art.wikisort.org - Künstler

Search / Calendar

Marie Françoise Gilot (* 26. November 1921 in Neuilly-sur-Seine) ist eine französische Malerin und Grafikerin der Nouvelle École de Paris und eine erfolgreiche Buchautorin. Bekannt wurde sie 1964 mit ihrer Autobiografie Leben mit Picasso, die ihren Lebensabschnitt von 1943 bis 1953 an der Seite des spanischen Malers Pablo Picasso beschreibt.

Françoise Gilot (2013)
Françoise Gilot (2013)

Leben


Françoise Gilots Mutter Madeleine Renoult (1898–1985) war eine talentierte Aquarellmalerin, ihr Vater Emile Gilot (1889–1957) ein erfolgreicher Geschäftsmann. Im Umgang mit seiner Tochter sehr autoritär, hatte er für sie eine juristische Laufbahn vorgesehen.

Picasso mit Sonnenschirm und Gilot, 1948
Robert Capa, 1948
Fotografie

Link zum Bild
(Bitte Urheberrechte beachten)

Sie wandte sich jedoch der Malerei zu. 1938 richtete sie ihr erstes Studio bei ihrer Großmutter Anne Renoult in Paris ein. Im Mai 1943 (im Alter von 21 Jahren), während der deutschen Besatzungszeit (1940–1944), organisierte sie ihre erste erfolgreiche Ausstellung. Dabei lernte sie den 40 Jahre älteren Pablo Picasso kennen, der von seiner ersten Ehefrau Olga Stepanowna Chochlowa getrennt lebte und seine Beziehung zu Dora Maar für Gilot aufgab. Ab 1948 lebte sie mit ihm in Vallauris in Südfrankreich. Das Strandbild aus diesem Jahr vom Fotografen Robert Capa, das Picasso zeigt, wie er die vorausgehende Gilot am Strand von Golfe-Juan mit einem Sonnenschirm schützt, gehört zu den Medienikonen.[1] Die gemeinsamen Kinder Claude und Paloma gebar sie 1947 und 1949. Im Jahr 1953 starb ihre Großmutter. Sie beendete im selben Jahr ihre Beziehung mit Picasso und zog mit beiden Kindern wieder nach Paris.

Der Journalist Carlton Lake unterstützte sie 1961 darin, über ihre Zeit mit Picasso zu schreiben. Picasso versuchte in drei Instanzen juristisch erfolglos, das Erscheinen ihres Buches Leben mit Picasso 1964 in Frankreich zu verhindern, da sie darin nicht nur Aspekte der künstlerischen Entwicklung Picassos beschreibt, sondern auch Stellung bezieht zu dem ihm eigenen Umgang mit Frauen.

Als Gilot nach ihrer Trennung die Malerei wieder aufzunehmen versuchte, stellte sie fest, dass Picasso allen Pariser Galerien untersagt hatte, ihre Werke auszustellen; er drohte, dass diese anderenfalls nie wieder ein Bild von ihm bekommen würden.[2]

Nachdem Picasso privat und unter Ausschluss der Öffentlichkeit Jacqueline Roque 1961 in Vallauris geheiratet hatte, gestattete er zunächst noch Besuche der gemeinsamen Kinder Claude und Paloma; nach dem Erscheinen des Buchs von Gilot 1964 brach er jedoch jeden Kontakt ab.[3]

Françoise Gilot lernte Jonas Salk, den Entdecker des Polioimpfstoffs, 1969 in La Jolla, Kalifornien, kennen und blieb mit ihm seit der Heirat im Jahr 1970 bis zu seinem Tod 1995 zusammen.

Gilots arbeitete in ihren Ateliers in New York und auf dem Montmartre in Paris.[4] im Juni 2021 wurde ihr Gemälde Paloma à la Guitare aus dem Jahr 1965 für über eine Million Euro bei Sotheby’s in London versteigert.[5]


Künstlerisches Werk


Françoise Gilot gehörte während und nach dem Zweiten Weltkrieg zum Umfeld der Nouvelle École de Paris, zu der sich nicht nur abstrakte Künstler zugehörig fühlten. Ihre Bilder sind meist figürlich, aber ihr Œuvre umfasst auch Werke, die abstrakt beginnen und dann im Schaffensprozess strukturelle Elemente erhalten. Neben der Ölmalerei befasste sie sich auch mit Druckgrafik, wie der Monotypie, Lithografie und Aquatinta. Heute arbeitet sie losgelöst von Form und Farbe und sieht ihre Aufgabe als Künstlerin darin, die Wahrnehmung umzuformen und zu erweitern.[6]


Auszeichnungen



Ausstellungen (Auswahl)


Darüber hinaus hatte Françoise Gilot weitere Ausstellungen in Universitäten der USA. Werke von ihr sind in den Sammlungen zahlreicher Museen vertreten (Auswahl):


Veröffentlichungen



Literatur und Kataloge



Verfilmungen





Einzelnachweise


  1. Ingeborg Wiensowski: Selbstdarsteller Picasso auf Fotos. Der Ich-kann-alles-Kerl. Spiegel Online, 10. Juli 2012; abgerufen am 8. Juli 2014
  2. Anja Meulenbelt: Du hast nur einen Beruf – mich glücklich zu machen, Über die Unmöglichkeit der Liebe zwischen Frau und Mann. 1992, ISBN 3-498-04345-5, S. 110.
  3. Michael Kimmelman: Picasso’s Family Album. In: New York Times, 28. April 1996; abgerufen am 10. Juli 2014
  4. Malte Herwig: „Picasso war wie ein Taliban“. SZ-Magazin, 29/2012; abgerufen am 3. Juli 2014
  5. Malerin und Picasso-Rebellin. Françoise Gilot wird 100 , monopol-magazin.de, abgerufen am 10. April 2022
  6. Mel Yoakum: Internetseite von F. Gilot
  7. nationalacademy.org: Living Academicians "G" / Gilot, Francoise, NA 1995 (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 23. Juni 2015)
  8. Auszeichnungen von Françoise Gilot auf artnet sowie für 2009 eigene Website
  9. Françoise Gilot wird 100. Die Jahrhundertfrau, monopol-magazin.de, 26. November 2021
  10. Picasso and Françoise Gilot: Paris–Vallauris 1943–1953. Gagosian Gallery, New York
  11. Picassos widerspenstige Muse. rp-online.de
Personendaten
NAME Gilot, Françoise
ALTERNATIVNAMEN Gilot, Marie Françoise (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG französische Malerin und Geliebte von Pablo Picasso
GEBURTSDATUM 26. November 1921
GEBURTSORT Neuilly-sur-Seine

На других языках


- [de] Françoise Gilot

[en] Françoise Gilot

Marie Françoise Gilot (born 26 November 1921) is a French painter, best known for her relationship with Pablo Picasso, with whom she had two children. Gilot was already launched as an accomplished artist, notably in watercolours and ceramics, but her professional career was eclipsed by her social celebrity, and when she split from Picasso, he discouraged galleries from buying her work, as well as unsuccessfully trying to block her memoir, Life with Picasso.

[es] Françoise Gilot

Françoise Gilot (Neuilly-sur-Seine, 26 de noviembre de 1921) es una pintora, crítica de arte y escritora francesa. En 1973 fue nombrada directora de arte de la revista académica Virginia Woolf Quarterly.[1] En 1976 se unió a la junta del Departamento de Bellas Artes de la Universidad del Sur de California.[2] Recibió la medalla Legión de Honor, una de las mayores distinciones en Francia. Es conocida por sobrevivir a diez duros años de relación con Pablo Picasso.[3][4]

[fr] Françoise Gilot

Françoise Gilot, née le 26 novembre 1921 à Neuilly-sur-Seine (Hauts-de-Seine), est une artiste peintre et écrivaine française. Elle est régente du Collège de Pataphysique.

[it] Françoise Gilot

Marie Françoise Gilot (Neuilly-sur-Seine, 26 novembre 1921) è una pittrice francese, compagna di Pablo Picasso e poi moglie di Jonas Salk.

[ru] Жило, Франсуаза

Мари́ Франсуа́за Жило́ (фр. Marie Françoise Gilot; род. 26 ноября 1921 (1921-11-26), Нёйи-сюр-Сен) — французская художница и график, мемуаристка. Обрела известность в 1964 году, опубликовав автобиографию «Моя жизнь с Пикассо», описывающую её взаимоотношения со знаменитым художником в 1943—1953 годах.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии