Christiane Wartenberg (* 1948 in Magdeburg) ist eine deutsche bildende Künstlerin mit den Gebieten Bildhauerei, Rauminstallation, Kunst am Bau, Grafik und Zeichnung.
Leben
Fünf Jahre ihrer Kindheit verbrachte Wartenberg in einem Dorf in der Lausitz. Die Schule besuchte sie in Magdeburg[1] und machte anschließend eine Lehre zur Gebrauchswerberin. Zwischen 1969 und 1974 studierte sie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Bildhauerei und schloss mit dem Diplom ab.
Nach Auftragsarbeiten in den Ostberliner Neubaubezirken und dem Umland erhielt Wartenberg nach der Wende 1992 ein Arbeitsstipendium des Kulturfonds der neuen Bundesländer. Sie machte sich selbstständig und betrieb zunächst in einem ehemaligen Stall in Berlin-Karow ein Atelier. Danach arbeitete sie in Schönow, einem Ortsteil von Bernau, in einem selbst errichteten Wohn- und Arbeitsgebäude.
Seit 1993 wohnt und arbeitet sie im Ortsteil Ortwig der Gemeinde Letschin im Oderbruch auf einem großen Gehöft. In den Jahren 1994 und 1998 nahm sie Gastdozenturen an der Weißenseer Hochschule wahr.
Werke (Auswahl)
Märkische WegkreuzeMärkischer Brunnen anno 1980
Werke stehen unter anderem in Berlin, auf dem Darß und in Letschin.
1978: Märkischer Brunnen, Berlin-Friedrichsfelde gegenüber Bärenschaufenster vom Tierpark Berlin auf dem Heinrich-Dathe-Platz. Acht abstrakte Brunnenstelen aus Terrakotta werden unsymmetrisch in der Mitte durch ein größeres Becken mit gemauerten Brunnenstelen getrennt. An den Seiten der großen eher torartigen Stelen befinden sich Frauen- und Tiermasken als Wasserspeier. Seit etwa 1992 sind alle Wasseranschlüsse abgeklemmt, die Plastiken sind dagegen gut erhalten. Zunächst wurden die Becken mit Sand gefüllt und bepflanzt. Im Jahr 2011 stellten die Mitarbeiter der Lichtenberger Bezirksverwaltung die Brunnenelemente vollständig frei, die nun eine Art Kunstgalerie bilden.[2]
um 1979: Märkische Wegkreuze, Berlin-Friedrichsfelde, Dathepromenade
um 1985: Sitzender weiblicher Akt, Berlin-Buch Eine Keramikfigur, 1,50Meter hoch, wurde in der Karower Straße, zwischen dem Archiv und der medizinischen Fachschule aufgestellt.[3]
1988: Hofzeichen, Berlin-Marzahn Am Zugang zum Hof der Bernburger Straße (Höhe Nummern 15/17) befindet sich eine 1,80m hohe Terrakotta-Stele auf einem 70Zentimeter breiten Sockel. Sie besteht aus einer symbolischen turmartigen Architektur, die von einem bogenförmigen Kranz abgeschlossen wird. Aus der Stele treten einzelne Keile und Dreiecke hervor.[4]
1990: Plastische Objekte, Berlin-Fennpfuhl Terrakotta-Stelen, die im Bereich der Straßenbahnhaltestelle Poliklinik (heute: Polikum) aufgestellt wurden.[5]
2002/2003: Hahn als Rufer, Letschin. Die Gemeinde Letschin hatte einen Realisierungswettbewerb zur Gestaltung einer Skulptur für einen kleinen Kreisverkehr im Ort mit Bezug auf das Ortsteilwappen ausgeschrieben. Die hier wohnhafte Künstlerin gewann mit dem 3,20Meter hohen Bronzewerk den ersten Preis. Auf einem Riesenhocker, der auch an die Grundkonstruktion von Fachwerkbauten erinnern soll, sitzt ein Hahn, der sich der eigentlichen Ortsmitte mit dem langgestreckten Anger zuwendet.[6] Aus einer Veröffentlichung in der Märkischen Oderzeitung im Jahr 2012 geht hervor, dass die Plastik durch eine Karambolage mit einem Fahrzeug beschädigt und über eine Restaurierung verhandelt wurde.[7] Im Mai 2013 wurde der in einer Berliner Werkstatt restaurierte Hahn wieder auf sein Gestell gesetzt.[8]
2013: Raumkunst (4 Waldbilder) im Revier Lathsack vom Lychener Waldforst[9]
Im Münzkabinett der Staatlichen Galerie Moritzburg (Halle), im Kleist-Museum Frankfurt (oder) und im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart befinden sich Werke von Christiane Wartenberg.[10]
Ausstellungen (Auswahl)
1983 Mexiko-Stadt: Zeitgenössische Kunst aus der DDR
2007 Berlin, Museum Charlottenburg-Wilmersdorf: Die Hütte, zusammen mit Susu Grunenberg[12]
Wartenberg nennt weitere Ausstellungen in den Niederlanden, Polen und Dänemark.[10]
Veröffentlichungen
Wartenberg gründete im Jahr 2007 den Loose-Art-Verlag. Die hier erscheinenden Bücher beinhalten die Ergebnisse der jährlichen Kunstsymposien, die sie auf ihrem Gehöft veranstaltet. Sie arbeitet bei den Editionen eng mit anderen Künstlerinnen aus ihrem Bundesland zusammen.[13]
Auszeichnung
2019 wurde Wartenberg mit dem Brandenburger Kunstpreis 2019 für das Lebenswerk ausgezeichnet[14]
Im Jahr 2011 erhielt Christiane Wartenberg für ihr Langzeitprojekt „Übergriffe. Mein kleines Europa“ den Sabine-Hoffmann-Preis der Stiftung des Evangelischen Bildungszentrums Hospitalhof Stuttgart. Die Begründung lautete: „[Ihr] künstlerisches Lebenswerk überzeuge durch seine Auseinandersetzung mit „der menschlichen Behausung und deren gefährdeter und unter Mühen fortdauernder Natur“.“[15]
Literatur
Plastik und Zeichnungen: Sylvia Hagen, Manfred Hübner, Manfred Strehlau, Christiane Wartenberg, Gertraud Wendlandt., Berlin (Ost), Galerie im Turm, 1985
Kunst im Oderbruch; Broschüre, Übersicht der im deutschen und polnischen Teil des Oderbruchs lebenden und schaffenden rund 72 KünstlerInnen; Herausgegeben von der „Hofgesellschaft. Kulturhistorischer Verein Güstebieser Loose und Umgegend e.V.“, Neulewin. 2006
Kunst in der Großsiedlung, Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin, ISBN 978-3-00-026730-7; Seite 211
Sylvia Brösicke-Istok, Gabriela Ivan, Romy Köcher, Hans Schlegel: Plastiken, Denkmäler und Brunnen im Bezirk Lichtenberg. Luisenstädtischer Bildungsverein, September 1993, ISBN 3-89542-012-3, Seite 14.
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