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František (auch Franz) Lesák (* 1943 in Prag) ist ein tschechisch-österreichischer Bildhauer, Zeichner und Konzeptkünstler.


Leben und Werk


Nach seiner Ausbildung an der kunstgewerblichen Mittelschule in Uherské Hradiště, ČSSR, zum Steinbildhauer wurde Lesák 1964 an der Akademie der bildenden Künste in Prag (AVU) aufgenommen. Im selben Jahr emigrierte er nach Wien. Dort setzte er sein Studium an der Akademie für angewandte Kunst (heute Universität für angewandte Kunst) in Wien fort. Zwischen 1972 und 1977 hielt er sich für längere Zeit mit Unterstützung des Stedelijk Museum Amsterdam (Atelierprogramm für ausländische Künstler) in Amsterdam auf. Daraus ergaben sich mehrere Ausstellungen in den Niederlanden. 1978 wurde er vom Deutschen Künstlerprogramm DAAD zu einem Arbeitsaufenthalt nach Berlin eingeladen. Von 1979 bis 2003 wirkte er als Ordinarius für Plastisches Gestalten und Modellbau an der Fakultät für Architektur und Raumplanung der Technischen Universität in Wien. 1992 war er Gastprofessor an der Akademie der bildenden Künste in Prag. Eine umfassende Werkschau fand 1997 in der Nationalgalerie in Prag, in der Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst statt.

Lesák arbeitet vor allem in Zyklen, in denen er jeweils spezifische bildnerische Aufgaben behandelt. Ein früher Themenkomplex umfasst die Werkgruppen „Formen im Fluss“ sowie „Eingriffe in die Landschaft“. In seinen Untersuchungen des Landschaftsmotivs behandelt Lesák zeichnerisch wie auch dreidimensional technoide Eingriffe in den landschaftlichen Raum. Skulpturen und Zeichnungen wie z. B. „Geordnete Landschaften“, „Geteilter Baum“ und „Schneefallgrenze“ sowie die Installation „Baum als Baum getarnt“ demonstrieren dieses Prinzip. Die Werkgruppe „Eingriffe in die Landschaft“ befindet sich nahezu geschlossen in der Sammlung des FRAC Centre in Orléans. Mit diesen Werken nahm er an der Ausstellungsreihe „Radical Architecture“ teil, die in Köln, Lyon und Sevilla zu sehen war. Hier wird der Zusammenhang mit der gleichnamigen Bewegung der siebziger Jahre sichtbar. So gestaltete Lesák 1974 das Titelblatt für die Zeitschrift Casa Bella, in der diese künstlerische Tendenz prominent vorgestellt wurde. Wie für diese Phase der Konzeptkunst typisch, bezog Lesák auch performative Strategien in seine Arbeit ein. In „Erlebnis Sand“ ließ er sich lebendig am Sandstrand begraben, um die räumliche Wirkung seiner anschließenden Befreiungsaktion photographisch festzuhalten.

Mit Aufkommen portabler Videoaufzeichnungssysteme in den siebziger Jahren erfolgte die Arbeit an experimentellen Filmen. Bei der Trigon ’73, einer der ersten Ausstellungen in Mitteleuropa, die sich neuen Medien zuwandte, waren Arbeiten zu sehen, die sich medienspezifisch mit den neuen elektronischen Ausdrucksmitteln auseinandersetzten. In den Videofilmen wie "Demonstrationsfeld" oder „Machtspiele“ untersuchte Lesák das Verhältnis zwischen realem und medialem Raum.

In dem vierzehn großformatige Zeichnungen umfassenden Zyklus mit dem Titel „Große Stillleben“, der zwischen 1974 und 1978 entstand, ging es Lesák um die Darstellung von zeitlichen Abläufen in einem starren Medium wie der Zeichnung. Die genaue Bestandsaufnahme von Alltagsgegenständen auf Ess- oder Werktischen, die ihm als Projektionsfläche dienten und auf denen die Objekte ihre Standorte im Laufe einer bestimmten Zeit (Tage oder Wochen) veränderten, war die Grundlage für eine zeichnerische Dokumentation dieses Prozesses. Eine weitere große Werkgruppe „Morgen-Mittag-Abend“ entstand aus seiner Beschäftigung mit den „Heuhaufen“-Motiven Claude Monets, die von Lesák exemplarisch in die dritte Dimension umgesetzt und u. a. im Van Gogh Museum, Amsterdam, ausgestellt wurden. Immer wieder macht sich Lesák auch das Problem der Vielansichtigkeit eines Gegenstandes zum Thema seiner Zeichnungen. Wider die Begrenztheit, in einer Zeichnung immer nur eine Ansicht wiedergeben zu können, entwickelte Lesák ein System, wie er in mehreren Phasen die verschiedenen Ansichten eines Gegenstandes, dessen Vorder- bzw. Rückseite, festhalten konnte. Daraufhin entstanden mehrere Zyklen, u. a. „Bonjour Monsieur Courbet“ (1987), „Der Hermeskopf von Praxiteles – Punktieren mit Licht“ (2003–2010) sowie „Waldlandschaften“ (2014).

Lesák ist Autor zahlreicher Texte, die sowohl sein eigenes Werk kommentieren als auch im Allgemeinen auf Fragen von Wahrnehmung und Raum eingehen.[1]

Er lebt in Wien und Neu-Nagelberg (Gem. Brand-Nagelberg), Niederösterreich.


Auszeichnungen



Ausstellungen



Einzelausstellungen (Auswahl)



Gruppenausstellungen (Auswahl)



Werke in öffentlichen Sammlungen



Literatur



Eigene Texte (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. http://www.wespennest.at/w_zeitschrift.php?id=MTMy
Personendaten
NAME Lesák, František
ALTERNATIVNAMEN Lesák, Frantischek
KURZBESCHREIBUNG tschechisch-österreichischer Bildhauer, Zeichner und Konzeptkünstler
GEBURTSDATUM 1943
GEBURTSORT Prag



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