Rudolf Wachter (* 1. April 1923 in Bernried, heute Ortsteil von Neukirch, Bodenseekreis; † 16. Juni 2011 in der Auensiedlung, München) war ein deutscher Holzbildhauer.
Nach einer Lehre in der elterlichen Schreinerei und der Meisterprüfung musste Wachter als Soldat im Zweiten Weltkrieg nach Russland, wo er schwer verwundet wurde und ein Bein verlor. 1946 machte er eine Lehre als Holzschnitzer in Oberammergau. Von 1949 bis 1956 studierte er in München Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste als Meisterschüler von Josef Henselmann. Dort studierte auch seine Frau Ulla. Von 1965 bis 1967 lebte Wachter mit seiner Frau und den gemeinsamen fünf Kindern in Griechenland, wo er 1967 im Goethe-Institut in Athen seine erste Einzelausstellung hatte. Ein Stipendium führte ihn 1971 in die Künstlerkolonie MacDowell Colony in Peterborough, New Hampshire. Ab den 1970er Jahren bis ins hohe Alter schuf Wachter fast ausschließlich großformatige, abstrakte Holzskulpturen mit der Motorsäge. Als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes nahm Rudolf Wachter zwischen 1970 und 1997 an insgesamt 23 großen DKB-Jahresausstellungen teil.[1]
1995 wurde Wachter das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Seit 2003 war er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Erst spät fand Wachters Kunst auch in seiner oberschwäbischen Heimat Beachtung: 1993 mit einer Ausstellung in Ravensburg, im Jahr 2000 mit der Aufstellung einer monumentalen Baumstammskulptur im Stadtgarten von Weingarten und insbesondere 2005 mit der Eröffnung des Museums Rudolf Wachter im Neuen Schloss in Kißlegg.
Wachter lebte und arbeitete in München, wo ihm seine Frau „beim eigenhändigen Bau eines pyramidenförmigen Hauses aus Stahl und Beton, das ein Leben lang Wachters Trutzburg blieb“,[2] behilflich war.
Auszeichnungen
1960 Kunstpreis Oberschwaben
1974 Schwabinger Kunstpreis
1977 Förderpreis für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München
1990 Kunstpreis der Stadt Rosenheim
1993 Kunstpreis der Landeshauptstadt München
1993 Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München[3]
1995 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
2002 Bayerischer Verdienstorden
2007 Oberschwäbischer Kunstpreis
Einzelausstellungen (Auswahl)
Zu den mit (K) gekennzeichneten Ausstellungen erschien ein Katalog.
2000 Rudolf Wachter – Woodhenge. Galerie im Prediger, Schwäbisch Gmünd (K)[4]
2003 Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München (K)
2008 Wachter Holz Skulptur. Altes Rathaus, Schweinfurt, 24. Januar bis 23. März 2008 (K)[5]
2010 STATIONEN: Monika Huber und Rudolf Wachter – eine künstlerische Begegnung. Städtische Galerie Rosenheim, 29. Januar bis 14. März 2010 (K)[6], Neue Galerie Dachau, 18. September bis 31. Oktober 2010[7], sowie Goethe-Institut, Athen, 9. Februar bis 13. März 2011[8]; RAUM SCHNITTE: Skulpturen des Holzbildhauers Rudolf Wachter. Kirche St. Paul, München, 28. April bis 10. September 2010[9]
2016 Art Karlsruhe Galerie Wohlhüter, Einzelausstellung im Rahmen der Open Art München Galerie Rieder
2017 Ausstellung Neues Schloss Kißlegg gemeinsam mit Werken von Rupert Eder
Stefanje Weinmayr (Hrsg.): Rudolf Wachter. Werkverzeichnis der Holzskulptur. Hirmer Verlag, 2021 (Hardcover, 23 × 28 cm, 320 Seiten, ISBN 978-3-7774-3796-5)
Birgit Jooss: Rudolf Wachter – Gebrochener Raum. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. Hrsg. von G. Ulrich Großmann, Nürnberg 2010, S. 300–301.
Rudolf Wachter – Aus dem Stamm. 12. September bis 9. November 2003, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Hirmer, München 2003. ISBN 3-7774-9980-3.
Wachter, Rudolf. In: Oberste Baubehörde München (Hrsg.): Bildwerk Bauwerk Kunstwerk – 30 Jahre Kunst und Staatliches Bauen in Bayern. Bruckmann, München 1990, ISBN 3-7654-2308-4, S.120–121,190–191,294–295.
kuenstlerbund.de: Ausstellungen seit 1951 (Mementodes Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 8. Juni 2016)
Birgit Kölgen: Eine starke Kunst braucht keine Politur – Der vom Bodensee stammende Holzbildhauer Rudolf Wachter starb mit 88 Jahren. Schwäbische Zeitung, 21. Juni 2011.
STATIONEN (Mementodes Originals vom 25. September 2013 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.galerie.rosenheim.de: Monika Huber und Rudolf Wachter – Eine künstlerische Begegnung. Städtische Galerie Rosenheim, 29. Januar bis 14. März 2010
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