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Eduard Schiemann (russisch Эдуард Густавович Шиман; * 14. Mai 1885 in Saratow; † 16. März 1942 in der Sowjetunion) war ein deutsch-russischer Graphiker, Maler und Übersetzer.


Leben


Schiemann absolvierte seine Ausbildung zum Maler und Grafiker zunächst in Karlsruhe, ab Februar 1906 dann in München. 1908 machte er die Bekanntschaft mit Franziska Gräfin zu Reventlow. Er gehörte zum Kreis des Psychoanalytikers Otto Gross und der von Erich Mühsam 1909 gegründeten Gruppe „Tat“. 1911 entwarf er einen Einband des Almanachs „Der Blaue Reiter“, der aber von Franz Marc abgelehnt wurde. Ab 1913 übersetzte er russische Literatur ins Deutsche.

Schiemann war in erster Ehe mit Elsa Specht verheiratet, der Schwester der Pädagogin Minna Specht. Am 1. September 1916 wurde sein Sohn, der spätere Wissenschaftsjournalist Heinrich Schiemann, geboren.

Später war Schiemann in Moskau Leiter einer Zeichenschule für Kinder des Eisenbahner-Rajons. Er machte Bekanntschaft von Wassily Kandinsky, Wladimir Majakowski, Boris Pasternak und Wiktor Schklowski. Im November/Dezember 1917 beteiligte er sich an einer Ausstellung der Gruppe „Karo-Bube“ (Bubnowy Walet). 1920 trat er dem Berufsverband Bildender Künstler bei und lernte Elena Liessner kennen. Er fertigte Linolschnitte nach Zeichnungen Majakowskis für die „ROSTA“. Im Juni 1920 übersiedelte er nach Berlin. Hier erwarb er ein eigenes Atelier und war weiterhin künstlerisch tätig.

In zweiter Ehe lebte er mit Elena Schiemann (* 1894 in Moskau), der Mutter des gemeinsamen Sohnes Alexander (* 1925 in Berlin). Schiemann übersetzte laufend für die sowjetische Handelsgesellschaft, die Komintern und – nach der Rückkehr in die Sowjetunion – bis 1935 auch für das Volkskommissariat für Schwerindustrie. Am 5. Juli 1941 wurde Eduard Schiemann in Moskau verhaftet, der Spionage beschuldigt und nach Omsk verbracht. Am 23. Dezember 1941 wurde er zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt und starb am 16. März 1942 in einem russischen Lager. Die Rehabilitierung erfolgte am 16. Januar 1989.


Übersetzungen von Eduard Schiemann


Die zahlreichen Übertragungen vom Russischen ins Deutsche sind chronologisch nach Erscheinungsjahr der Veröffentlichung geordnet:


Literatur




Personendaten
NAME Schiemann, Eduard
ALTERNATIVNAMEN Шиман, Эдуард Густавович (russisch)
KURZBESCHREIBUNG deutsch-russischer Maler, Graphiker und Übersetzer
GEBURTSDATUM 14. Mai 1885
GEBURTSORT Saratow
STERBEDATUM 16. März 1942
STERBEORT Sowjetunion

На других языках


- [de] Eduard Schiemann

[ru] Шиман, Эдуард Густавович

Эдуард Густавович Шиман (нем. Eduard Schiemann, 14 мая 1885 — 16 марта 1942) — русско-немецкий художник-график, живописец и переводчик.



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