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Boris Iwanowitsch Tischtschenko (russisch Борис Иванович Тищенко, wiss. Transliteration Boris Ivanovič Tiščenko; * 23. März 1939 in Leningrad; † 9. Dezember 2010 in Sankt Petersburg)[1] war ein russischer Komponist.


Leben


Boris Tischtschenko, studierte von 1954 bis 1957 Komposition (bei Galina Ustwolskaja) und Klavier an der Musikfachschule Leningrad. Danach wechselte er ans Leningrader Konservatorium, wo er bis 1963 ebenfalls Komposition (bei Wadim Salmanow, Orest Jewlachow[2] und Wiktor Woloschinow) sowie Klavier (bei Abraham Logovinsky) studierte.[3] Von 1962 bis 1965 war er Aspirant bei Dmitri Schostakowitsch. Ab 1965 lehrte Tischtschenko selbst am Leningrader Konservatorium, zunächst theoretische Fächer, ab 1974 Komposition. Im Jahre 1986 wurde er zum Professor ernannt. Neben seiner Kompositions- und Lehrtätigkeit hat er musikwissenschaftliche Schriften unter anderem über Claudio Monteverdi, Franz Schubert und Dmitri Schostakowitsch veröffentlicht. Er trat auch als Pianist auf. 1978 wurde Tischtschenko der Glinka-Preis verliehen.


Tonsprache


Boris Tischtschenko war ein sehr origineller und eigenständiger Komponist. Nachdem er in den 1960er Jahren als einer der ersten sowjetischen Komponisten mit modernen Kompositionstechniken wie der Zwölftontechnik experimentiert hatte, entwickelte er Anfang der 1970er Jahre einen Personalstil, der von den Spätwerken Schostakowitschs ausgeht. Dessen Einfluss zeigt sich vor allem in der Melodik, Rhythmik und Instrumentation. Boris Tischtschenko bevorzugte freie Formen und schrieb häufig monothematisch. Er blieb der Tradition verpflichtet, weite Passagen seiner Werke sind tonal gehalten und durch recht einfache, nicht selten sogar diatonische Themen gekennzeichnet. Diesen Stellen stehen Abschnitte gegenüber, die moderne Stilmittel wie extreme Dissonanzenanreicherung bis hin zur Clusterbildung verwenden. Auffällig ist ein Hang zu kunstvoller Polyphonie. Manchmal zeigt sich auch der Einfluss von sowjetischem Jazz oder russischer Folklore. Einen besonderen Akzent legte Tischtschenko auf die Rhythmik, die an den Kulminationspunkten oft wild und sehr dominant ist; teilweise setzte er Polymetrik ein. Charakteristisch für seine Tonsprache sind außerdem humoristische bis ironische Elemente. Boris Tischtschenko bevorzugte großformatige, sehr ausgedehnte Gattungen. Seine Orchesterwerke weisen häufig eine große Besetzung auf, die aber meistens eher kammermusikalisch eingesetzt wird.


Werke


Werke für ein Soloinstrument:


Literatur





Einzelnachweise


  1. Archivlink Todesmeldung (Memento vom 24. Februar 2011), abgerufen am 1. Juni 2018
  2. Kurzbiographie auf Music Sales Classical
  3. Yuri Serov: Boris Tishchenko: Symphony No. 8; Concerto for Violin, Piano and String Orchestra; Three Songs to Poems of Marina Tsvetayeva. In: https://www.naxos.com. Abgerufen am 20. Februar 2022 (englisch).
Personendaten
NAME Tischtschenko, Boris Iwanowitsch
ALTERNATIVNAMEN Тищенко, Борис Иванович
KURZBESCHREIBUNG russischer Komponist
GEBURTSDATUM 23. März 1939
GEBURTSORT Leningrad
STERBEDATUM 9. Dezember 2010
STERBEORT Sankt Petersburg

На других языках


- [de] Boris Iwanowitsch Tischtschenko

[en] Boris Tishchenko

Boris Ivanovich Tishchenko (Russian Бори́с Ива́нович Ти́щенко; 23 March 1939 – 9 December 2010) was a Russian and Soviet composer and pianist.

[es] Boris Tishchenko

Boris Ivanovich Tishchenko (ruso Бори́с Ива́нович Ти́щенко; 23 de marzo de 1939 – 9 de diciembre de 2010) fue un compositor y pianista ruso y soviético.

[ru] Тищенко, Борис Иванович

Бори́с Ива́нович Ти́щенко (23 марта 1939, Ленинград — 9 декабря 2010, Санкт-Петербург) — советский и российский композитор. Народный артист РСФСР (1987).



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