Emanuel Josef Margold (* 4. Mai 1888 in Wien; † 2. Mai 1962 in Bratislava)[1] war ein österreichischer Künstler der Wiener Werkstätte.
Leben
Der Architekt, Entwerfer für das Kunstgewerbe und Graphiker Emanuel Josef Margold wurde als Schreiner an der Fachschule für Holzbearbeitung in Königsberg an der Eger ausgebildet. Er studierte anschließend an der Kunstgewerbeschule Mainz bei Anton Huber, dann an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Meisterschule für Architektur bei Josef Hoffmann. 1908–10 führte er Bauaufträge in Böhmen und Österreich aus. Anschließend wurde er Assistent Josef Hoffmanns an der Meisterklasse und Mitarbeiter der Wiener Werkstätte.
Bereits während der Studienzeit nahm Margold an zahlreichen Ideenwettbewerben teil. Der Darmstädter Verleger Alexander Koch wurde auf ihn aufmerksam und publizierte ab 1907 Margolds Entwürfe in verschiedenen Zeitschriften.
Im Mai 1911 wurde Margold an die Darmstädter Künstlerkolonie berufen und richtete sich ein Atelier im Ernst-Ludwig-Haus ein. Er fertigte zahlreiche Entwürfe für alle Bereiche des Kunstgewerbes wie Schmuck, Porzellan, Glas, Stoffe und Tapeten. Dokumentiert sind aus dieser Zeit auch mehrere Wohnraum- und Geschäftsausstattungen. Bekannt wurden seine Keksdosen aus Blech für den Hersteller Bahlsen aus Hannover, die er zwischen 1912 und 1918 fertigte. Der spätere Bauhauskünstler Herbert Bayer war zu jener Zeit bei Margold tätig. In Darmstadt gestaltete Margold auch die Einrichtung des Lampengeschäftes August Wilk und entwarf Grabmale im expressionistischen Stil.
1929 siedelte er nach Berlin über, wo er noch einige Wohnhäuser im Stil des Neuen Bauens entwarf. 1938 wurde er als Professor an die Kunstgewerbeschule in Bratislava berufen.
Emanuel J. Margold (Hrsg.): Bauten der Volkserziehung und Volksgesundheit, Pollak, Berlin-Charlottenburg 1931
Literatur
Artur Roessler: Zu den Arbeiten von Emanuel Josef Margold. In: Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 31, Oktober 1912 – März 1913, S. 390–435 (Digitalisat).
Walter Müller-Wulckow: Bauten von Emanuel Josef Margold. In: Moderne Bauformen, 19. Jahrgang (1920), S.49–66.
Walther Schürmeyer: Em. Jos. Margold. In: Wasmuths Monatshefte für Baukunst, Jg. 7, 1922/23, S. 301–318 (Digitalisat der ZLB Berlin).
K. W.-K.: Stil und Individualität. Zu den Arbeiten von Emanuel Joseph Margold, Darmstadt. In: Moderne Bauformen, Jg. 27 (1928), S. 435–447 (Digitalisat).
Renate Ulmer: Emanuel Josef Margold: Wiener Moderne, Künstlerkolonie Darmstadt, Corporate Design für Bahlsen, neues Bauen in Berlin, Arnoldsche, Stuttgart 2003
Artikel Emanuel Josef Margold, in: Stadtlexikon Darmstadt, Stuttgart 2006, S. 601.
Graham Dry. Nietzsche-Kult und das Recht auf neue Schönheit: Peter Behrens und die Verlagseinbände der Darmstädter Künstlerkolonie 1899-1914, in: Einband-Forschung, Heft 38, April 2016, hrsg. Staatsbibliothek zu Berlin, S. 25-6 (zu E. J. Margold).
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