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Friedrich Wilhelm Kalb (* 25. Dezember 1889 in München; † 16. Oktober 1977 in Rottach-Egern), war ein deutscher Mediziner, Maler und Zeichner.


Leben


1874 zogen die Eltern, Eduard Kalb (1842–nach 1908), Bankier und Ergänzungsrichter am Handelsgericht Nürnberg, und Rosa, geb. Garter (* 1850), mit den drei in Nürnberg geborenen Söhnen Georg, Eduard und Rudolf[1] von Nürnberg nach München um. Hier kamen die Tochter Rosa, ein weiterer Sohn Ludwig Friedrich und schließlich der jüngste Sohn Friedrich Wilhelm zur Welt.

Nach dem Besuch der Elementarschule trat Friedrich Wilhelm Kalb 1899 ins Maximiliansgymnasium München ein und legte dort 1908, wie zuvor seine Brüder Georg und Eduard, mit u. a. dem späteren Verleger Heinrich Beck (1889–1973) und Paul Seyboth (* 1888), der Komponist wurde, die Abiturprüfung ab.[2] Er studierte zunächst Medizin und promovierte 1916 zum Dr. med. Bereits 1914 heiratete er die Mitstudentin Isabella Müller, die später als Ärztin in München praktizierte.[3] Der gemeinsame Sohn Georg wurde 1919 geboren. Die Ehe wurde 1924 geschieden. 1928 ging Kalb eine zweite Ehe mit Anna Marie Dopfer († 1970) ein.

Mit dem 29. Oktober 1919 ist sein Eintritt in die Zeichenschule von Carl Johann Becker-Gundahl dokumentiert.[4] Bis 1921 bildete er sich an der Kunstakademie München zum Maler aus. Er war Mitglied u. a. der Münchner Künstlergenossenschaft (MKG) im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands (RvBK) und nach dem Zweiten Weltkrieg – u. a. mit Claus Bergen, Paul Erbe und Fritz Schwimbeck – im Vorstand der Neuen Münchner Kunst-Genossenschaft (NMKG). Befreundet war er unter anderem mit dem Komponisten Heinrich Kaspar Schmid, der einige seiner Gedichte vertonte.[5] Kalb war weitgehend in München tätig, verlegte jedoch 1944 seinen Wohnsitz nach Rottach-Egern, wo er im Alter von fast 88 Jahren starb.


Tätigkeit


Friedrich Wilhelm Kalb betätigte sich zunächst als Landschaftsmaler. So zeigte er unter anderem in den Münchner Jahresausstellungen im Glaspalast 1921 die Gemälde Herbst und Waldschlucht, 1922 eine Abendlandschaft und einen Bauernhof, 1923 eine Isarlandschaft, 1924 eine Heitere Landschaft und 1930 eine Winterlandschaft. Zunehmend stellte er auch Motive aus der griechischen Mythologie, der Literatur und verschiedenen Märchensammlungen aus, so 1923 Federzeichnungen zu Heinrich Heines Atta Troll, 1924 das Gemälde Daphne, 1927 einen Amazonenkampf oder 1930 eine Zeichnung Herakles. Mit der Trilogie Suchen (Daphne) – Finden (Eros und Psyche) – Verlieren (Eurydike) beteiligte er sich 1942 an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München. Mit weiteren Themen näherte er sich der nationalsozialistischen Ideologie an. Mit dem Gemälde Werden war er in der Ausstellung „Deutsche Künstler und die SS“ vertreten, die 1944 vom Reichsführer SS in Breslau veranstaltet wurde.

Zahlreiche seiner Zeichnungen und Ölgemälde, die 1937 bis 1944 in der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ im Haus der Kunst in München ausgestellt waren, wurden von Adolf Hitler für seine private Sammlung, ein weiteres von dem Düsseldorfer Gauleiter Friedrich Karl Florian erworben. Im von Hans Vollmer herausgegebenen Künstlerlexikon (1956; siehe Literaturliste), das auf Mitteilung des Künstlers basiert, heißt es bezeichnenderweise, dass Kalbs Arbeiten, die zwischen 1937 und 1942 entstanden sind, im Krieg zerstört worden seien.

Ab 1946 war Kalb wieder mit Landschaftsdarstellungen, mythologischen Figuren und Szenen und einigen Bildnissen in den Münchner Jahresausstellungen im Haus der Kunst vertreten. Arbeiten Kalbs wurden unter anderem von der Staatliche Graphische Sammlung München und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München sowie dem Museum Folkwang in Essen erworben.


Werke



1921 bis 1936



1937 bis 1945



Nach 1945



Publikationen



Illustrierte Bücher



Schriften



Literatur



Einzelnachweise


  1. Georg und Eduard Kalb schlugen die Offizierslaufbahn ein; Rudolf Kalb (1873–1944) wurde Maler.
  2. Jahresbericht über das k. Maximiliansgymnasium in München für das Schuljahr 1907/08.
  3. Elke Krause: Die Münchner Medizinerin Isabella Kalb-Müller (1887–1936). Diss. LMU München.
  4. Matrikelbuch 1884–1920: 05765 Friedr. Wilh. Dr. Kalb : München, Akademie d. b. K.
  5. Friedrich Wilhelm Kalb: In den Bergen (Gedichte). Op. 78 von Heinrich Kaspar Schmid (Textbuch). Anton Böhm & Sohn, Augsburg ca. 1930; Heinrich Kaspar Schmid: opus 99, Serenade (A: Alt-, Tenor- und Bassflöte; B: Flöte, Oboe und Klarinette; C: 2 Violinen und Viola). Meinem lieben Freunde, dem Dichter-Maler Dr. Friedrich Wilhelm Kalb in München gewidmet. Hieber, München 1935.
  6. germanartgallery: Pandora
Personendaten
NAME Kalb, Friedrich Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner, Maler und Zeichner
GEBURTSDATUM 25. Dezember 1889
GEBURTSORT München
STERBEDATUM 16. Oktober 1977
STERBEORT Rottach-Egern



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