Ferdinand Kriwet (* 3. August 1942 in Düsseldorf; † 17. Dezember 2018 in Bremen[1]) war ein deutscher Hörspielautor und Künstler. Sein Werk umfasst Malerei, Plastik, Musik, Texte, Poesie und Mixedmedia. Seine künstlerischen Schwerpunkte lagen in den Bereichen „Sehtexte“, visuelle und konkrete Poesie und interdisziplinäre Sprachkommunikation. Dass Kriwets Hörtexte zu den Hörspielen gehören, die Friedrich Knillis Theorie vom totalen Schallspiel am nächsten kämen, stellte Heinz Schwitzke bereits Ende der 1960er Jahre fest.
Leben
Ferdinand Kriwet schrieb als Jugendlicher zwischen 1959 und 1960 ein Buch ohne Ende oder Anfang, ein Einstieg gelingt an jeder Stelle, der Titel: ROTOR. Kriwets Radioarbeit begann 1961 mit dem Sprechtext Offen. Es folgten Sehtexte, die das traditionelle Medium Buch verließen und in Ausstellungen und auf Plakatwänden veröffentlicht wurden. Parallel dazu entwickelte Kriwet theoretische Manifeste zur akustischen Literatur, die zur Grundlage für seine Radioarbeiten wurden. Bild und Ton komponierte er zu Textfilmen, die in Mixed-Media-Shows in Kunsthallen, Kirchen und Kinos gezeigt wurden.
Das Klangmaterial für seine Hörtexte entstammt hauptsächlich Hörfunk und Fernsehen, einem Sound-Pool, der uns auf allen Wellen ständig umgibt. Organisiert nach semantischen und musikalisch-rhythmischen Gesichtspunkten, fügen sich die Medienzitate zu eindrucksvollen auditiven Collagen. Seine frühen Hörstücke verarbeiten die massenmedialen Repräsentationen der ersten bemannten Mondlandung (1969) und der amerikanischen Präsidentschaftswahlen 1973, Fragmente aus Sportreportagen und weiteres Sprach- und Klangmaterial aus dem Rundfunk.
Für seine vielfältigen Aktivitäten wurde Kriwet mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Mit Voice of America, Apollo America, Campaign, Ball, Radioball und Radio wurden 2007 sechs seiner frühen Hörfunkarbeiten erstmals auf Tonträger veröffentlicht.
Pause (Hörtext 13), WDR 1977. (Hörspiel des Monats Juni)
Dschubi Dubi (Hörtext 14), HR/WDR 1977.
Radioselbst (Hörtext 15), WDR 1979.
Radio (Hörtext 16), WDR/Radio France/Sveriges Radio 1983. (Premios Ondas)
ZeitZeichen 31. Dezember 1983, WDR 1983.
Kriwet: Hörwerk/Frühwerk (Kompilation mit einigen Hörtexten und unveröffentlichten Gedichten), D-Kultur 2011.
Rotor, Sprecher und Regie: Michael Lentz. BR Hörspiel und Medienkunst 2011. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[3]
Christian Wittmann / Georg Zeitblom: BeatTheater 2011. Eine Hörcollage in zehn Formteilen nach einem Exposé von Ferdinand Kriwet (1964) sowie unter Verwendung von Originalzitaten, D-Kultur 2011.
Rotoradio, D-Kultur 2012 (Hörspiel des Monats Juli 2012).
Jochen Meißner: Rotierende Sphären. Ferdinand Kriwet – eine Umrundung, Radiofeature SWR 2012.
Radio-Revue (Hörtext 19), DLR/WDR 2013.
Ausstellungen
1963: Rundscheibe VII
1965: Ferdinand Kriwet. Publit 1, Galerie Niepel, Düsseldorf
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии