Franz Leinfelder (* 1941 in Solingen) ist ein deutscher Maler und Bildhauer, der sich vorwiegend Materialbildern aus Holz, Eisen, Papier sowie Skulpturen aus Metall widmet.
Franz Leinfelder (2021)
Bekannt wurde Leinfelder durch das Stadtmaskottchen von Haan und Werke im öffentlichen Raum rund um Haan und Langenfeld in Nordrhein-Westfalen. Mehrere dieser bis zu 4,50 Meter hohen Skulpturen stehen in der Region.[1][2]
Leben und Schaffen
Leinfelder wuchs auf dem elterlichen Bauernhof in Haan in einem künstlerischen Umfeld auf. Sein Vater Franz Xaver Leinfelder (1901–1984) war Landwirt und zugleich Kunstmaler.[3] Nach abgeschossenem Ingenieurstudium an der Universität Essen gründete Leinfelder 1965 ein Ingenieur- und Vermessungsbüro, das er bis 2017 betrieb.[4]
Anfang der 1980er-Jahre entstanden erste Materialbilder. Leinfelder debütierte 1975 mit einer Gruppenausstellung in Wuppertal. In den folgenden Jahren sammelte er auf zahlreichen Reisen u.a. durch Westafrika, Europa und die USA Eindrücke, die er in seine Werke einfließen ließ.[5][3]
Seit seinen künstlerischen Anfängen bedient sich Leinfelder immer wieder neuer Techniken, Arbeitsmethoden sowie Materialien. Zeichnungen, Karikaturen, reliefartige Arbeiten mit Fundstücken bis zu großflächigen Schweißarbeiten gehören zu seinen Werken. Er verwendet bei seinen Kunstwerken Dinge aus verschiedenen Materialien und fügt sie zu neuen Skulpturen mit einer eigenwilligen Formensprache zusammen.[6]
Der Kunsthistoriker Frank Günter Zehnder nannte Leinfelder den „typisch obsessiven Künstler, der erst in seinem zweckfreien Schaffen wirklich frei ist.“ „Er hat einen riesigen Ideenspeicher, aus dem er fortwährend schöpft“, so Zehnder bei einer Eröffnungsrede.[7]
2000 erfolgten die ersten Ausstellungen auf Einladung in die USA,[3] 2001 wurde Leinfelder zur Teilnahme der ArteBA in Buenos Aires eingeladen.[8]
2016 erfolgte seine Retrospektive aus über 50 Jahren Schaffen in der Wasserburg Haus Graven. Das älteste Werk war eine 1960 entstandene Collage, die ein Labyrinth mit Schlüsseln zeigt.[9]
Seine letzten Arbeiten aus den Jahren 2019 und 2020 nahmen politisch Bezug zu Aleppo und den Zerstörungen durch den Syrienkrieg. Diese Arbeiten wurden in der Alten Pumpstation Haan ausgestellt.[6]
In den Jahren von 1975 bis 1990 benutzte Leinfelder eine ausrangierte Wuppertaler Schwebebahn, die er auf sein Grundstück in Haan transportieren ließ, als Atelier. Seit 1998 arbeitete Leinfelder in seinem neu errichteten Atelier in Langenfeld-Richrath.[3]
Reliefcollage Ohne Titel – Pappe mit Leinen überarbeitet, bemalt
Reliefcollage Ohne Titel aus Stahlfedern, Bleche, Zeitungsausschnitte, auf Tischlerplatte, bemalt
Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)
Die Schwaadlappen – Cortenstahl, Höhe 4,50 m, Standort Langenfeld Immigrath
Verschiedene Skulpturen sind im öffentlichen Raum aufgebaut bzw. ausgestellt. Auf dem Skulpturenweg in Sankt Augustin steht die 2,5 Meter hohe Eisenskulptur „Er und Sie“[10][11]. Leinfelder ist der Schöpfer der Figur des Haans[12], einem Männchen mit Knollennase. In Langenfeld steht auf einer Verkehrsinsel Franz Leinfelders überdimensionale Figurengruppe Schwaadlappe[13][14] sowie die „Damenwahl“, ein Ensemble aus elf Figuren aus Stahlblech[15]. In Haan sind mehrere Skulpturen auf Sitzbänken installiert, u.a. „Haans und Haana“[16], in Wiescheid ist eine Skulpturengruppe aus Vater, Mutter, zwei Kindern und einem Hund installiert.[17]
Ausstellungen (Auswahl)
Von 1975 bis 1990 Teilnahme an Gemeinschaftsausstellungen
1996 "Schelmenturm" Monheim am Rhein
1997 Kairos New Art Gallery/München
1999 Neanderthal Museum/Mettmann
1999/2000 Teilnahme aus Einladung der Galerie Emilia Suciu an „Constructive Art in Europe at the threshold of the Third Millenium“
2000 Kairos New Art in Gallery/München, Galerie b2 in Solingen, Gallery Marion Meyer/Contemporary Art Laguna Beach Kalifornien, USA
2000 Teilnahme an der „Art Straßburg“ auf Einladung „Art Forum Riehen“ Basel
„Reliefcollagen von Franz Leinfelder“ Ausstellungskatalog Neanderthal Museum. Texte von Prof. Gerd C. Weniger, Mettmann, Pravu Marzumdar, * München.Hortense Pisano, Frankfurt, Prof. Dr. F. G. Zehnder, 1999 Bonn, ISBN 3-9805839-4-5
“Die Botschaft der Dinge” Ausstellungskatalog Galerie Spectrum Euskirchen.Text Prof. Dr. F. G. Zehnder, 2002 Bonn, ISBN 3-00-009627-2
„Materialbilder“ Ausstellungskatalog der Stadt Haan, Texte von Franz Josef van der Grinten, Bedburg – Hau und Prof. Dr. F. G. Zehnder, 2005 Euskirchen, ISBN 3-00-016868-0
„Gesichter“ Ausstellungskatalog KUNST IM KELLER, Text von Pravu Mazumdar, 2009, ISBN 978-3-00-027628-6
„Bilderbuch“, Franz Leinfelder, Kulturverein Alte Pumpstation, 2020 Haan, ISBN 978-3-00-036385-6
„Collagen“, Franz Leinfelder, Kulturverein Alte Pumpstation, 2011 Haan, ISBN 978-3-00-064775-8
„Aus dem vollen schöpfen - Vom ganzheitlichen Leben des Franz Leinfelder.“, S. 12, Context 2017[3]
„Reliefcollagen von Franz Leinfelder“, Ausstellung Stadtmuseum Langenfeld,
„Reliefcollagen von Franz Leinfelder“, Ausstellung Schelmenturm Monheim am Rhein, Text von K.H. Pesch, 1999, Haan
„Freiherr vom Stein Haus“, Text von K. H. Pesch, Haan
„Wohlstandsstrandgut und Naturbruchstücke“ Neues Rheinland, Text von T. Diederich, Ratingen.
„Dingbilder von Franz Leinfelder“ NIKE New Art in Europe, Text von Pravu Mazumdar, München.
„Untitled“ mixed mediea F. Leinfelder, ARTSCENE in Southern California. Text Roberta Carasso, Los Angeles.
„Feldzeichen“ Montagen von Franz Leinfelder, NIKE New Art, Text von Dr. Fritz Jacobi, Berlin.
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