art.wikisort.org - Künstler

Search / Calendar

Arvīd(s) Jansons (* 10. Oktober 1914 in Liepāja, Russisches Kaiserreich; † 21. November 1984 in Manchester) war ein lettischer Dirigent in der Sowjetunion.


Leben


Arvids Jansons studierte von 1929 bis 1935 Violine am Konservatorium in Liepāja. Danach wirkte er als Geiger an der Lettischen Nationaloper in Riga, unter anderem unter den Gastdirigenten Erich Kleiber und Leo Blech[1] und studierte Komposition am Konservatorium Riga und Dirigieren bei Blech, als dieser aus Deutschland emigrieren musste.[2] Während der deutschen Besetzung Lettlands ab 1941 wurde am 14. Januar 1943 sein Sohn Mariss Jansons geboren. Die Familienangehörigen seiner jüdischen Frau Iraida, die Sängerin an der Nationaloper war, wurden im Rigaer Ghetto eingesperrt und von den Deutschen und ihren lettischen Helfern ermordet.

Nach der erneuten Besetzung Lettlands durch die Sowjetunion wurde Jansons 1944 Dirigent der Rigaer Oper.[1] 1946 erhielt er seine erste staatliche Auszeichnung. Aus der Politik versuchte er sich herauszuhalten und vermied, wie auch sein Sohn, eine Parteimitgliedschaft in der KPdSU.[1] Von 1947 bis 1952 war er zusätzlich Dirigent des Lettischen Radio Orchesters.

1952 erhielt er eine Assistentenstelle bei den Leningrader Philharmonikern unter deren Chefdirigenten Jewgeni Mrawinski und arbeitete auch mit Kurt Sanderling. 1956 zog seine Familie nach. Sie alle mussten zunächst ihre Russischkenntnisse verbessern.[1] Jansons dirigierte neben dem klassischen, populären Repertoire auch unbekannte Komponisten und spielte sie auf Tonträger ein, darunter Hilding Rosenberg, Finn Arnestad, Andrei Petrow, Juri Schaporin und Dmitri Kabalewski.

Grabstelle Jansons in St. Petersburg
Grabstelle Jansons in St. Petersburg

Am Leningrader Konservatorium vertrat er das Fach Opern- und Sinfonieorchesterleitung.

Jansons war 1958 Gastdirigent in Tokio, war Gast in Australien und wurde 1965 Gastdirigent beim Hallé Orchestra in England, mit dem er in den Folgejahren regelmäßig auftrat. Bei einem derartigen Konzert erlitt er 1984 in Manchester einen Herzinfarkt, an dessen Folgen er wenige Tage darauf verstarb. Seine Asche wurde in Leningrad auf dem Wolkowo-Friedhof beerdigt.[1]


Auszeichnungen (Auswahl)



Aufnahmen (Auswahl)



Literatur




Commons: Arvīds Jansons – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Christian Krügel, Egbert Tholl: „Halb ähnlich, halb verschieden“: Interview mit Mariss Jansons zum 100. Geburtstag von Arvid Jansons. In: Süddeutsche Zeitung, 11. Oktober 2014, S. 41
  2. Kristina Wuss: Verwobene Kulturen im Baltikum. Zwei Musikgeschichten in Lettland von 1700 bis 1945. Isensee Verlag, Oldenburg 2018, ISBN 978-3-7308-1478-9, S. 190–191.
Personendaten
NAME Jansons, Arvīds
ALTERNATIVNAMEN Jansons, Arvid
KURZBESCHREIBUNG lettischer Dirigent
GEBURTSDATUM 10. Oktober 1914
GEBURTSORT Liepāja, Russisches Kaiserreich
STERBEDATUM 21. November 1984
STERBEORT Manchester

На других языках


- [de] Arvīds Jansons

[ru] Янсонс, Арвид Кришевич

А́рвид Кришевич Я́нсонс (Янсон) (латыш. Arvīds Jansons; 10 [23] октября 1914, Либава, Гробинский уезд, Курляндская губерния, Российская империя —21 ноября 1984, Манчестер, Великобритания) — латвийский, советский дирижёр, скрипач, музыкальный педагог. Народный артист СССР (1976)[1]. Лауреат Сталинской премии второй степени (1951).



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии