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Dominik Kindermann (auch Dominik Josef Kindermann) (* 9. November 1739 in Schluckenau; † 9. Juni 1817 in Schönlinde) war ein deutsch-böhmischer Maler, Zeichner und Porträtist. Er studierte in Rom bei Anton Raphael Mengs und Pompeo Girolamo Battoni und hat eine Vielzahl von Altarbildern in verschiedenen Kirchen der böhmischen Länder geschaffen.[1][2]


Leben und Wirken


Dominik Kindermann interessierte sich seit seiner Kindheit für die Malerei. Seine berufliche Laufbahn begann bei einem Vergolder in Böhmisch Kamnitz. Nach dreijähriger Lehrzeit ging er zum Bildhauer „Onkel“ Josef Klein (1693–1782), der auch aus Schluckenau stammte, nach Prag. Hier wurde er vom Jesuitenmaler Ignaz Raab (1715–1787) unterrichtet und von diesem an die Wiener Kunstakademie zu Franz Anton Palko (1717–1766) vermittelt. In Wien in der Harrach´schen Ahnengalerie kopierte er zahlreiche Bilder, darunter Bilder des neapolitanischen Malers Francesco Solimena (1657–1747). Sein weiterer Förderer war dann Ferdinand Bonaventura II. von Harrach (1708–1778), seit 1756 Ehrenmitglied der Accademia di San Luca, der ihm eine Studienreise nach Rom ermöglichte. Von 1769 bis 1775 lebte Kindermann in Rom und studierte an der Accademia di San Luca bei Pompeo Girolamo Battoni (1708–1787), der im spätbarocken Malstil arbeitete. Ein starkes Interesse hatte er aber auch am frühklassizistischen Malstil von Anton Raphael Mengs (1728–1779), was sich insbesondere bei seinem in Rom entstandenem Altarbild des hl. Pius zeigte. Während seines Aufenthalts in Rom lernte er die Werke zahlreicher berühmter Künstler kennen, z. B. von Raffael (1483–1520) und den Brüdern Agostino Carracci (1557–1602) und Annibale Carracci (1560–1609). Nach sechs Jahren ging er von Rom nach Neapel und Herkulaneum und studierte die Kunstdenkmäler von Pompeji. Im Jahr 1777 wurde er von Ferdinand Bonaventura II. von Harrach, dem Besitzer der Herrschaft Schluckenau, zurückgerufen. Nach Wien zurückgekehrt, war er als Verwalter der Harrach’schen Familiensammlungen tätig und malte zahlreiche Porträts, u. a. das Porträt seines Mäzens Graf von Harrach für das Schloss Náměšť nad Oslavou sowie mehrere Altargemälde für dessen Patronatskirchen. Im November 1800 hat er für Prinz Moritz von Liechtenstein (1775–1819), dem damaligen Besitzer von Schloss Frischau einen Katalog seiner Bildergalerie auf Schloss Frischau erstellt und für einen geplanten Verkauf die Bilder bewertet.[3][4] Im Jahr 1803 verließ er Wien und ging zurück in seine Heimat. Sein Lebensende verbrachte er in Schönlinde, wo er am 9. Juni 1817 starb.[5][6]


Werke (Auswahl)


Den Schwerpunkt seiner Arbeiten bilden Altarbilder und Gemälde mit religiösen und historischen Themen. Seine Auftraggeber kamen aus Wien und Umgebung, aus der Region Schluckenau, aber auch aus Mähren und Oberungarn, der heutigen Slowakei. Seine Malweise ist stark von Raphael Mengs beeinflusst. Er kolorierte klar und harmonisch, in seinen besten Bildern auch in wirksamen Gegensätzen von Licht und Schatten. Seine Arbeiten spiegeln den späten Barock mit der Tendenz zum Rokoko und den beginnenden Klassizismus wider.[2] Gemälde:

Zeichnungen:


Literatur




Commons: Dominik Kindermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Deutsche Biographie - Kindermann, Dominik (abgerufen am 4. Mai 2019)
  2. Aleš Vrtal: Dominik Kindermann a jeho oltářní obrazy v Tovačově (Dominik Kindermann und seine Altarbilder in Tobitschau), Bachelor-Arbeit, Masaryk-Universität Brno, 2008, 33 S. (tschech.) (abgerufen am 4. Mai 2019)
  3. Slavíček, Lubomír: Katalog der liechtensteinischen Bildergalerie auf dem Schloss in Frischau von Dominik Kindermann aus dem Jahr 1801 (jetzt im Stadtarchiv Brünn), in Opuscula historiae artium - Masarykova univerzita, 2016, roč. 65, č. 2, s. 132–155. ISSN 1211-7390, siehe (abgerufen am 4. Mai 2019)
  4. Slavíček, Lubomír: „…und ist die grösste und kostbarste Gallerie in Mähren“ - Das Inventar der liechtensteinischen Gemäldegalerie auf dem Schloss in Frischau, in Opuscula historiae artium studia minora Facultatis Philosophicae Universitatis Brunensis, F 51, 2007, S. 127–163, siehe (abgerufen am 4. Mai 2019)
  5. Ottos-Konversationslexikon, Vol. 14, S. 231 (tschech.) (abgerufen am 4. Mai 2019)
  6. Alžběta Straussová: Kostel sv. Jana Nepomuckého ve Starých Křečanech, Bachelorarbeit, Karls-Universität Prag, 2014, 64 S. (abgerufen am 4. Mai 2019)
  7. Dekanatskirche St. Jakobus von Česká Kamenice (tschech.) (abgerufen am 7. Mai 2019)
  8. Dekanatskirche des hl. Laurentius Jilemnice (tschech.) (abgerufen am 7. Mai 2019)
  9. Fiedler, Josef: Heimatskunde des politischen Bezirkes Schluckenau, 1898, S. 203, siehe (abgerufen am 4. Mai 2019)
  10. Pfarrkirche des hl. Michael Rokytnice (tschech.) (abgerufen am 7. Mai 2019)
  11. Martinskirche Brtníky (tschech.) (abgerufen am 7. Mai 2019)
  12. Koller Auktionen Zürich (abgerufen am 4. Mai 2019)
  13. Dorotheum-Online (abgerufen am 4. Mai 2019)
Personendaten
NAME Kindermann, Dominik
ALTERNATIVNAMEN Kindermann, Dominik Josef
KURZBESCHREIBUNG deutsch-böhmischer Maler
GEBURTSDATUM 9. November 1739
GEBURTSORT Schluckenau
STERBEDATUM 9. Juni 1817
STERBEORT Schönlinde



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