Andreas Heusser (* 1976 in Zürich) ist ein Schweizer Konzeptkünstler und Kurator. Er lebt und arbeitet in Zürich und Johannesburg.
Andreas Heusser im mobilen Ausstellungsraum des No Show Museums, 2015
Ausbildung
Andreas Heusser absolvierte von 1996 bis 1998 das Grundstudium in Psychologie an der Universität Zürich. Danach wechselte er das Hauptfach und schloss das Studium in Philosophie und Germanistik 2013 mit dem Lizenziat ab. Von 2011 bis 2013 studierte er erneut und absolvierte einen Master-Abschluss in Contemporary Arts Practice (Fine Arts) an der Berner Hochschule der Künste.
Erforschung von Nichts
Seit 2013 beschäftigt sich Andreas Heusser mit der Erforschung des Nichts in Kunst, Philosophie und Wissenschaft. Die Auseinandersetzung mit dem Thema führte zur Gründung des No Show Museums, dem ersten Museum, das sich dem Nichts und seinen vielfältigen Erscheinungsformen in der Geschichte der Kunst widmet.[1] Im Juli 2015 startete das No Show Museum seine Welttournee zur Verbreitung des Nichts. Die erste Etappe führte durch 20 Ländern Mittel- und Nordeuropas und umfasste rund 30 Ausstellungen in Galerien und Museen, im öffentlichen Raum und an abgeschiedenen Orten. Die Tour endete im Oktober 2015 in Venedig, wo das No Show Museum als offizieller Teilnehmer der 56. Biennale di Venezia den Lido und den Salon Suisse bespielte.[2] Im Sommer 2016 wurde das mobile Museum für eine zweite, mehrmonatige Ausstellungstour nach New York verschifft. Die Nordamerika-Tour führte durch 20 Staaten der USA und Kanada an die Westküste der USA und bis nach Mexiko.[3] Die dritte Etappe startete im November 2017 in Baja California, Mexiko und führte durch die Länder Zentralamerikas bis nach Kolumbien.[4]
Politische Kunstprojekte
Zwischen 2009 und 2011 entwickelte Andreas Heusser eine Reihe von politisch engagierten Arbeiten im Schnittbereich zwischen Kunst und Aktivismus (KEH, OLAF, CHASOS).[5][6][7][8][9] Mit der fiktiven «Organisation zur Lösung der Ausländerfrage» (OLAF) und der Kunstfigur Alois Stocher führte er 2010 eine mehrwöchige Gegenpropaganda durch, die darauf abzielte, die fremdenfeindliche Kampagne der SVP zur automatischen Ausschaffung krimineller Ausländer mit den Mitteln der Satire und subversiven Affirmation zu untergraben.[10][11]
Die Verbreitung der Aktionen erfolgte einerseits über Beiträge und Videos in Social Media, andererseits durch die regelmässige Berichterstattung in Print- und Onlinemedien,[12] was u.a. mit kontroversen Aktionen und Happenings,[13] inszenierten Falschmeldungen und Interventionen an Pressekonferenzen erreicht wurde.[14] Ein anderes Beispiel ist die 2011 lancierte Kampagne mit der «Christlich Humanitäre Asyl-Selbsthilfe Organisation Schweiz» (CHASOS) mit der Kunstfigur Pfarrer Wilfried Stocher (dem Bruder von Alois B. Stocher): Als satirische Reaktion auf das von vielen Medien und Politikern kolportierte Drohbild eines «Flüchtlings-Tsunamis», der in Folge des Arabischen Frühling über die Schweiz einbrechen werde, installierte der falsche Pfarrer an der Art Basel eine Art antihumanitäres Auffanglager, das die einheimische Bevölkerung vor den drohenden Flüchtlingswellen schützen sollte.[15]
Kuratorische Arbeiten
Andreas Heusser ist Gründer und Direktor des Literaturfestival Zürich (früher: Openair Literatur Festival Zürich), einem internationalen Literaturfestival, das jährlich während einer Woche in Zürich stattfindet. Schwerpunkt des Programm bilden Premieren und Lesungen mit bedeutenden internationalen Autorinnen und Autoren (z.B. John M. Coetzee, Roxane Gay, Julian Barnes, John Banville, Rebecca Solnit, John Cleese, Carolin Emcke, Junot Díaz, David Mitchell). Ausserdem ist er Gründungsmitglied und Co-Leiter von Das Institut, einem Projektraum für performative und transdisziplinäre Künste in Zürich.[16] Von 2011 bis 2013 war er als Programmleiter des Kaufleuten für die Kulturveranstaltungen (Konzerte, Lesungen, Kabaretts, Podien) verantwortlich.
2001 gründete Andreas Heusser zusammen mit Marc Rychener das spartenübergreifende Künstlerkollektiv index, mit dem er mehrere Festivals (Festival der Künste 2002, Lyrik am Fluss 2002–2005) und Veranstaltungsreihen (Mikro 2006–2011, Kino im Atelier 2005–2010, Makro 2008[17]) organisierte und durchführte.[18]
Einzelausstellungen
Kunsthalle Bratislava, Slowakei, 10/2019
Valie Export Center, Linz, Österreich, 10/2019
La station – Gare des Mines / Garage MU in Paris, Frankreich, 11/2018
Espacio Naranjo in Madrid, Spanien, 11/2018
Espacio Oculto in Madrid, Spanien, 11/2018
Museum of Art, Architecture and Technology (MAAT) in Lissabon, Portugal, 11/2018
MUTUO Centro de Arte en Barcelona, Spanien, 10/2018
Museo de Arte Contemporáneo de Bogota, Kolumbien, 1/2018
Galería Antítesis, Panama-Stadt, Panama, 1/2018
Galería Despacio, San José, Costa Rica, 12/2017
Galería Códice, Managua, Nicaragua, 12/2017
Museo para la Identidad Nacional, Tegucigalpa, Honduras
Museo de Arte de El Salvador (MARTE), San Salvador, El Salvador, 12/2017
Galería El Sótano, Guatemala-Stadt, Guatemala, 11/2017
Museo de Arte Contemporáneo de Oaxaca (MACO), Oaxaca, Mexiko, 11/2017
Galería Ladrón, Mexiko-Stadt, Mexiko, 11/2017
Museum of Emptiness (MOE), St. Gallen, Schweiz, 9/2017
Monte Vista Projects, Los Angeles, USA, 10/2016
CULT | Aimee Friberg Exhibitions, San Francisco, USA, 10/2016
CCA Center for Contemporary Arts, Santa Fe, USA, 10/2016
Ice Cube Gallery, Denver, USA, 09/2016
Fort Gondo, St. Louis, USA, 09/2016
Defibrillator Gallery, Chicago, USA, 09/2016
Spread Arts Gallery, Detroit, USA, 09/2016
Scrap Metal Gallery, Toronto, Kanada, 09/2016
Enriched Bread Artists, Ottawa, Kanada, 08/2016
Die Diele, Zürich, Schweiz, 08/2016 – 9/2016
Fresh Window Gallery, New York, USA, 08/2016
56. Biennale di Venezia, Salon Suisse / Palazzo Trevisan und Lido, Venedig, Italien, 10/2015
Lauba Gallery, Zagreb, Kroatien, 10/2015
Chimera-Project Gallery, Budapest, Ungarn, 10/2015
Umelka Gallery, Bratislava, Slowakei, 09/2015
Vienna Contemporary, International Art Fair, Wien, Österreich, 09/2015
#Poligon Art Space, Warschau, Polen, 09/2015
Tallinn Art Hall, Tallinn, Estland, 09/2015
Luda Gallery, St. Petersburg, Russland, 09/2015
Kiasma, Museum of Contemporary Art, Helsinki, Finnland, 08/2015
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