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Adam Kurtz (* 3. März 1929 in Adamischken (Ostpreußen); † 19. Januar 2020 in Berlin) war ein deutscher Maler, Grafiker, Metallkünstler und Bildhauer. Er lebte und arbeitete in Pudagla auf Usedom im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und in Berlin. In der DDR-Zeit schuf er zahlreiche Kunstwerke für den öffentlichen Raum, vor allem in Ost-Berlin.


Leben


Adam Kurtz entstammte einer Kleinbauernfamilie. Sein Vater betrieb neben einer Landwirtschaft auch kleine Handwerkergewerbe. Adam entdeckte schon früh seine Freude am Malen und Gestalten. Noch während seines Schulbesuchs bekam er in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs die Einberufung zum Volkssturm. Der Vater konnte den Jungen verstecken und rettete ihn so vor einem Fronteinsatz. Aber alle deutschen Siedler mussten den Heimatort verlassen und zogen als Flüchtlinge westwärts. Im Örtchen Grabenmühle (Sachsen-Anhalt) fanden sie Unterkunft und wurden dort bald sesshaft. Hier konnte Adam Kurtz die Grundschule beenden und trug danach als Plakatmaler für Kinos oder kleine Läden zum Lebensunterhalt der Familie bei. Die Eltern unterstützten Adams Wunsch nach einer künstlerischen Laufbahn ihres Sohns. Dieser holte zunächst sein Abitur an der ABF in Halle nach. Danach bewarb er sich um einen Studienplatz an einer Kunsthochschule, unter anderem in Hamburg und Berlin. In der Kunsthochschule Berlin-Weißensee wurde er aufgenommen und begann hier die Ausbildung zum Kunstmaler und Grafiker. Nach der erfolgreichen Beendigung des Studiums übernahm Kurtz einen Lehrauftrag an derselben Einrichtung. Nach wenigen Jahren, in denen er auch erste Aufträge zur Gestaltung öffentlicher Einrichtungen erhielt und ausführte, machte sich Adam Kurtz im Jahr 1965 mit einem eigenen Atelier selbstständig. Die Staatsaufträge sicherten seinen Lebensunterhalt; eine seiner ersten Auftragsarbeiten war die Gestaltung eines großflächigen Wandbildes für einen Kindergarten.

Im Jahr 1957 heiratete Adam Kurtz und gründete eine Familie. Das Paar bekam drei Kinder.

In den 1980er Jahren konnte die Familie in ein neu gebautes kommunales Wohnhaus am Bersarinplatz in Berlin-Friedrichshain ziehen, wo es zur Wohneinheit auch ein großes Atelier gab. Bis 1990 folgten stetige Auftragsarbeiten, unter anderem entwarf und fertigte Kurtz die kupfernen Ziffern für die Weltzeituhr auf dem Berliner Alexanderplatz, viele Wandbilder, auch Schmuckbrunnen. (siehe hier).

Für alle Gestaltungen setzte Kurtz seine kompletten Fähigkeiten in der Metallgestaltung, Bildhauerei, Malerei oder Mosaikarbeiten ein. Außerdem entwickelte er auch eigene Gestaltungstechniken, wie neuartige Glasmosaike: Aus einem tschechoslowakischen Glasbetrieb erwarb er farbige Glasreste, die er mittels eines neuartigen Glasschmelzverfahrens umformte und mit Hilfe von Epoxidharzkleber zu Mosaiken zusammenfügte (1965).[1] Nach diesem Verfahren entstanden auch Wandlampen, die gut verkauft werden konnten.

Nach der Wende konnte Adam Kurtz die neue Miete für Atelier und Wohnung in Friedrichshain nicht mehr aufbringen und zog deshalb nach Pudagla. Dort besaß er schon längere Zeit ein Sommerhaus, das nun ausgebaut und mit einem Atelier versehen wurde. Das Fachwerkhaus auf Usedom diente ihm seitdem als Sommerwohnsitz und Arbeitsplatz.[2] Kurtz wandte sich nun verstärkt der Landschaftsmalerei zu. Seine Bilder konnte er als Dauerexposition im Golf-Hotel Balmer See[3] ausstellen, was ihm neue Kundschaft bescherte.

Mit seiner Künstlerwerkstatt Am Glauben beteiligte sich Adam Kurtz regelmäßig an den Veranstaltungen „Offenes Atelier“ und stieß dabei auf großes Interesse.[4]

Im Januar 2020 verstarb Kurtz in seiner Berliner Wohnung in Friedrichshagen.


Werke (Auswahl)



Plastiken


Ansicht des Mosaikbrunnens im Jahr 2012
Ansicht des Mosaikbrunnens im Jahr 2012
Brückengeländer im Jahr 2007: noch ohne Liebesschlösser
Brückengeländer im Jahr 2007: noch ohne Liebesschlösser

Wandbilder, Glas- und Emaillekunst


Wandbild in der Schalterhalle Rathausstraße Berlin
Wandbild in der Schalterhalle Rathausstraße Berlin

Grafiken, Gemälde


Erst ab dem 21. Jahrhundert entstanden vermehrt kleinformatige neue Landschaftsbilder, vor allem mit Ostsee- und Inselmotiven.


Ausstellungen



Literatur




Commons: Adam Kurtz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Farbglas-Gestaltungen, Erwähnung in Bildende Kunst, Heft 10, 1966.
  2. Adam Kurtz – Designer in Pudagla, abgerufen am 31. März 2020.
  3. Homepage Balmer See-Hotel, abgerufen am 30. März 2020.
  4. Kunst: Offen – Ateliers auf Usedom, abgerufen am 15. Mai 2018.
  5. Joachim Schulz, Werner Gräbner: Architekturführer DDR. Berlin. Verlag für Bauwesen, Berlin 1974, S. 134.
  6. Monika Arnold: Nur noch Trockenfische im Mosaikbrunnen, auf Berliner Morgenpost online, 4. März 2013; abgerufen am 19. Nov. 2014; erneut abgerufen am 31. März 2020: (Wiedergabe verhunzt).
  7. Materialsammlung: Kunst – Architektur – DDR auf wordpress.com; abgerufen am 5. April 2020.
  8. ZS Bildende Kunst 7/1971 mit Inhaltsangabe, abgerufen am 15. Februar 2013.
  9. Bild und Beschreibung der Posthalle auf deutsches-architektur-forum.de; abgerufen am 19. Nov. 2014.
  10. Ausgewählte Beispiele Berliner Hotelbauten zwischen 1950 und 1979 auf: siebzigerjahre.laufwerk-b.de; abgerufen am 15. Februar 2013.
  11. Kristiane Spitz: Werke architekturgebundener Kunst dümpeln weiter vor sich hin. Senat zeigt Desinteresse, Bucher Bote, 2/2009; abgerufen am 15. Februar 2013.
  12. Kunst in der Großsiedlung Marzahn-Hellersdorf, Quartier Springpfuhl; Bezirksamt Marzahn (Hrsg.), ISBN 978-3-00-026730-7, S. 87.
  13. Ben Kaden: Bildende Kunst Heft 10 / 1959. Eine kurze Zeitschriftenschau. In: Heft Bildende Kunst, Nr. 10/1959. April 2018, abgerufen am 17. Juli 2019.
  14. Information des Sohnes vom Rechtsanwalt an Benutzerin:44Pinguine, April 2020.
  15. Marcus Kenzler: Der Blick in die andere Welt. Einflüsse Lateinamerikas auf die Bildende Kunst der DDR, LIT Verlag Münster, 2012; ISBN 978-3-643-11025-1; abgerufen am 16. Februar 2013.
  16. Kunst in der DDR, Bildatlas DDR-Kunst; auf www.bildatlas-ddr-kunst.de (In das Suchfeld „Adam Kurtz“ eingeben)
  17. Junge Kunst im Auftrag – Jugendhochschule ´Wilhelm Pieck´; abgerufen am 7. Februar 2015.
Personendaten
NAME Kurtz, Adam
KURZBESCHREIBUNG deutscher bildender Künstler
GEBURTSDATUM 3. März 1929
GEBURTSORT Antonowka
STERBEDATUM 19. Januar 2020
STERBEORT Berlin



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