Annelie Grund (* 28. Juni 1953 in Berlin) ist eine deutsche Künstlerin, Glaskünstlerin, Malerin und Musikerin. Sie wohnt in Wandlitz und ist verheiratet mit dem Architekten Manfred Thon.[1]
Annelie Grund
Dieser Artikel befasst sich mit der Künstlerin Annelie Grund. Zur Schriftstellerin siehe Annelies Grund.
Biografie
Annelie Grund wurde 1953 in Berlin-Buch geboren, legte ihr Abitur in Bernau ab, studierte 1972–1976 in Berlin an der Humboldt-Universität zu Berlin und erwarb 1976 das Diplom Kunsterziehung, Malerei und Germanistik. 1983 erwarb sie den Meisterbrief als Glasmalerin. Seit 1979 ist sie freischaffend als Malerin und Glasmalerin mit eigenem Atelier und Werkstatt tätig. 1986 bis 1989 war sie Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR.
Im Jahr 1987 begann sie in Eberswalde in einer eigenen Glaswerkstatt in einer ehemaligen Rundfunksendestation an Kirchenfenstern zu arbeiten. Nach der Wende, von 1989 bis 1995 war sie in Berlin (West) künstlerisch tätig.
Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in den 2010er Jahren sind Kurse in kunstgeragogischer Arbeit.[2] Sie ist Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler Brandenburg und in der GEDOK Brandenburg.
Im Zeitraum 1981–1989 war Annelie Grund als umwelt-engagierte Künstlerin bei den Brodowiner Gesprächen um Reimar Gilsenbach aktiv.
Seit 2011 ist sie Mitglied in der Bürgerinitiative, die sich für den Schutz der Buchenhochwälder um Wandlitz und den Liepnitzsee einsetzt.
Musik
Seit ihrer Kindheit macht sie Obertongesang. Sie erhielt Unterricht bei Christian Bollmann (Leiter im Obertonchor Düsseldorf) und wirkte lange Zeit im Berliner Didgeridoo-Orchester mit. Nach der musikalischen Arbeit im DUO Bernstein (1996–2001) musiziert sie heute öffentlich im Rahmen verschiedener künstlerischer Projekte zusammen mit ihrem Ehemann.[3]
Sie ist eine Meisterin des Obertongesangs. Es gibt nur wenige Menschen, die sie so hohe und klare Obertöne singen können.
Glaskunst
Annelie Grund Glaskunst
Sie verwirklichte zahlreiche Kunstprojekte im öffentlichen Raum hauptsächlich aus Glas, aber auch aus Stahl und Stein, Farbglasfenster für Kirchen ebenso wie freistehende Glasobjekte, gläserne Bilder[4] und Hinterglasbilder.[5]
Seit 1999 setzt sie Acrylglas mit LED-Licht in ihren architekturbezogenen Arbeiten[6] sowie auch freien Glasobjekten ein. Ihre gläsernen Bilder und Objekte bestehen aus zweidimensionalem flachen Glas. Sie bewegen sich im Transformationsfeld von Innenraum zu Außenraum und entfalten ihre Wirkung durch das durchscheinende Licht.
Ihre transparenten gläsernen Bilder und Objekte spiegeln uralte mythologische Themen der Menschheitsgeschichte.[7] 1990 entdeckte sie während einer Studienreise zu den südfranzösischen Bilderhöhlen erstaunliche Parallelen zwischen ihrer eigenen künstlerischen Zeichensprache und den zum Teil schon mehr als zehntausend Jahre alten Felsgravierungen der europäischen Kulturen der Steinzeit. Sie arbeitet vor Ort, indem sie Frottagen (Abreibungen) macht, die im Atelier in ihre Glaskunst einfließen.
1998 Kloster Chorin: Installation Kraftfelder Glasstelen und Klangperformance
1997 Templin Galerie im neuen Gymnasium: Glasbilder und Klangperformance
1997 Berlin, Ölbergkirche: Diaprojektion und Klangperformance
1996 Eberswalde, Städtische Galerie: Zeichen und Landschaft
1995 Galerie im Wartesaal (italienisches Restaurant in Berlin-Charlottenburg am Bahnhof Zoo): Zeichen und Landschaft
dazu zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland.
Denkmal für die Opfer der Hexenverfolgung in Bernau
Denkmal für die Opfer der Hexenprozesse von Bernau
Das Denkmal für die Opfer der Hexenverfolgung in Bernau wurde von der Künstlerin Annelie Grund entworfen und 2005 mit Hilfe vom Land Brandenburg, vom Berufsverband Bildender Künstler, vom Landkreis Barnim, der Stadt Bernau und der Spenden von Bernauer Bürgern errichtet. Zwei Jahre kämpfte Annelie Grund bei den Stadtvätern um die Errichtung dieses Denkmales. Ihre Intention bei der Herstellung des Kunstwerkes für die Opfer der Hexenverfolgung war, das Starke mit dem Zerbrechlichen zu kombinieren. Seither ist mit dem Denkmal und zum Thema Hexenverfolgung in Bernau aktiv auf mehreren gesellschaftlichen Ebenen gearbeitet worden. Es gibt ein Konzept des Vereins Bildung–Begegnung–Zeitgeschehen für Schulprojekttage mit einem Stadterkundungsspiel. Die Künstlerin Annelie Grund hat die Bernauer Initiative zur sozialethischen Rehabilitierung der Opfer des Hexenwahns ins Leben gerufen, die von der Stadtverordnetenversammlung von Bernau bei Berlin am 6. April 2017 beschlossen wurde.[17]
Literatur und Medien
Herbert Schirmer: Annelie Grund. Objekt, Grafik, Malerei, in: 38 Künstler in Barnim, Hrsg.: Sabine Voerster. Infopunkt Kunst. Netzwerk für Bildende Kunst und Kunsthandwerk in Barnim, Wandlitz–Prenden 2015 o.S. (alphabetisch geordnet)
Anita Bauermeister: Die Bleiglasfenster, in: 100 Jahre Kirche Sophienstädt 1914–2014, Hrsg.: Evangelische Kirchengemeinde Ruhlsdorf–Marienwerder–Sophienstädt, 2014, S. 18–20, vgl. http://www.kirche-ruhlsdorf.de/sophien.htm
Tom Norberg: Glas in Museen fotografieren in: Glashaus/Glasshouse, Internationales Magazin für Studioglas, Krefeld, Nr. 02/ 2013, S. 18
Gunda Hörner: Glück und Glas, in: Handmade Kultur Magazin, Hrsg.: Handmade Kultur Verlag Hamburg (HKV Hamburg GmbH), Hamburg, Nr. 06/ 2012, S. 52–55
Sabine Horn: Fernsehbeitrag rbb, Enthüllung des Denkmals für die Opfer der Hexenverfolgung Bernau – Ein Jahr danach, 30. Oktober 2006
Thomas Steierkoffer: Hörstück "Hexen" – Der Professor und die Künstlerin, rbb, 19. Februar 2006
Klaus Lampe: Radio-Essay zur Enthüllung des Denkmals für die Opfer der Hexenverfolgung Bernau, rbb, 29. Oktober 2005
Richard H. Gross: Stained glass in Germany, in: Stained Glass, Hrsg.: Stained Glass Association of America, Lee´s Summit, Spring 1996, S. 42
Objekt Wintermond von Annelie Grund (Mementodes Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.inselgalerie-berlin.de
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