurkarten und Bruchstücke aus den Gesprächen Goethes mit Eckermann zusammenfügt und in Schwarz versinken lässt. Der Versuch, die Interaktionen von Terror und klassischer Humanität zu fassen, geschieht im Wissen um das „Versagen der Bilder und die Unmöglichkeit des Bilderverzichts“

Die ihr Felsen und Bäume bewohnt, o heilsame Nymphen,"
gebet jeglichem gern, was er im Stillen begehrt!
Schaffet dem Traurigen Trost, dem Zweifelhaften Belehrung
Und dem Liebenden gönnt,daß ihm begegne sein Glück.

(Goethe, Vermischte Epigramme)

„Jedem das Seine“ ( Inschrift am Lagertor Buchenwald )

Die Serie wurde 1995, vermittelt von Klaus Scheunemann, in der Goldhalle des Hessischen Rundfunks in Frankfurt/M, im NDR/ Hannover, und 1996 von der Stiftung Weimarer Klassik im Stadtschloss Weimar ausgestellt. Sie befindet sich als Dauerleihgabe im Goethe Museum Weimar.


Arbeiten im öffentlichen Raum



Literatur



Ausstellungen



Einzelnachweise


  1. Brigitta Amalia Gonser: Raum + Zeit: Rolf Kissel in der Galerie Das Bilderhaus. In: Feuilleton Frankfurt. abgerufen 14. November 2010
Personendaten
NAME Kissel, Rolf
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Bildhauer
GEBURTSDATUM 15. April 1929
GEBURTSORT Frankfurt am Main



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