Eugène Delaplanche (* 28. Februar 1836 in Belleville (heute Paris); † 10. Januar 1891 in Paris) war ein vor allem zur Zeit des Zweiten Kaiserreiches erfolgreicher französischer Bildhauer.
Eva nach dem Sündenfall, 1869, Paris, Musée d’Orsay
Leben
Als Schüler des Bildhauers Francisque Joseph Duret errang er den Prix de Rome und das damit verbundene Privileg, sich von 1864 bis 1867 in Rom in der Villa Medici aufzuhalten.
Delaplanche erregte durch seine ersten Arbeiten, ein auf einer Schildkröte reitendes Kind und einen Schafhirten Aufmerksamkeit, die sich steigerte, als er 1870 seine etwas derb, aber gesund naturalistisch aufgefasste Eva nach dem Sündenfall ausstellte.
Unter den späteren Arbeiten fanden insbesondere die Heilige Agnes, die Marmorstatue der Liebesbotschaft, die Marmorgruppe Die mütterliche Erziehung, die Jungfrau mit der Lilie und die Statue der Musik wegen der vollendeten Naturwahrheit in der Formenbehandlung großen Beifall.
Delaplanche war des Weiteren an der Ausschmückung öffentlicher Bauten mit plastischem Schmuck beteiligt, wie etwa der Pfarrkirchen St-Eustache und St-Joseph-des-Nations in Paris, der damals im Bau befindlichen Pariser Oper von Charles Garnier – für die er im Jahr 1881 auch die sitzende Figur des Komponisten Daniel-François-Esprit Auber (1881) schuf – und des anlässlich der Weltausstellung 1878 errichteten Palais du Trocadéro, das sich am Standort des heutigen Palais de Chaillot befand.
Ein Jahr vor seinem Tod stellte der Künstler im Salon 1890 das vielbeachtete, für die Kathedrale St-André in Bordeaux bestimmte Denkmal zu Ehren des Kardinal-Erzbischofs von Bordeaux François-Auguste-Ferdinand Donnet (1795–1882) aus.
Delaplanche starb im Jahr 1891 im Alter von 55 Jahren in Paris. Er ruht auf dem Cimetière du Père-Lachaise in Paris.[1]
Ehrungen und Auszeichnungen
1864: Prix de Rome
1878: Ehrenmedaille der Weltausstellung
Werkauswahl
Enfant monté sur une tortue, 1866, im Treppenhaus des Musée des Beaux-Arts, MarseilleAfrika, 1877/78, Paris, Esplanade vor dem Musée d'Orsay
Kind, auf einer Schildkröte reitend (Enfant monté sur une tortue), Salon 1866, Marseille, Musée des Beaux-Arts
Eva nach dem Sündenfall (Eve après la chute), Marmorskulptur, 1867/69, Paris, Musée d’Orsay
Die Terrasse (La Terrasse), ca. 1872, Sopraporte für das Foyer der Opéra Garnier, Original in situ, Gipsentwurf im Musée d’Orsay
La Charpente ( ), ca. 1872, Sopraporte für das Foyer der Opéra Garnier, Original in situ, Gipsentwurf im Musée d’Orsay
Heilige Agnes (Sainte Agnes), Marmorstatue, 1873, Paulhan (Languedoc-Roussillon), Kirche Ste-Croix de Paulhan
Die mütterliche Erziehung (L'Education maternelle) – 1873, Paris, Square Samuel Rousseau
Heilige Jungfrau mit der Lilie (Vierge au Lys), Marmorstatue, 1874/78, Paris, Musée d’Orsay
Heiliger Joseph (Saint Joseph), Marmorstatue, 1875, signiert, 100 × 60 cm, Boulogne-sur-Mer (Nord-Pas-de-Calais), Kirche Notre-Dame-de-l’Immaculée-Conception
Allegorie der Musik (Allégorie de la Musique), Salon 1877, versilberte Bronze
Das Heilige Herz erscheint der Heiligen Marguerite-Marie Alacoque (L’Apparition du Sacré-Cœur à Sainte-Marguerite-Marie Alacoque), Marmorskulptur, 1878, Boulogne-sur-Mer (Nord-Pas-de-Calais), Kirche Notre-Dame-de-l’Immaculée-Conception
Afrika (L’Afrique), 1877/78 für das frühere Palais de Tokyo geschaffen, heute auf der Esplanade des Musée d’Orsay.
Aurora (Aurore), 1884, Marmorstatue nach dem 1882 im Pariser Salon ausgestellten Gipsmodell. Paris, Archives nationales
Circé, Montpellier, Musée Fabre
Eva vor dem Sündenfall (Eve avant la chute), Marmorskulptur, 1890/91, Paris, Musée d’Orsay
Heilige Familie (Sainte Famille), Paris, Kirche St-Jacques-des-Nations
Allegorie der Luft (Allégorie de l'Air), Bronze, Compiègne, Musée Antoine Vivenel
Allegorie des Wassers (Allégorie de l'Eau), Bronze, Compiègne, Musée Antoine Vivenel
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