Simone Bianco, eigentlich: Simone di Niccolò Bianco, (nachweisbar von 1512 bis 1553) war ein italienischer Bildhauer.
Im Bode-Museum, Berlin
Leben
Simone Bianco stammt aus der Provinz Arezzo und wurde in Loro Ciuffenna geboren. Sein genaues Geburtsdatum, seine weitere Herkunft und Ausbildung sind unbekannt. Erstmals erwähnt wird er 1512 in Venedig, wo er zusammen mit dem Steinmetz Martino dal Vedello den Auftrag erhielt, für die Bruderschaft des heiligen Sakraments in Treviso vier große Marmorreliefs mit alttestamentlichen Darstellungen anzufertigen. Dieser Auftrag wurde anscheinend nie ausgeführt. In den Folgejahren muss er sehr aktiv gewesen sein, da Marcantonio Michiel 1532 mehrere Arbeiten seiner Hand in venezianischen Sammlungen erwähnt. Besonders beliebt waren seine Porträtköpfe, von denen venezianische Kaufleute mehrere Beispiele an den französischen Hof sandten, und die vermutlich mit den heute im Louvre und im Schloss von Compiègne aufbewahrten Büsten identisch sind. Mehrfach taucht der Name Biancos in den Schriften des Pietro Aretino auf, mit dem der Bildhauer eng befreundet war. Am 20. Dezember 1547 setzte er sein Testament auf. Im Dezember 1553 war er noch am Leben.
Durch Simone Bianco entwickelte sich in Venedig das Anfertigen von Porträtbüsten zu einer eigenen, anerkannten Kunstform, die vorher in dieser Form nicht bestand. Von seiner Hand haben sich sechs signierte Marmorbüsten erhalten, denen die moderne Forschung weitere Arbeiten zugeordnet hat. Einige der neu zugeordneten Werke sind aus Bronze gefertigt und besonders umstritten, da bis heute kein Nachweis aufgetaucht ist, dass der Künstler mit diesem Material gearbeitet hat. Keine seiner Arbeiten ist datiert.
Putto mit einer Gans, (1920 im römischen Kunsthandel)
Büste einer Frau, (zugeschrieben – vermutlich Arbeit eines Schülers – 1971 Pino Donati Galerie in Lugano, danach in Schweizer Privatsammlung)
Büste einer Frau, (1992 in der Alex Wengraf Gallery in London)
Literatur
Peter Meller: Marmi e bronzi di Simone Bianco. = Marbles and bronzes by Simone Bianco. In: Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz 21, 2, 1977, ISSN0342-1201, S. 199–210.
L. Planiscig: Venezianische Bildhauer der Renaissance. Schroll, Wien 1921.
Ursula Schlegel: Simone Bianco und die venezianische Malerei. = Simone Bianco and Venetian painting. In: Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz 23, 1/2, 1979, S. 187–196.
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