Báez mit ihrem Mosaik in der 163 St-Amsterdam Avenue Station, New York City
Leben und Arbeit
Báez wurde in Santiago de Los Caballeros geboren und wuchs in Dajabón auf, einer Marktstadt an der Grenze der Dominikanischen Republik zu Haiti. Im Alter von 9 Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Miami.[2][3]
2004 erhielt sie ihren Bachelor of Fine Arts an der Cooper Union’s School und besuchte 2008 die Skowhegan School of Painting and Sculpture, ein neunwöchiges Intensivprogramm für angehende Künstler. 2010 schloss sie ihren Master of Fine Arts am Hunter College in New York ab.[4][5][1]
Im Herbst 2015 erlangte Báez mit den Einzelausstellungen „Patterns of Resistance“ im Utah Museum of Contemporary Art und „Bloodlines“ im Perez Art Museum Miami Aufmerksamkeit. In „Bloodlines“ erforschte sie auf provokative Art die Methoden des Widerstands in schwarzen Gesellschaften in den Vereinigten Staaten und der Karibik.[6] In der Serie „Can I Pass? Introducing the Paper Bag to the Fan Test“ (2010–12), für die sie täglich über zwei Jahre den Hautton ihres Gesicht anhand ihres Unterarms porträtierte, weist Báez auf die sozialen Schichtungen basierend auf dem Phänotyp hin. Der Titel dieser Arbeit verweist auf zwei unwissenschaftliche Tests, die im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten verwendet wurden, um den „afrikanischen Anteil“ eines Menschen zu bestimmen: die Helligkeit des Hauttons einer Person wurde mit einer braunen Papiertüte gemessen und die Grobheit des Haares mit einem Föhn.[7]
Eine andere Arbeit dieser Ausstellung „Sans-Souci (This Threshold Between a Dematerialized and a Historicized Body, 2015)“ zeigt auf einem großformatigen Gemälde eine rothäutige Frau, die einen kunstvollen Tignon trägt, eine Kopfbedeckung, die freie kreolische Frauen tragen mussten, als New Orleans unter spanischer Herrschaft war. Die Tignons waren ein Zeichen für die Beziehung der Frauen zu Sklaven und sollten weiße Männer vor Lust schützen. Die Frauen ließen sich jedoch nicht einschüchtern und trugen statt schlichten Kopfbedeckungen farbenfrohe Kreationen, die zu dem wurden, was Báez in ihrem neoklassizistischen Porträt „Sans Souci“ verarbeitet.[8][9][10]
2017 war sie bei der Kunstpreisausstellung der Pinchuk Art Foundation auf der Biennale in Venedig vertreten.[11]
Im Jahr 2018 wurde sie von der Metropolitan Transportation Authority beauftragt, zwei Wandmalereien im Zwischengeschoss für die U-Bahn-Station 163 St-Amsterdam Avenue zu installieren. Im November hatte sie eine Ausstellung im Museum of Modern Art namens „The Modern Window: For Améthyste and Athénaire (Exiled Muses Beyond Jean Luc Nancy’s Canon)“. In dieser Installation porträtierte Báez die Töchter des Königs Henri Christoph, von denen es keine Gemälde oder Fotografien gibt, womit die Porträts als einziges physisches Zeugnis für die Bedeutung der Schwestern innerhalb der größeren Erzählung der haitianischen Revolution als temporäres Monument fungierte.[12]
2019 nahm sie an der von Gabi Ngcobo kuratierten 10. Berlin Biennale mit dem Titel „We dont need another hero“ teil. Baéz beteiligte sich mit einer klassizistischen Ruine, einer Nachbildung von Sans Souci in Haiti, die sie vor der Akademie der Künste im Hansaviertel errichtete. Mit dem Nachbau des karibischen Palais, welches gerade nicht das Schloss Sanssouci in Potsdam von Friedrich II ist, sondern von König Henri Christoph, der als Sohn eines Sklaven geboren war, beleuchtete Baéz ein wichtiges Symbol für ein erwachendes schwarzes Selbstbewusstsein.[13][14]
Báez wird derzeit von der James Cohan Gallery und der Kavi Gupta Gallery vertreten.
Ausstellungen (Auswahl)
Einzelausstellungen
2010: This elusive mirror image of matter, Times Square Gallery, Hunter College, New York
2012: Psycho*Pomp, Sheppard Fine Arts Gallery at the University of Nevada, Reno
2012: Not Even Unalterable Limitations, Richard Heller Gallery, Santa Monica
2013: Appendix to a Memory Table, Richard Heller Gallery, Santa Monica
2015: Firelei Báez: Bloodlines, kuratiert von Maria Elena Ortiz, Pérez Art Museum, Miami
2017: Firelei Báez: To See Beyond Its Walls (and access the places that lie beyond), Kemper Museum of Contemporary Art, Kansas City
2018: To See Beyond, Contemporary Arts Center Cincinnati
2018: Firelei Báez: Joy Out of Fire, The Schomburg Center for Research in Black Culture and The Studio Museum in Harlem
2018: The Modern Window: For Améthyste and Athénaire (Exiled Muses Beyond Jean Luc Nancy’s Canon), Anaconas, The Museum of Modern Art, New York
2019: Firelei Báez, new work, Witte de With Contemporary Art, Rotterdam
2019: A Drexcyen Chronocommons (To win the war you fought it sideways), James Cohan, New York
2021: Firelei Báez, ICA/Boston Watershed, Institute of Contemporary Art/Boston
Gruppenausstellungen
2011: Museum as Hub: Alpha’s Bet is Not Over Yet, The New Museum of Contemporary Art, New York
2012: ACIREMA, kuratiert von Cesar Garcia, Honor Fraser Gallery, Los Angeles
2013: Drawn to Nature, kuratiert von Jennifer McGregor at Wave Hill, New York
2014: Context and Counteractions: Selected Works by the 2013–2014 FAWC Visual Art Fellows, Pérez Art Museum Miami
2016: American Histories, Pi Artworks, London, United Kingdom
2017: The Neighbors, part three: Love Thy Neighbor, Firelei Báez, Ignacio González-Lang, and Irvin Morazan, The Bronx Museum of the Arts, The Bronx
2018: 10. Berlin Biennale
2018: A Space for Thought, Brand New Gallery, Milan, Italien
2019: An Opera for Animals, Para Site, Hong Kong; traveled to Rockbund Art Museum, Shanghai, China
2019: Fixed Cotained, Kotaro Nukaga, Tokio
2021: Artes Mundi 9, National Museum Cardiff, Wales
2021: CARNIVALESCA – Was Malerei sein könnte, Kunstverein Hamburg
Publikationen
Maria Elena Ortiz, Neima J. Keith und Roxane Gay: Firelei Báez: Bloodlines, Perez Art Museum (Hrsg.), 2015 ISBN 978-0-9898546-7-2
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