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Donato Bramante, eigentlich Donato di Pascuccio d’Antonio (* 1444 in Fermignano; † 11. April 1514[1] in Rom), war ein italienischer Maler, Baumeister und Begründer der Hochrenaissance-Architektur. Vom Großvater mütterlicherseits erhielt er den Beinamen Bramante, was „der Begehrende“ bedeutet (italienisch bramare = „heftig begehren“).

Bramante in Raffaels Fresko Die Schule von Athen
Bramante in Raffaels Fresko Die Schule von Athen
Büste des Bramante im Park der Villa Medici in Rom
Büste des Bramante im Park der Villa Medici in Rom

Leben


Seine Ausbildung als Architekt erhielt er in Urbino durch Luciano Laurana. Bramante kam am Hofe der Montefeltro in Urbino erstmals mit Malerei in Kontakt. Um 1476 kam Bramante nach Mailand, 1477 war er als Fassadenmaler in Bergamo tätig. 1479 weilte er am Hof der Sforza in Mailand, wo er erste Bauten ausführte. Um 1499 kam Bramante nach Rom. Dort schulte er sich an den antiken Ruinen der Stadt und entwickelte so seinen Baustil allmählich in Richtung der sogenannten Hochrenaissance-Architektur weiter, als deren Begründer er gilt. Dabei orientierte er sich an den Ruinen der römischen Kaiserzeit mit ihrer großangelegten, harmonischen Monumentalität.

Bramante traf in Rom ein äußerst befruchtendes künstlerisches Klima an, für das ab 1503 Papst Julius II. sorgte. Der Papst beschäftigte neben Bramante eine ganze Reihe weiterer bedeutender Künstler. Darunter waren Giuliano da Sangallo und Michelangelo. Gegen beide setzte sich Bramante durch, als es ab etwa 1504 um den Neubau des Petersdoms ging. Julius II. segnete die Entwürfe Bramantes ab, und so wurde der Neubau 1506 unter der Verantwortung Bramantes begonnen. Als Bramante am 11. April 1514 starb, ein Jahr nach dem Tod seines Gönners Papst Julius II., standen die nach Plänen eines Zentralbaus begonnenen vier Kuppelpfeiler und ein provisorischer Chor; über dem Petrusgrab erhob sich ein Schutzhaus (Tegurio).

Bramante betätigte sich auch als Maler. Nur wenige Werke sind erhalten. Zu seinen Schülern zählte auch Michele Sanmicheli.


Hauptwerke


Mailand
Rom
Sonstige
Zugeschrieben

Die Bramante-Treppe


Vermutlich hatte Julius II. gleich nach seiner Wahl zum Papst 1503 Bramante beauftragt, das Belvedere mit der Stadt zu verbinden, der erste erhaltene Rechnungsbeleg stammt allerdings aus dem Jahr 1512, als die Arbeiten noch andauerten. Dazu schuf Bramante einen von Säulen gestützten, 19 Meter hohen Aufgang, der ohne Stufen spiralförmig ansteigt und auch von Reitern genutzt werden konnte. Von außen betrachtet erscheint der Aufgang als Turm mit quadratischem Grundriss, nur die unterschiedlich hohen Rundbogenfenster der obersten Ebene geben einen Hinweis auf die ansteigende Rampe im Inneren.

Dieses besteht aus vier vollständigen und einer halben Spiralwindung, die auf der Innenseite mit insgesamt 36 Säulen aus grauem Granit versehen sind. Die Säulenordnung ändert sich mit jeder Spiralwindung. Auf die 8 Säulen in toskanischer Ordnung der untersten Windung folgen jeweils 8 Säulen in dorischer und ionischer Ordnung, sowie abschließend 12 Säulen in Kompositordnung. Der Durchmesser der Säulen halbiert sich beinahe auf dem Weg von unten nach oben, ihre Länge bleibt gleich. Die Schräge der Windungen wird durch Scamilli ausgeglichen, Blöcke mit dreieckigem Querschnitt unterhalb der Basen und oberhalb der Kapitelle aus Travertin.

Diese originale Bramante-Treppe (italienisch Scala del Bramante) befindet sich im Museo Pio-Clementino.[2][3] Am Ausgang der Vatikanischen Museen befindet sich eine weitere Wendeltreppe: eine doppelläufige Spiraltreppe, die 1931/32 von Giuseppe Momo geschaffen wurde. Wegen der baulichen Ähnlichkeit wird sie gelegentlich ebenfalls als „Bramante-Treppe“ bezeichnet.[4] Dieselbe Bezeichnung wird auch auf eine Treppe mit eigenwilliger Architektur angewendet, die sich in dem von Stephan Braunfels entworfenen Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel von Berlin befindet.[5]


Eponyme


Nach Bramante ist ein Merkurkrater sowie der Asteroid (12147) Bramante benannt.


Literatur


nach Erscheinungsjahr geordnet



Commons: Donato Bramante – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Fremdsprachige Websites

Einzelnachweise


  1. oxfordartonline.com
  2. Ansichten der Scala del Bramante: Bild 1, Bild 2
  3. Christliches Pius-Klemens-Museum Homepage des Staates der Vatikanstadt
  4. Ansicht der Spiraltreppe von Giuseppe Momo, 1932
  5. Deutscher Bundestag: Einblicke: Ein Rundgang durchs Parlamentsviertel. Berlin 2008, S. 98 ff.


Personendaten
NAME Bramante, Donato
ALTERNATIVNAMEN Donato d'Angelo Lazzari; Donato di Pascuccio d'Antonio
KURZBESCHREIBUNG italienischer Baumeister, Architekt und Maler
GEBURTSDATUM 1444
GEBURTSORT Fermignano
STERBEDATUM 11. April 1514
STERBEORT Rom

На других языках


- [de] Donato Bramante

[en] Donato Bramante

Donato Bramante (UK: /bræˈmænteɪ/ bram-AN-tay,[1] US: /brəˈmɑːnteɪ, -ti/ brə-MAHN-tay, -⁠tee,[2][3] Italian: [doˈnaːto braˈmante]; 1444 – 11 April 1514),[4] born as Donato di Pascuccio d'Antonio[5] and also known as Bramante Lazzari,[6][7] was an Italian architect and painter. He introduced Renaissance architecture to Milan and the High Renaissance style to Rome, where his plan for St. Peter's Basilica formed the basis of design executed by Michelangelo. His Tempietto (San Pietro in Montorio) marked the beginning of the High Renaissance in Rome (1502) when Pope Julius II appointed him to build a sanctuary over the spot where Peter was martyred.

[es] Donato d'Angelo Bramante

Donato di Pascuccio d'Antonio[2] o Donato di Angelo di Antonio, conocido como Bramante[3][4] (Fermignano, c. 1443/1444-Roma, 1514),[5] fue un pintor y arquitecto italiano, que introdujo el estilo del primer Renacimiento en Milán y el «Alto Renacimiento» en Roma, donde su obra más famosa fue el planeamiento de la Basílica de San Pedro.

[fr] Bramante

Donato « Donnino » di Angelo di Pascuccio dit Bramante, est né en 1444 à Fermignano (anciennement Monte Asdrualdo) près de la cité d'Urbino dans l'actuelle région des Marches en Italie et mort le 11 avril 1514 à Rome.

[it] Bramante

Donato "Donnino" di Angelo di Pascuccio, detto il Bramante e conosciuto anche come Donato Bramante (Urbania, 1444[1] – Roma, 11 aprile 1514[2]), è stato un architetto e pittore italiano, tra i maggiori artisti del Rinascimento. Formatosi a Urbino, uno dei centri della cultura italiana del XV secolo, fu attivo dapprima a Milano, condizionando lo sviluppo del rinascimento lombardo, quindi a Roma, dove progettò la basilica di San Pietro. In qualità di architetto, fu la personalità di maggior rilievo nel passaggio tra il XV e il XVI secolo e nel maturare del classicismo cinquecentesco, tanto che la sua opera è confrontata dai contemporanei all'architettura delle vestigia romane[3] e lui considerato "inventore luce della buona e vera Architettura".[4]

[ru] Браманте, Донато

Донато Браманте (итал. Donato (Donnino) di Pascuccio di Antonio detto il Bramante; 1444, Ферминьяно — 11 апреля[1] 1514, Рим) — итальянский архитектор и художник, крупнейший представитель архитектуры эпохи Высокого Возрождения, основоположник стилистического течения, именуемого «римским классицизмом начала XVI века». Его самыми известными работами являются: первый проект главного храма западного христианства — собора Святого Петра в Ватикане (был перестроен в последующие годы), частично сохранившийся дворец Бельведер (также в Ватикане), храм Темпьетто в Риме, перестройка церкви Санта-Мария-прессо-Сан-Сатиро в Милане и некоторые другие. Как художник, Браманте является автором нескольких сохранившихся до наших дней живописных работ.



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