Fritz Ernst Rentsch (* 17. April 1867 in Dresden; † 26. Dezember 1946 in Naumburg) war ein deutscher Maler und Hochschullehrer.
Schon der Großvater und der Vater Rentschs hatten in Dresden als Maler gearbeitet. Rentsch machte ein Kunststudium in Dresden, wo er sich von japanischer Kunst beeinflussen ließ,[1] und in München und arbeitete danach als Kunstgewerbler. Bereits während des Studiums in Dresden hatte er vom Jugendstil beeinflusste künstlerische Entwürfe für „Stickereigemälde“ gemacht, die dann zumeist von seiner Frau Helene ausgeführt wurden. Diese Arbeiten fanden international Beachtung. Anlässlich der Weltausstellung in St. Louis 1904 schrieb die Zeitschrift „Die Kunst“: „Die gestickten und gemalten Panneaux von Fritz Rentsch, besonders das eine große mit der Darstellung lustwandelnder Frauengestalten, sind in ihrer Zeichnung und besonders in ihrer feinen Tonstimmung wertvoll. Rentsch hat sich das Genre selbst zurecht gemacht und steht in dieser vornehmen Dekorationsweise noch unerreicht da.“ Das Kunstgewerbemuseum Berlin und das Grassi-Museum Leipzig kauften schon damals einige der Arbeiten an. Wie die meisten Stickereien mit Ausnahmen einer Fahne der Universität Leipzig (1909) und eines „Ehrenteppichs der Stadt Leipzig zum Einzug der Truppen“ (1916) sind diese nicht erhalten.
Ab 1904 war Rentsch Lehrer, von 1908 bis zu seiner Pensionierung 1933 Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Leipzig. Er leitete die Klasse für Temperamalerei und lehrte vor allem „Malerei nach Modell und Natur“. Zu seinen Schülern gehörte Karl Walther.[2] Zeitweilig unterhielt Rentsch daneben eine “Damenschule für kunstgewerbliche Entwürfe und dekoratives Malen”. In dieser Zeit schuf er auch einige Wandgemälde, u. a. in Leipzig in der Deutschen Bücherei und in Auerbachs Keller („Faust und Gretchen-Bild“), im Centraltheater Dresden (Deckengemälde) und im Rathaus Döbeln („Hochzeit zu Kana“ im Hochzeitszimmer).
1933 zog Rentsch mit seiner Lebensgefährtin, der Konzertpianistin Anny Schäfer († 1977) nach Naumburg und widmete sich zunehmend der Landschaftsmalerei, vor allem in Öl und Aquarell. Er starb infolge seines Alters und des Mangels an Lebensmitteln im Hungerwinter 1946–1947.
Werke Rentschs befinden sich u. a. im Stadtmuseum Naumburg und im Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg.
1897 Goldene Plakette der Internationale Kunstausstellung Dresden
1900 Silberne Medaille in London
1902 Goldmedaille der Internationalen Kunstgewerbeausstellung Turin
1902 Goldmedaille auf der Weltausstellung St. Louis, USA
1906 Silbermedaille der Kunstgewerbeausstellung in Dresden
“Neuerdings wandte sich Rentsch aufs Intensivste der Temperamalerei zu, deren Vermögen an Ausdrucksmitteln ihm eine erhebliche Bereicherung verdankt. Farben des vergehenden Herbstes und des blassen Frühlings liebt er am meisten, alles in gebrochenen, halblauten, zarten, morbiden Tönen, in denen ihm die Verwirklichung ungeahnter Stimmungen sterbender oder orgiastischer Landschaften, Stimmungen der seelischen Atmosphäre um einen Menschen, bis zu einem sehr hohen Suggestionsgrade gelingt.”[3]
Personendaten | |
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NAME | Rentsch, Fritz Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 17. April 1867 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 26. Dezember 1946 |
STERBEORT | Naumburg |