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Claus Homfeld, auch Schreibweise Klaus Homfeld, (* 25. Januar 1933 in Bremen; † 9. Oktober 2019 ebenda) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur. Er wurde bekannt durch seine im realistischen Stil gestalteten Plastiken und Figurengruppen im öffentlichen Raum in Norddeutschland, vor allem in Bremen und Niedersachsen.

Die Ottjen-Alldag-Plastik von Claus Homfeld im Bremer Schnoorviertel
Die Ottjen-Alldag-Plastik von Claus Homfeld im Bremer Schnoorviertel

Nach gemeinsamen Entwürfen von ihm und seiner Ehefrau, der Künstlerin Ursula Homfeld, wurden mehrere deutsche Gedenkmünzen gestaltet.


Leben und Werk



Der Bildhauer Claus Homfeld


Claus Homfeld absolvierte nach seiner Schulzeit Ausbildungen zum Holzbildhauer und Steinbildhauer. In den 1950er-Jahren studierte er an der Staatlichen Kunstschule in Bremen. Ab 1960 arbeitete er als selbständiger Bildhauer.[1]

Seine ersten öffentlichen Auftrag im Bremer Raum erhielt er 1963/1964 für die Ergänzung des Ottjen-Alldag-Brunnens,[1] der 1963 in das Bremer Schnoorviertel versetzt wurde. Homfeld entwarf dafür die Ottjen-Alldag-Plastik, die er 1964 in Kupfer ausführte. Bis Ende 2009 hatte er mehr als 40 Werke im öffentlichen Raum geschaffen.[1] Eine seiner letzten Arbeiten war die Skulpturengruppe Arster Marktfrauen, die 2011 auf einer Freifläche vor der St.-Johannes-Kirche in Bremen-Arsten errichtet wurde.[2]

Homfeld war nach eigener Aussage „kein abtragender Mensch“, sondern „baut[e] lieber auf“ und bevorzugte bei seinen künstlerischen Arbeiten die Plastik. Seine Entwürfe erarbeitete er mit Hilfe von Skizzen sowie oft mit kleinen Arbeitsmodellen aus Wachs. Für den Bronzeguss erstellte er nach der jeweiligen Vorlage Modelle in Originalgröße, wobei er das Skelett seiner Figuren aus Eisenrohren zusammenschweißte, diese mit Jute umwickelte und dann darauf nach und nach mehrere Lagen Gips auftrug. Für seine Aufträge erhielt Homfeld oft als konkrete Vorgabe ein Motiv, zu dem er genaue Recherchen anstellte, wie beispielsweise nach der „richtigen Kleidung für die jeweilige Zeit“.[1]

Er ist dem Realismus zuzurechnen, seine Werke wurden unter anderem als „Kunst der Unmittelbarkeit, die keiner Vermittlung bedarf“ charakterisiert.[3] Mit seinen Plastiken und Figurengruppen von „anschaulicher Ästhetik“[4] stellte er oft sozial- und kulturgeschichtliche Bezüge zum früheren Alltagsleben der jeweiligen Örtlichkeit her und machte so Vergangenes anschaulich, wobei er zum Beispiel die Themen „Viehmarkt“, „Pferdehandel“ oder die „Lütten Lüüd“ bediente. Homfeld führte seine Arbeiten meistens in Bronze aus, teils auch in Kupfer.

Claus Homfeld lebte und arbeitete in Bremen-Oberneuland. Er starb am 9. Oktober 2019 im Alter von 86 Jahren.[5][6]


Das Künstlerpaar Claus und Ursula Homfeld


Zusammen mit seiner Ehefrau, der Künstlerin und Bildhauerin Ursula Homfeld (* 1935), beteiligte Claus Homfeld sich erfolgreich an mehreren Gestaltungswettbewerben des Bundesministeriums der Finanzen für Deutsche-Mark-Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland. Insgesamt wurden zwei 5-DM-Gedenkmünzen und eine 10-DM-Gedenkmünze nach den gemeinsamen Entwürfen des Künstlerpaars gestaltet und geprägt.


Werke (Auswahl)



Arbeiten von Claus Homfeld


Ottjen-Alldag-Plastik, 1964
Ottjen-Alldag-Plastik, 1964
Heini Holtenbeen Denkmal, 1990
Heini Holtenbeen Denkmal, 1990
Ludwig-Knoop-Statue, 1994
Ludwig-Knoop-Statue, 1994

Arbeiten von Claus und Ursula Homfeld



Öffentliche Sammlungen (Auswahl)



Literatur


Der Bildhauer Claus Homfeld und seine künstlerische Arbeit werden in folgenden Büchern mit behandelt:


Galerie


Auswahl von Denkmälern, die von Claus Homfeld geschaffen wurden (siehe auch Link zu Wikimedia Commons im Abschnitt Weblinks):



Commons: Claus Homfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Andreas Becker: Bildhauer Claus Homfeld. Als Künstler immer im Unruhestand. Weser-Kurier, Bremen, 18. Oktober 2009, archiviert vom Original am 18. Februar 2010; abgerufen am 10. Dezember 2009.
  2. Friedrich Greve: Denkmal für Arster Marktfrauen. In: weser-kurier.de. 22. August 2011, abgerufen am 16. Oktober 2019.
  3. Landschaftsverband Stade: Kunst im öffentlichen Raum. >> Stadt Rotenburg. In: Wege in die Kulturlandschaft zwischen Weser und Elbe. Faltblatt Nr. 43, Stade.
  4. Pferdebrunnen. In: rotenburg-wuemme.de. Stadt Rotenburg (Wümme), 2015, abgerufen am 16. Oktober 2019.
  5. (BEM): Künstler Claus Homfeld ist gestorben. In: Weser-Kurier. 16. Oktober 2019, S. 8 (Nachruf).
  6. Traueranzeige Claus Homfeld. In: Weser-Kurier. 16. Oktober 2019, S. 18.
  7. Denkmäler/Brunnen >> Nr. 06: Marcusbrunnen. Bürgerparkverein Bremen, archiviert vom Original am 7. Januar 2010; abgerufen am 16. Oktober 2019.
  8. Heini Hotenbeen bei k: kunst im öffentlichen raum
  9. Das Magdalene Melchers-Denkmal. In: Heimatarchiv St. Magnus. SchoenerHistory, Mai 2001, archiviert vom Original am 31. Mai 2012; abgerufen am 16. Oktober 2019.
  10. Otto C. Carlsson: Die Melkerin. In: Borgfeld ein Dorf mit Geschichte. Ortsamt Borgfeld, abgerufen am 10. Dezember 2009.
  11. Historischer Stadtrundgang und Wanderwege. (PDF) In: Landeszeitung für die Lüneburger Heide. September 2009, abgerufen am 11. Dezember 2009.
  12. Gottfried Wilhelm Leibniz (Memento vom 30. Mai 2009 im Internet Archive). In: 5-DM-Gedenkmünzen 1952–1979. Bei: Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland (VfS).
  13. Frankfurter Nationalversammlung 1848 in der Paulskirche (Memento vom 30. Mai 2009 im Internet Archive). In: 5-DM-Gedenkmünzen 1952–1979. Bei: Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland (VfS).
  14. Wilhelm Conrad Röntgen (Memento vom 12. März 2009 im Internet Archive). In: 10-DM-Gedenkmünzen 1987–2001. Bei: Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland (VfS).
Personendaten
NAME Homfeld, Claus
ALTERNATIVNAMEN Homfeld, Klaus
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und Medailleur
GEBURTSDATUM 25. Januar 1933
GEBURTSORT Bremen
STERBEDATUM 9. Oktober 2019
STERBEORT Bremen



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