Alfred Haberpointner (* 1966 in Ebenau[1]) ist ein österreichischer Bildhauer.
Nach dem Besuch der Bildhauerschule Hallein studierte er von 1986 bis 1991 an der Kunstuniversität Linz bei Professor Erwin Reiter. Studienreisen nach New York, Paris und längere Aufenthalte rund um Genua folgten. Er beschäftigte sich in diesen Jahren vorwiegend mit Proportionen, es entstanden Werkserien mit den Titeln „Gewichtung“. Seine Entwicklung setzte sich in den Gebieten Struktur, Raum und Textur fort. Körper und Raum sowie die Verzahnung von beiden sind Themen, die bis heute in den Werken vorhanden sind. Alfred Haberpointner lebt und arbeitet in Leonding bei Linz und in Ebenau bei Salzburg. Der Künstler ist verheiratet mit Maria Haberpointner und hat zwei Kinder (Mirjam und Nico).
Alfred Haberpointner ist ein Bildhauer, der sich in seiner Arbeit bewusst dem Material Holz zuwendet: „Entscheidend ist diese Art von Liebe zum Holz. Auf der einen Seite ist es etwas, mit dem ich sehr stark verbunden bin. Auf der anderen Seite bemühe ich mich, diese Verbundenheit zu überwinden, sie wieder abzuschütteln, sie in den Hintergrund zu drängen.“[2]
Das Verdrängen von Holz stellt sich im Werk von Alfred Haberpointner vor allem als ein Verdrängen der Holzsichtigkeit dar. In verschiedenen Arbeiten überzieht er die gesamte Oberfläche mit dicht aneinander gesetzten Eisenplättchen. Drastischer geht Haberpointner bei einigen Köpfen vor, die er komplett mit Blei überzieht. Für die Wahrnehmung der Bildwerke entscheidend ist aber die Offenheit der künstlerischen Methode: Die Eisenplättchen lassen beispielsweise noch immer den darunterliegenden Holzkörper erkennen, und die Nahtstellen des Bleimantels machen erst darauf aufmerksam, dass es sich hier lediglich um eine Hülle und nicht um ein massives Metallobjekt handelt. Kontrapunktisch verfährt Haberpointner bei seinen gehackten oder geschlagenen Objekten, in denen er die Eigenschaften des Holzes geradezu verdeutlicht. Mit Kettensägen und durch gezielte Axtschläge reißt er die Oberfläche auf, legt die Fasern des Materials frei und erzeugt so eine Textur, deren Rhythmus, Gerichtetheit oder Intensität der Betrachter nachzuvollziehen sucht. Gemein ist beiden Vorgehensweisen eine Auseinandersetzung mit dem Werkstoff, sei es durch Affirmation oder bewusste Negation.[2]
Die Werke Alfred Haberpointners verlangen nach einem genauen Beobachten, einem wörtlichen Spurenlesen. Wie subtil und vielfältig diese Zeichen angelegt sind, wird in Haberpointners Beschäftigung mit Werkreihen deutlich. Immer wieder und beharrlich widmet der Künstler sich einer elementaren Problemstellung: Sind es in den 1990er-Jahren vornehmlich Fragen der Proportion, die er in unzähligen seiner sogenannten Gewichtungen versucht auszuloten, so ist es auch immer wieder der menschliche Kopf, den der Künstler heranzieht und seriell durchdekliniert. Für das Kunstverständnis Haberpointners ist es hierbei elementar, dass der Künstler in einem mit der Natur vergleichbaren Prozess der Formfindung steht: „Mit Ausnahmen der Arbeiten auf und mit Papier ist es oft ein langes, fast meditatives Dahinarbeiten über Tage, über Wochen, um ein Werk zum Abschluss zu bringen. Die Natur macht im Grunde dasselbe! Dieser Prozess, den ich versuche, auf ein Material zu übertragen, ist meist ein langwieriger. Es ist also nicht der spontane Ausdruck, der hier im Vordergrund steht, sondern die Formfindung über eine gewisse zeitliche Kontinuität hinweg.“[2]
|
|
Personendaten | |
---|---|
NAME | Haberpointner, Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 1966 |
GEBURTSORT | Ebenau |