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Dick Higgins, bürgerlicher Name Richard Carter Higgins (* 15. März 1938 in Cambridge, England; † 25. Oktober 1998 in Québec, Québec, Kanada) war ein Komponist, Dramatiker, Fluxus-Künstler, Autor und Verleger.


Leben


Higgins wurde in England geboren und wuchs in verschiedenen Staaten an der Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika auf. In New York studierte er an der Columbia-Universität und bei Henry Cowell und John Cage an der New School for Social Research (1958/59). Nach dem BS-Abschluss an der Columbia lernte er Offsetdruck und Typographie an der Manhattan School of Printing (Abschluss 1961).

In John Cages Kompositionsklasse traf er Al Hansen, George Brecht und Richard Maxfield, der Cages Klasse nach dessen Ausscheiden übernahm, später auch Allan Kaprow. Seit 1958 wurden Theaterstücke und musikalische Events in New York aufgeführt[1][2]. Mit Al Hansen gründete er die Audio Visual Group. 1962 wurde sein Film The Flaming City erstmals gezeigt. 1964 gründete Higgins den Verlag Something Else Press. Er organisierte 1966 die erste Ausstellung Konkreter Poesie in New York[3].

Higgins heiratete 1960 die Künstlerin Alison Knowles. Das Ehepaar nahm im Herbst 1962 an dem von George Maciunas organisierten Fluxus-Festival in Wiesbaden teil und an den Veranstaltungen in Kopenhagen, Paris und Düsseldorf.

Ein Schwerpunkt des Something Else Programms[4] war Fluxus, mit George Brecht, Robert Filliou, Al Hansen, Dick Higgins selbst, Alison Knowles, Diter Rot, Daniel Spoerri, Wolf Vostell, Emmett Williams und anderen. Higgins publizierte in seinem bis 1973 bestehenden Verlag Bücher von Marshall McLuhan, Henry Cowells New Musical Resources von 1930, die Notations von John Cage, Merce Cunninghams Changes, Allen Kaprow, Claes Oldenburg und Paper Snake des Mail Art Künstlers Ray Johnson sowie Gertrude Steins The Making of Americans und andere ihrer Bücher. Es gab Übersetzungen (Eugen Gomringer) und Sammlungen konkreter Poesie, britischer Schreibmaschinen Dichtung und, von Richard Kostelanetz[5] herausgegeben, Breakthrough Fictioneers.

Die Tochter Hannah Higgins (geb. 1964) ist Kunsthistorikerin und hat das Standardwerk Fluxus Experience (2002) verfasst. Ihre Zwillingsschwester Jessica Higgins ist eine New Yorker Performance und Intermedia Künstlerin. Sie arbeitete eng mit dem Kurator Lance Fung, der Fluxus Galeristin Emily Harvey, dem Museum der Künstler (The Artist’s Museum) und mit Construction in Process zusammen.


Werk


Dick Higgins hat über vierzig Bücher und Broschüren geschrieben und herausgegeben: Seine Theaterstücke, Happenings, Fluxus Notizen, Kompositionen, Gedichte, Essays, autobiographisch gefärbte Prosa (Amigo) und Untersuchungen zur Geschichte des Figurengedichtes.

In dem von ihm ausführlich kommentierten Giordano Bruno Traktat On the Composition of Images, Signs and Ideas (Über die Zusammensetzung von Zeichen, Bildern und Ideen), einer Gedächtniskunst, fand Higgins früh eine Bestätigung seiner Konzeption. Hierfür prägte er den Begriff Intermedia:

„Im Grunde können wir solche Arbeiten als Fluxus bezeichnen, die von ihrer Anlage her intermedial sind: visuelle Poesie und poetische Bilder, Aktionsmusik und musikalische Aktion und auch Happenings und Events, sofern sie Musik, Literatur und bildende Kunst konzeptuell verpflichtet sind.“[6]

Dick Higgins und Alison Knowles haben sich, in Zusammenarbeit mit dem Komponisten James Tenney früh für die Möglichkeiten des Computers interessiert und Higgins aleatorischer Text A Book About War & Love & Death ist in seiner umfangreichsten Fassung von 1972 teilweise durch ein Programm erzeugt worden.

Einige seiner Werke sind im museum FLUXUS+ in Potsdam ausgestellt.


Veröffentlichungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Jürgen Becker, Wolf Vostell (Hrsg.): Happenings; Fluxus, Pop art, Nouveau réalisme, Rowohlt, Reinbek, 1965, S. 435.
  2. Das Wort event in diesem Zusammenhang wurde durch John Cage polpulär. Die Bedeutung geht auf die Musiktheorie Henry Cowells zurück.
  3. Inventory of the Dick Higgins Papers, 1960–1994 (Online Archives of California) Index des Dick Higgins Archives am Getty Museum(Englisch)
  4. Peter Frank: Something Else Press; An Annotated Bibliography, McPherson, New Paltz, NY, 1983.
  5. Vgl. R. Kostelanetzes Einordnung von Something Else Press in die Geschichte alternativen Verlegens von Literatur in den USA: Richard Kostelanetz, Alternative Book Publishers, 1974 (Memento vom 9. Februar 2012 im Internet Archive) , vgl. zu literarischen Kleinverlagen in den Vereinigten Staaten u. a. auch . Und: R. Kostelanetz: Dick Higgins (1938–1998). In: Performing Arts Journal, Band 21, Nummer 2, Mai, 1999, S. 11–17; R. Kostelanetz: Higgins, Dick. In: R. Kostelanetz (Hrsg.): A Dictionary of the Avant-Gardes, Second Edition, Routledge, London, 2001 (unter h)
  6. Gabriele Knapstein: Fluxus. In: Hubertus Butin (Hrsg.): DuMonts Begriffslexikon zur zeitgenössischen Kunst. Köln 2002, S. 86.
  7. Higgins gründete Unpublished Editions 1972 (seit 1978 Published Editions, 1985 eingestellt).
  8. Fantastic Architecture. Primary Information, 2015
Personendaten
NAME Higgins, Dick
ALTERNATIVNAMEN Higgins, Richard Carter
KURZBESCHREIBUNG britisch-kanadischer Komponist, Dichter und früher Fluxus-Künstler
GEBURTSDATUM 15. März 1938
GEBURTSORT Cambridge, England
STERBEDATUM 25. Oktober 1998
STERBEORT Québec

На других языках


- [de] Dick Higgins

[en] Dick Higgins

Dick Higgins (1938–1998) was an American artist, composer, art theorist, poet, publisher, printmaker, and a co-founder of the Fluxus international artistic movement (and community).[1] Inspired by John Cage, Higgins was an early pioneer of electronic correspondence.[2] Higgins coined the word intermedia[3][4] to describe his artistic activities, defining it in a 1965 essay by the same name, published in the first number of the Something Else Newsletter. His most notable audio contributions include Danger Music scores and the Intermedia concept to describe the ineffable inter-disciplinary activities that became prevalent in the 1960s.[5]



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