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Brat Pack ist eine Bezeichnung für eine Schauspieler-Generation, die sich Anfang bis Mitte der 1980er Jahre vor allem in Cliquen-Filmen etablierte, in denen häufig dieselben Schauspieler zusammen auftraten. Sie trafen sich auch privat und waren als wilde Partygänger bekannt.

Ihre Filme waren zumeist für ein jugendliches Publikum gedacht, dessen Begeisterung für den Großteil dieser Schauspieler nachließ, als sowohl die Zuschauer als auch die Rollen erwachsen wurden.


Herkunft des Begriffs


Der Begriff Brat Pack (brat, engl. für ‚Göre‘ oder ‚Balg‘; pack, engl. für ‚Rudel‘, ‚Meute‘; auch in Anspielung auf das Rat Pack, die Gruppe um Frank Sinatra – mit Sammy Davis Jr., Dean Martin u. a. –, die erstmals von der Schauspielerin Lauren Bacall so tituliert worden sein soll) kam durch eine Titelgeschichte des New York Magazine vom 10. Juni 1985 auf.[1] Autor David Blum beschrieb in diesem Artikel das wilde Partyverhalten einer Gruppe junger Schauspieler in ihren 20ern, die in unterschiedlicher Zusammensetzung seit Anfang der 1980er Jahre in verschiedenen Filmen zusammenwirkten. Auch wenn der Artikel zum Teil das Talent der jungen Schauspieler hervorhebt, wobei auch das Fehlen einer schauspielerischen Ausbildung als Kriterium für die Mitgliedschaft angeführt wird, so ist er doch durchaus sehr kritisch, vor allem in seiner Beschreibung des Gruppenverhaltens und deren Starallüren. Die meisten so bezeichneten Schauspieler mochten den Begriff daher nicht und gaben dem Artikel zum Teil sogar die Schuld am Niedergang ihrer Karriere.[2]


Mitglieder


Die Zusammenarbeit der Brat-Pack-Mitglieder reicht teilweise bis ins Schulalter zurück, wobei zum Beispiel Charlie Sheen, Sean Penn, Chris Penn, Emilio Estevez und Rob Lowe bereits als Jugendliche gemeinsam Super-8-Filme drehten. In dem namensgebenden Artikel der Zeitschrift New York vom 10. Juni 1985 rechnete Autor David Blum dem Brat Pack zunächst die Schauspieler Emilio Estevez, Rob Lowe, Judd Nelson, Tom Cruise, Timothy Hutton, Matt Dillon, Nicolas Cage, Sean Penn sowie Matthew Broderick zu. Später definierte sich die (Kern-)Gruppe aus den Hauptdarstellern der Filme The Breakfast Club und St. Elmo’s Fire – Die Leidenschaft brennt tief und umfasste nach häufiger Auffassung acht Darsteller:

Im Laufe der Zeit vergrößerte sich dieser Kreis um weitere Schauspieler, da durch die wachsende Anzahl von Filmen auch die Häufigkeit von gemeinsamen Rollen mit bestimmten Darstellern zunahm.

Des Weiteren werden dem Brat Pack öfter auch C. Thomas Howell, Mare Winningham sowie – aufgrund ihrer Mitwirkung in Die Outsider – Matt Dillon, Ralph Macchio, Diane Lane und Tom Cruise zugerechnet.


Filmografie


Im Wesentlichen werden heute unter Brat Pack die Hauptdarsteller aus den Filmen Der Frühstücksclub und St. Elmo’s Fire zusammengefasst. Weitere Brat-Pack-Filme sind unter anderem Die Outsider, Class, Sixteen Candles und Pretty in Pink.


Das literarische Brat Pack


Eine ähnliche Bedeutung trug der Begriff zudem in der amerikanischen Literatur. Ab Mitte der 1980er Jahre wurde als „literarisches Brat Pack“ eine Reihe von Debütromanen hoffnungsvoller Jungschriftsteller, die den Prozess des Erwachsenwerdens thematisierten und im Zuge dieses Hypes sehr erfolgreich wurden, aggressiv vermarktet.

Zu dieser losen Gruppe zählten die Medien, wie z. B. das Pages Magazine, zunächst folgende Autoren und Werke:

Andere Medien wie das Spy Magazine rechneten verschiedentlich folgende Personen hinzu:

Außer dem Umgang mit dem Älterwerden und Themen wie Drogenmissbrauch, Konsum, Liebeskummer und Orientierungslosigkeit hatten die Romane eine zumeist nachdenkliche, bisweilen sogar zynische Sichtweise gesellschaftlicher Schichten gemein. Meist verband sich dabei eine erfundene Geschichte mit der realen Kultur der 1980er Jahre (u. a. Musik). Daher gelten die Romane heute als wichtiger Teil der Popliteratur. Darüber hinaus einte sie in vielen Fällen die Erzählperspektive der Ich-Erzählung.

Vier der hier aufgeführten Autoren (Ellis, Eisenstadt, Tartt und Lethem) hatten zudem auf dem liberalen Bennington College in Vermont studiert, dem damals teuersten College für die Bildenden Künste in den USA.

Eine kurze Abhandlung über seine Zeit im „literarischen Brat Pack“ findet sich in Bret Easton Ellis’ halbbiographischem Buch Lunar Park (2006).


Siehe auch



Literatur





Einzelnachweise


  1. David Blum: Hollywood’s Brat Pack. In: New York. 10. Juni 1985, S. 40–47.
  2. Samantha Miller, Dan Jewel: Brat Race. In: People. 19. April 1999.

На других языках


- [de] Brat Pack

[en] Brat Pack

The Brat Pack is a nickname given to a group of young actors who frequently appeared together in teen-oriented coming-of-age films in the 1980s. First mentioned in a 1985 New York magazine article, it is now usually defined as the cast members of two specific films released in 1985—The Breakfast Club and St. Elmo's Fire—although other actors are sometimes included. The "core" members are considered to be Emilio Estevez, Anthony Michael Hall, Rob Lowe, Andrew McCarthy, Demi Moore, Judd Nelson, Molly Ringwald, and Ally Sheedy.

[es] Brat Pack (actores)

Brat Pack (literalmente «pandilla de mocosos») es un apodo dado a un grupo de jóvenes actores estadounidense que aparecieron con frecuencia juntos en películas orientadas a adolescentes en la década de 1980. Mencionado por primera vez en un artículo de la revista New York en 1985, ahora se define generalmente como los miembros del elenco de dos películas específicas de 1985, The Breakfast Club y St. Elmo's Fire, aunque otros actores se incluyen a veces. Los miembros del «núcleo» se consideran como Emilio Estévez, Anthony Michael Hall, Rob Lowe, Andrew McCarthy, Demi Moore, Judd Nelson, Molly Ringwald , Ally Sheedy y Mare Winningham.



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