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Christian Wilhelm Allers (* 6. August 1857 in Hamburg; † 19. Oktober 1915 in Karlsruhe) war ein deutscher Zeichner, Maler und Illustrator. Bekannt wurde er durch naturalistische Porträts und Alltagsszenen. Besondere Bedeutung haben die Marine, das Corpswesen und Bismarck.

Selbstporträt (1894)
Selbstporträt (1894)

Leben


Christian Wilhelm Allers wurde 1857 als Sohn eines Kaufmanns in Hamburg geboren. Er war dort zunächst als Lithograph tätig. 1877 wechselte er nach Karlsruhe, wo er zunächst weiter als Lithograf arbeitete. In der Kunstakademie Karlsruhe nahm er Unterricht unter anderem bei Ferdinand Keller. Protegiert von Anton von Werner, diente er 1880/81 bei der Kaiserlichen Marine in Kiel. In Kiel lernte er Klaus Groth kennen, den er oft traf und gelegentlich porträtierte.

Bekannt wurde er 1888 durch seine Mappe „Club Eintracht“. Es folgten bald weitere erfolgreiche Mappen und illustrierte Bücher (u. a. über Otto von Bismarck), so dass er sich um 1890 ein Haus in Karlsruhe (Lage) und 1892 eine Villa auf Capri (Lage) bauen konnte. Dort lebte er viele Jahre (mit Aufenthalten in Hamburg und Karlsruhe und Reisen in viele Länder der Erde). Seine Villa wurde von vielen deutschen und ausländischen Prominenten besucht.

Im Herbst 1902 kam es aber zu einem Eklat: er wurde der Päderastie beschuldigt (als Folge des „Krupp-Skandals“ um Friedrich Alfred Krupp) und 1903 von einem italienischen Gericht zu 4½ Jahren Gefängnis verurteilt. Allers floh und reiste mehrfach um die Welt. Er malte weiter (jetzt unter dem Künstlernamen „W. Andresen“) und verdiente seinen Lebensunterhalt vor allem durch Porträts. Er starb im Jahre 1915 kurz nach seiner Rückkehr nach Deutschland. Sein künstlerischer Nachlass wurde 1919 in Karlsruhe versteigert.


Ehrungen


1958 wurde die Straße Allerskehre in Hamburg-Steilshoop nach Christian Wilhelm Allers benannt.[1]


Künstlerische Einordnung


C. W. Allers war ein Naturalist. Er zeichnete seine Motive sehr detailreich und realistisch, ohne dabei eigene Gefühle einzuarbeiten. Beim Betrachter können aber durch den Inhalt der Werke doch Bewegungen aufkommen, etwa durch die Darstellung von sozialen Gegensätzen oder den Folgen des Alterns. Er nahm sich allerdings die Freiheit, Gesichter ihm bekannter Personen in andere Szenen einzubauen, in diesem Sinne ist er kein Realist. Technisch arbeitete Allers viel mit Bleistift und mit Kreide. Auch seine farbigen Werke sind in der Regel auf Grundlage einer Bleistiftzeichnung entstanden, die später koloriert wurde (Pastell, Öl). Thematisch lassen sich seine Arbeiten in folgende Bereiche gliedern:


Bildmappen und illustrierte Bücher



Als Autor oder Herausgeber


Am Brandenburger Tor, mit Julius Stinde (1889)
Am Brandenburger Tor, mit Julius Stinde (1889)
Fürst Bismarck’s Lesetisch (1892)
Fürst Bismarck’s Lesetisch (1892)
Nachdrucke

Als Illustrator



Werke



Ausstellungen und Museen


Nach Allers’ Tod fand im September 1916 eine Nachlass-Ausstellung im Hamburger Kunsthaus Louis Bock & Sohn statt.[4] Im Jahre 1957 (100. Geburtsjahr) führte das Altonaer Museum eine Einzelausstellung durch. 1969 veröffentlichte die Deutsche Bundespost Berlin eine Markenserie, die drei Motive von Allers enthält.

In der Gegenwart sind Drucke im maritimen Zusammenhang im Internationalen Maritimen Museum Hamburg und im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven ausgestellt. Originale sind in den Sammlungen (aber nicht in den ständigen Ausstellungen) des Altonaer Museums und der Hamburger Kunsthalle verzeichnet. Auch das Klaus-Groth-Museum in Heide zeigt einige Skizzen und Drucke.

Vom 14. März 2013 bis 29. September 2013 zeigte das Museum Obere Saline in Bad Kissingen eine Allers-Ausstellung.


Literatur




Commons: Christian Wilhelm Allers – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Christian Wilhelm Allers – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Rita Bake: Ein Gedächtnis der Stadt. Nach Frauen und Männern benannte Straßen, Plätze, Brücken in Hamburg. Band 3. Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg 2017, S. 63.
  2. Carl Griese: Erinnerungen. BoD, Norderstedt 2013, S. 102f.
  3. Otto Bähr: Ein neuer Buchhändlerprozeß. In: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, S. 502–513.
  4. Künstlerischer Nachlass des Malers C.W. Allers, Karlsruhe. Antiquariat Creutzer, Aachen, 1919. Bibliotheken GVK
Personendaten
NAME Allers, Christian Wilhelm
ALTERNATIVNAMEN W. Andresen
KURZBESCHREIBUNG deutscher Zeichner, Maler und Illustrator
GEBURTSDATUM 6. August 1857
GEBURTSORT Hamburg
STERBEDATUM 19. Oktober 1915
STERBEORT Karlsruhe

На других языках


- [de] Christian Wilhelm Allers

[en] Christian Wilhelm Allers

Christian Wilhelm Allers (6 August 1857 – 19 October 1915) was a German painter and printmaker.

[es] Christian Wilhelm Allers

Christian Wilhelm Allers (Hamburgo, Alemania, 6 de agosto de 1857 – Karlsruhe, Alemania, 19 de octubre de 1915) fue un pintor y litógrafo alemán.

[fr] Christian Wilhelm Allers

Christian Wilhelm Allers, né le 6 août 1857 à Hambourg et mort le 19 octobre 1915 à Carlsruhe, est un illustrateur, dessinateur et peintre allemand, influencé par le naturalisme.

[it] Christian Wilhelm Allers

Christian Wilhelm Allers (Amburgo, 6 agosto 1857 – Karlsruhe, 19 ottobre 1915) è stato un disegnatore, pittore e illustratore tedesco.

[ru] Аллерс, Кристиан Вильгельм

Кристиан Вильгельм Аллерс (нем. Christian Wilhelm Allers; 6 августа 1857, Гамбург — 19 октября 1915 Карлсруэ) — немецкий художник и гравёр. Был вовлечён в скандал совместно с Фридрихом Альфредом Круппом, связанный с обвинениями в однополых контактах[6].



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