Christina Friedrich (* 10. April 1965 in Nordhausen) ist eine deutsche Regisseurin, Schriftstellerin und Zeichnerin.
Christina Friedrich
Leben
Nach der Ausbildung zur Facharbeiterin für Hydrogeologie in Johanngeorgenstadt und dem Abitur an der Abendschule in Erfurt studierte Friedrich Regie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Ihre ersten Inszenierungen entstanden während des Studiums am Berliner Arbeiter-Theater (bat), am Deutschen Theater Berlin und am Nationaltheater Weimar.
Intendant Klaus Pierwoß engagierte sie unmittelbar im Anschluss an ihr Studium als Hausregisseurin ans Bremer Theater, wo sie u.a. die Deutsche Erstaufführung von Tony Kushners Perestroika inszenierte. Danach arbeitete Christina Friedrich als Regisseurin in Deutschland, Israel, Österreich und der Schweiz. Unter anderem inszenierte sie die Uraufführungen der Romane Feuchtgebiete von Charlotte Roche[1] und Rummelplatz von Werner Bräunig,[2] sowie die Schweizer Erstaufführung Schnee von Orhan Pamuk.[3]
Von 2000 bis 2006 war Friedrich zunächst Dozentin, dann Professorin für Regie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, später dann Dozentin für Regie und Schauspiel unter anderem in Aix-en-Provence, der Theaterakademie Warschau, der Universität von Tel Aviv, der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam, der Zürcher Hochschule der Künste, am Mozarteum Salzburg, Matsumoto Performing Arts Center Japan, an der Technischen Universität Berlin und der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg, sowie für Bühnen- und Kostümbild an der Technischen Universität Berlin. 2018 war sie Artist in Residence am Institut Francais in Fès, Marokko.
Ab 2011 arbeitete sie gemeinsam mit Michael Brauchli an der PerformanceKeep Me in Mind, einer unmittelbaren Auseinandersetzung mit gelebter Wirklichkeit und deren Zeitzeugen, in der die Lebensgeschichten sieben Überlebender der Shoah von Boten und Botinnen weiter erzählt werden. Nach ihrer Uraufführung in Israel hatte die Performance in Deutschland, Frankreich, Kanada, Litauen und Polen Premiere.[4]
Christina Friedrichs erster Roman Morgen muss ich fort von hier erschien 2008.[5]
Christina Friedrich ist Mutter einer Tochter und wohnt in Berlin.
Inszenierungen
Leonce und Lena von Georg Büchner, Domsporthalle Erfurt, 1988
Molly Bloom von James Joyce, Deutsches Theater Berlin, 1992 (gemeinsam mit Friedo Solter)
Vatermord von Arnolt Bronnen, Deutsches Nationaltheater Weimar, 1993
Stella von Johann Wolfgang von Goethe, bat Berlin, 1993
Macbeth von William Shakespeare, Deutsches Nationaltheater Weimar, 1994
Die Geschichte vom Soldaten von Igor Strawinsky, Berliner Philharmonie, 1994
Engel in Amerika von Tony Kushner, Bremer Theater, 1994
Engel in Amerika, Teil zwei: Perestroika von Tony Kushner (Deutsche Erstaufführung), Bremer Theater, 1995
Black Rider von Tom Waits, Robert Wilson und William S. Burroughs, Deutsches Nationaltheater Weimar, 1995
Lulu von Frank Wedekind, Bremer Theater, 1995
Woyzeck von Georg Büchner, Bremer Theater, 1996
Probeinterview zum Thema Freiheit von Margarita Arbatowa, Theater Bonn, 1996
Clockwork Orange von Anthony Burgess, Bremer Theater, 1996
Romeo und Julia von William Shakespeare, Lokschuppen Bremen, 1997
Leonce und Lena von Georg Büchner, Theater Krefeld Mönchengladbach, 1998
Glaube Liebe Hoffnung von Ödön von Horváth, Theater Bonn, 1999
Blaubart – Hoffnung der Frauen von Dea Loher, Staatstheater Hannover, 1999
Angst von John von Düffel und Christina Friedrich, Theater Bonn, 2000
Faster! Pussycat! Kill! Kill! von Alexa Hennig von Lange und Christina Friedrich nach dem gleichnamigen Film von Russ Meyer (Uraufführung), Junges Theater Göttingen, 2001
Bier für Frauen von Felicia Zeller (Uraufführung), Staatstheater Mainz, 2001
Der Geizige von Molière, Staatstheater Mainz, 2001
Cooking with Elvis von Lee Hall, Maxim Gorki Theater Berlin, 2001
Tricks and Treats von Lars Norén (Deutschsprachige Erstaufführung), Staatstheater Mainz, 2002
Miss Sara Sampson von Gotthold Ephraim Lessing, Staatstheater Mainz, 2004
Die sexuellen Neurosen unserer Eltern von Lukas Bärfuß, Theater Ulm, 2005
Draußen vor der Tür von Wolfgang Borchert, Staatstheater Mainz, 2005
Auf dem Land von Martin Crimp, Theater Ulm, 2005
Die Hochzeit des Figaro von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais, Landestheater Linz, Koproduktion mit der Anton Bruckner Universität Linz, 2007
Der Sturm von William Shakespeare, Luzerner Theater, 2007
Fightclub nach dem gleichnamigen Roman von Chuck Palahniuk (Deutsche Erstaufführung) in einer Bühnenfassung von Christina Friedrich, Neues Theater Halle, 2007
Feuchtgebiete nach dem gleichnamigen Roman von Charlotte Roche (Uraufführung) in einer Bühnenfassung von Christina Friedrich, Neues Theater Halle, 2008
Geschichten aus dem Wiener Wald von Ödön von Horváth, Deutsches Theater Göttingen, 2008
Was Ihr wollt von William Shakespeare, Mozarteum Salzburg, 2008
Schnee von Orhan Pamuk (Schweizer Erstaufführung) in einer Bühnenfassung von Christina Friedrich, Luzerner Theater, 2009
Willkommen in der Schweiz. Ein letztes Abendmahl von Christina Friedrich (Uraufführung), Luzerner Theater, 2010
Rummelplatz nach dem gleichnamigen Roman von Werner Bräunig (Uraufführung) in einer Bühnenfassung von Christina Friedrich, Deutsches Theater Göttingen, 2010
Der blaue Vogel von Maurice Maeterlinck (Schweizer Erstaufführung), Universität der Künste Zürich, 2011
Keep Me in Mind von Christina Friedrich und Michael Brauchli (Uraufführung), Premieren in Haifa, Tel Aviv, Berlin, Vilnius und Montreal, 2011–2014
Galaxy 21 von Christina Friedrich (Uraufführung), Pfalztheater Kaiserslautern, 2014
Der Fremde nach dem gleichnamigen Roman von Albert Camus in einer Bühnenfassung von Christina Friedrich, Societaetstheater Dresden, 2015
Der Zauberberg nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann in einer Bühnenfassung von Christina Friedrich, Theater Trier, 2015
Die Stunde da wir nichts voneinander wussten von Peter Handke, Pfalztheater Kaiserslautern, 2016
Keep Me in Mind von Christina Friedrich und Michael Brauchli (Uraufführung), Premieren in Marseille und Warschau, 2016
Buchveröffentlichungen
Morgen muss ich fort von hier, Verlag C.H.Beck, München, 2008
Lehrtätigkeit
2000–2006: Gastprofessur für Schauspielregie, Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin
2004–2007: Gastdozentur Masterstudiengang Bühnen- und Kostümbild, Technische Universität Berlin
2005: Meisterkurs Schauspielregie, Matsumoto Performing Arts Center Japan
2006: Gastdozentur Schauspiel, Tel Aviv University / The Department of Theatre Arts
2006: Meisterkurs Schauspielregie, Matsumoto Performing Arts Center Japan
2007: Inszenierung Abschlussproduktion Die Hochzeit des Figaro von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais, Anton Bruckner Universität Linz
2007: Inszenierung Fightclub von David Fincher (Deutsche Erstaufführung), Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig, Schauspielstudio Halle
2008: Gastprofessur Schauspiel, Universität Mozarteum Salzburg
2008: Inszenierung Was Ihr wollt von William Shakespeare, Universität Mozarteum Salzburg
2008: Inszenierung Feuchtgebiete von Charlotte Roche (Uraufführung), Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig, Schauspielstudio Halle
2010: Gastdozentur Schauspiel, Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig, Schauspielstudio Halle
2010: Gastdozentur Schauspiel, Tel Aviv University / The Department of Theatre Arts
2010: Gastdozentur Schauspiel, Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf Potsdam
2011: Gastdozentur Schauspiel, Tel Aviv University / The Department of Theatre Arts
2011: Inszenierung Der blaue Vogel von Maurice Maeterlinck, Abschlussproduktion Bachelor Schauspiel, Zürcher Hochschule der Künste
2011: Gastprofessur für Schauspielregie, Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin
2012: Gastdozentur Produktion Keep Me in Mind, Tel Aviv University / The Department of Theatre Arts
2013–2015: Künstlerische Leitung / Mentorierung Ludwigsburger Interventionen, Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
2017: Lehrauftrag ECV – Creative School & Community Aix-en-Provence
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии