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Tara Sabharwal (* 1957 in Delhi, Indien) ist eine indo-amerikanische Malerin und Radiererin.


Leben


Von 1975 bis 1980 studierte sie Malerei an der Universität Baroda, Indien und von 1982 bis 1984 am Royal College of Art in London. Sabharwal schloss das Studium als Meisterschülerin mit einem British Council Stipendium ab. Während ihrer Zeit als Studentin kauften das British Museum sowie das Victoria and Albert Museum in London Werke von Sabharwal an, und die Galerien Bernard Jacobsen und Christopher Hull stellten ihre Arbeiten aus. Nach dem Studium kehrte Tara Sabharwal zunächst nach Indien zurück und bekam eine Einzelausstellung in der Art Heritage and Cymoza Galerie in Delhi und Bombay. Sabharwal erhielt in Großbritannien das Myles Meehann Stipendium und das Durham Cathedral Stipendium. Es folgten Ausstellungen in der Laing Kunstgalerie in New Castle, im DLI Museum in Durham und dem Darlington Art Center.

Tara Sabharwal ist als Dozentin tätig und nahm einen Lehrauftrag an der Sunderland Kunsthochschule von Newcastle an.

Nach mehreren Jahren in Großbritannien kehrte sie zunächst für drei Jahre nach Indien zurück, um danach acht Jahre lang ein Leben zwischen Delhi, London und New York zu führen.

Seit 1998 ist New York, wo sie überwiegend lebt und arbeitet, zu ihrem Lebensmittelpunkt geworden. In London und New Delhi unterhält sie weiterhin ihre Ateliers, die sie regelmäßig aufsucht, um dort zu arbeiten.


Werk


„Ich möchte Bilder schaffen, in die du ein bisschen hineinwachsen kannst. Wenn du sie siehst, möchte ich, dass sie dich anziehen, dich nicht nur über den Kopf beeindrucken und zu einem ‚wow‘ veranlassen. Das ‚wow‘ kann später als ein kaum spürbarer Nachhall kommen, wenn beide Erfahrungen miteinander verschmelzen.“ Dieses Zitat der Künstlerin stammt aus dem Januar 2013 und fasst ihre emotional ansprechende und für alle Sinne wahrnehmbare Kunst auf anschauliche Weise zusammen.

Tara Sabharwals Werke sind geprägt vom Leben in drei verschiedenen Welten, Kontinenten und Kulturen. Technisch wie inhaltlich bewegt sie sich zwischen Tradition und Moderne. In Anlehnung an traditionelle indische Kunsttechniken fertigt sie zunächst Monotypien, die sie mit Öl, Acryl und/oder Wasserfarben übermalt. Inhaltlich kennzeichnen klassische indische Symbole, gepaart mit westlich-modernen Motiven, ihre Arbeiten. Introvertiert, beinahe träumerisch, in einer Art innerem Monolog, setzt sie sich mit dem Existenziellen und den universell verbindenden Dingen des Menschseins auseinander. Die Ambivalenz von Geborgenheit und Sicherheit in familiären Strukturen und die damit verbundenen Freiheitsdrang und das Streben nach persönlicher Entwicklung behindernder Normen und Zwänge, sind ihr Thema. Die Künstlerin subsumiert die Erfahrungen ihres kosmopolitischen Lebens und ihrer persönlichen Entwicklung in Bildern – Widersprüche und Gegensätze verbinden sich zu einem poetischen Neuen. Besonders charakterisieren Figuren die Kunst von Tara Sabharwal. Sie werden in immer neuen Kompositionen und Kombinationen angeordnet und spielen immer wieder auf das eigene Ich und die verschiedenen Bindungen, Beziehungen und Verhältnisse zwischen Menschen an. Diese Figuren sind Permutationen und Beziehungsveränderungen ausgesetzt. In einem Moment scheinen sie biologisch und autobiographisch, in einem anderen Moment verschmelzen sie und werden zu spektralen Aussendungen einer Stimmung oder Gemütslage. Die Künstlerin selber sagt zu ihren Figuren: „Sie träumen sich gegenseitig in einem verschmelzenden Raum. Ursprünglich sind sie die grundsätzlichen, primären Dinge, die man gefühlt hat.“ Tara Sabharwals Arbeitsweise ist als intuitiv und spirituell zu bezeichnen. Sie beschreibt den Anfang ihres Malprozesses als das Einfangen von schweifenden Gedanken und sagt selbst darüber: „Ich denke nicht wirklich nach. Mein Malprozess beginnt, wenn ich einen Zustand erreiche, in dem ich ganz bei mir bin, spielerisch und beobachtend, an nichts denkend.“

Der flache Blickwinkel und die Farbpalette haben Anklänge an Mughal und Deccan-Miniaturen und deren spätere Neuinterpretationen von Baroda oder Shanti Niketan. Die reiche Vegetation in ihren Werken scheint aus dem indischen Dschungel zu stammen und nimmt damit Bezug auf ihre Heimat.

Tara Sabharwals Bilder verweisen auf den Betrachter selbst, der die Leidenschaft des eigenen Lebens fühlen und erleben kann. Gleichzeitig streben die Werke aber nach Balance und Ruhe und geben einen flüchtigen Blick auf vorbewusste Erfahrungen, oder Geheimnisvolles frei. Diese flüchtigen Eindrücke zu erfassen hält den Betrachter in Bewegung. Den Bildern wohnt ebenfalls eine spielerische Komponente inne. Denn der Versuch sich mit dem Gleichgewicht in den Bildern zu verbinden geschieht auf eine spielerische Weise und ist ein fließender Vorgang, da sich das Gleichgewicht ständig verändert.

Ein schwerer Schicksalsschlag veränderte Tara Sabharwals Kunst nachdrücklich. Nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemanns im Jahr 2011 befand sich die Künstlerin in einem lähmenden Schockzustand der sie unfähig machte, in ihren neuen Arbeiten Fuß zu fassen. Schließlich wandte sie sich alten Radierungen zu, die sie vor Jahren begonnen hatte. Hier konnte sie zurück in die Vergangenheit reisen, Energien der alten Spuren fühlen, und sie beschloss, die neue Aufgewühltheit mit der früheren Ruhe zu vereinen. Um die Energie zu steigern veränderte sie ihre Drucktechnik. Sie verflachte die Bildoberflächen und legte drei Kupferplatten übereinander, die sie jeweils mehrfach in verschiedenen Verfahren ätzte. Dabei benutzte sie Strichätzung, Weichgrund, Aquatinta, spit-bite und färbte sie in mehreren Farben ein. Jedes Bild existiert in zwei Ausformungen. Sie zeigen sowohl den Schimmer der Hoffnung als auch die Qualen der Verzweiflung. Beide Radierungen sind Partner, die Hand in Hand gehen und gemeinsam funktionieren, die sich aber genauso der Zukunft öffnen. Wiederkehrende Motive ihrer Werke sind Flüssigkeiten wie Regen, Flüsse und Wasserkreaturen. Der Regen wurde zur Metapher der Trauer, als ein unkontrollierbares Ausströmen, aber ebenso ein reinigender und verjüngender Katalysator für Erneuerung.

Ein großes Vorbild für die Künstlerin ist der Maler Edvard Munch. Zudem interessiert sie sich für „Außenseiter-Malereien“, die von Menschen mit übersinnlichen Wahrnehmungen in Trance entstanden sind. Sie sagt dazu: „für irgendjemand mag das bildhafte Wirklichkeit sein.“


Auszeichnungen und Stipendien



Lehrtätigkeit



Einzelausstellungen (Auswahl)



Ausstellungsbeteiligung (Auswahl)




Personendaten
NAME Sabharwal, Tara
KURZBESCHREIBUNG indische Malerin
GEBURTSDATUM 1957
GEBURTSORT Delhi

На других языках


- [de] Tara Sabharwal

[en] Tara Sabharwal

Tara Sabharwal (born 1957, New Delhi[1][2]) is an Indian-born, US-based painter and printmaker. Known for her colorful, subtly layered paintings, Sabharwal has had 42 solo shows in the UK, US, India, among others. She has received several awards, including the Joan Mitchell CALL (Creating a Living Legacy),[3] The British Council Scholarship,[1] and the Gottlieb Foundation awards.[4] Her work is in the collection of The British Museum,[5] Victoria and Albert Museum,[6] and the Peabody Essex Museum[7] among others.



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