art.wikisort.org - Künstler

Search / Calendar

Firelei Báez (* 1981 in Santiago de los Caballeros, Dominikanische Republik) ist eine Künstlerin mit Wohnsitz in New York City. Sie ist für ihre komplizierten Arbeiten auf Papier und Leinwand sowie für ihre großformatigen Skulpturen bekannt.[1]

Báez mit ihrem Mosaik in der 163 St-Amsterdam Avenue Station, New York City
Báez mit ihrem Mosaik in der 163 St-Amsterdam Avenue Station, New York City

Leben und Arbeit


Báez wurde in Santiago de Los Caballeros geboren und wuchs in Dajabón auf, einer Marktstadt an der Grenze der Dominikanischen Republik zu Haiti. Im Alter von 9 Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Miami.[2][3]

2004 erhielt sie ihren Bachelor of Fine Arts an der Cooper Union’s School und besuchte 2008 die Skowhegan School of Painting and Sculpture, ein neunwöchiges Intensivprogramm für angehende Künstler. 2010 schloss sie ihren Master of Fine Arts am Hunter College in New York ab.[4][5][1]

Im Herbst 2015 erlangte Báez mit den Einzelausstellungen „Patterns of Resistance“ im Utah Museum of Contemporary Art und „Bloodlines“ im Perez Art Museum Miami Aufmerksamkeit. In „Bloodlines“ erforschte sie auf provokative Art die Methoden des Widerstands in schwarzen Gesellschaften in den Vereinigten Staaten und der Karibik.[6] In der Serie „Can I Pass? Introducing the Paper Bag to the Fan Test“ (2010–12), für die sie täglich über zwei Jahre den Hautton ihres Gesicht anhand ihres Unterarms porträtierte, weist Báez auf die sozialen Schichtungen basierend auf dem Phänotyp hin. Der Titel dieser Arbeit verweist auf zwei unwissenschaftliche Tests, die im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten verwendet wurden, um den „afrikanischen Anteil“ eines Menschen zu bestimmen: die Helligkeit des Hauttons einer Person wurde mit einer braunen Papiertüte gemessen und die Grobheit des Haares mit einem Föhn.[7]

Eine andere Arbeit dieser Ausstellung „Sans-Souci (This Threshold Between a Dematerialized and a Historicized Body, 2015)“ zeigt auf einem großformatigen Gemälde eine rothäutige Frau, die einen kunstvollen Tignon trägt, eine Kopfbedeckung, die freie kreolische Frauen tragen mussten, als New Orleans unter spanischer Herrschaft war. Die Tignons waren ein Zeichen für die Beziehung der Frauen zu Sklaven und sollten weiße Männer vor Lust schützen. Die Frauen ließen sich jedoch nicht einschüchtern und trugen statt schlichten Kopfbedeckungen farbenfrohe Kreationen, die zu dem wurden, was Báez in ihrem neoklassizistischen Porträt „Sans Souci“ verarbeitet.[8][9][10]

2017 war sie bei der Kunstpreisausstellung der Pinchuk Art Foundation auf der Biennale in Venedig vertreten.[11]

Im Jahr 2018 wurde sie von der Metropolitan Transportation Authority beauftragt, zwei Wandmalereien im Zwischengeschoss für die U-Bahn-Station 163 St-Amsterdam Avenue zu installieren. Im November hatte sie eine Ausstellung im Museum of Modern Art namens „The Modern Window: For Améthyste and Athénaire (Exiled Muses Beyond Jean Luc Nancy’s Canon)“. In dieser Installation porträtierte Báez die Töchter des Königs Henri Christoph, von denen es keine Gemälde oder Fotografien gibt, womit die Porträts als einziges physisches Zeugnis für die Bedeutung der Schwestern innerhalb der größeren Erzählung der haitianischen Revolution als temporäres Monument fungierte.[12]

2019 nahm sie an der von Gabi Ngcobo kuratierten 10. Berlin Biennale mit dem Titel „We dont need another hero“ teil. Baéz beteiligte sich mit einer klassizistischen Ruine, einer Nachbildung von Sans Souci in Haiti, die sie vor der Akademie der Künste im Hansaviertel errichtete. Mit dem Nachbau des karibischen Palais, welches gerade nicht das Schloss Sanssouci in Potsdam von Friedrich II ist, sondern von König Henri Christoph, der als Sohn eines Sklaven geboren war, beleuchtete Baéz ein wichtiges Symbol für ein erwachendes schwarzes Selbstbewusstsein.[13][14]

Báez wird derzeit von der James Cohan Gallery und der Kavi Gupta Gallery vertreten.


Ausstellungen (Auswahl)



Einzelausstellungen



Gruppenausstellungen



Publikationen





Einzelnachweise


  1. Fireleil Báez. In: jamescohan.com. Abgerufen am 1. Dezember 2021.
  2. Jasmin Hernandez: How Rising Star Firelei Báez Uses Yoruba Myth and Her Afro-Caribbean Heritage in Her Profound ‘Joy Out of Fire’ Murals. In: news.artnet.com. 14. September 2018, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  3. Roxana Fabius: The Powerful Women of Firelei Báez. In: contemporaryand.com. 15. Mai 2018, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  4. Firelei Báez Biography. In: fireleibaezstudio. Abgerufen am 1. Dezember 2021.
  5. About. In: skowheganart. Abgerufen am 1. Dezember 2021.
  6. Firelei Báez: Bloodlines. In: Perez Art Museum Miami. Abgerufen am 2. Dezember 2021.
  7. Wendy Vogel: First Look Firelei Báez. In: ARTnews.com. 17. Dezember 2015, abgerufen am 2. Dezember 2021.
  8. Stassa Edwards: Firelei Báez's Stunning PAMM Exhibit, „Bloodlines“, Dissects Complex Racial Identities. In: miaminewtimes. 1. Dezember 2015, abgerufen am 2. Dezember 2021.
  9. Jameelah Nasheed: Als Kopfwickel für schwarze Frauen Vorschrift waren. In: vice. 12. April 2018, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  10. Amani Newton: Firelei Baez: Bloodlines tackles race, gender and history at The Warhol. In: pghcitypaper. 19. April 2017, abgerufen am 2. Dezember 2021.
  11. FUTURE GENERATION ART PRIZE @ VENICE 2017. In: pinchukartcentre. Abgerufen am 1. Dezember 2021.
  12. Firelei Báez, Isabel Custodio: Take a look inside Báez’s Bronx studio as she prepares a monument to Afro-Caribbean women for MoMA’s Modern Window. In: MoMA. 14. November 2018, abgerufen am 2. Dezember 2021.
  13. Achim Drucks: Heldendämmerung Die 10. Berlin Biennale. In: ArtMag. Abgerufen am 2. Dezember 2021.
  14. Cornelius Wüllenkemper: Schlos Sans Souci in Haiti Eine höfische Traumwelt in den Tropen. In: deutschlandfunkkultur. 7. Juli 2021, abgerufen am 2. Dezember 2021.
Personendaten
NAME Báez, Firelei
KURZBESCHREIBUNG dominikanische Künstlerin
GEBURTSDATUM 1981
GEBURTSORT Santiago de los Caballeros, Dominikanische Republik

На других языках


- [de] Firelei Báez

[en] Firelei Báez

Firelei Báez (born 1981) is a Dominican artist based in New York City[1] known for intricate works on paper and canvas, as well as large scale sculpture. Her art explores the Western canon through the elements of non-Western reading.[2]

[fr] Firelei Báez

Firelei Báez est née à Santiago de los Caballeros en République dominicaine et vit et travaille à New York[1]. Elle réalise des œuvres sur papier, sur toile, et des sculptures à grande échelle. À travers ses intérêts pour l'anthropologie, la science-fiction, la subjectivité féminine noire et le travail des femmes, son art explore l'humour et la création de l'identité au sein des sociétés diasporiques ainsi que leurs défenses face aux invasions et appropriations culturelles.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии