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Georg Karl Samuel Urlaub (auch Georg Carl Urlaub; * 3. Oktober 1749 in Ansbach; † 26. Oktober 1811 in Darmstadt) war ein deutscher Maler des 18. Jahrhunderts.


Leben


Georg Karl Urlaub war der jüngere Sohn des Malers Georg Christian Urlaub (1718–1766) und dessen Frau Anna Elisabeth. Er entstammte somit der fränkischen Malerfamilie Urlaub, deren bedeutendstes Mitglied er neben seinem älterer Bruder Georg Anton Abraham, seinem Onkel Georg Anton, seinem Großvater Georg Sebastian sowie Johannes Andreas Urlaub war.[1]

Nach dem Tod der Mutter gab der Vater seine Stellung als ansbachischer Hofmaler auf und zog mit den Kindern 1757 zu seinem Bruder nach Würzburg, wo Georg Christian Urlaub ein zweites Mal heiratete. Georg Karl erhielt Malereiunterricht zunächst von seinem Vater und nach dessen Tod von seinem Bruder, der nach dem Tod der Stiefmutter und des Vaters auch für seine Geschwister sorgen musste. Georg Karl Urlaub lebte bis 1773 in Würzburg, anschließend begab er sich für etwa fünf Jahre auf Wanderschaft durch Franken. 1779 hielt Urlaub sich bei Conrad Geiger in Schweinfurt auf, hierbei schuf Urlaub auch ein Porträt von Geiger.[1][2][3]

1779 erhielt Georg Karl Urlaub einen Ruf an den gräflichen Hof nach Wertheim am Main, er verblieb knapp zwei Jahre dort. 1781 siedelte er nach Hanau über, wo Urlaub als Porträt-, Genre-, Historien- und Landschaftsmaler tätig sowie ebenfalls am dortigen gräflichen Hof beschäftigt war. In Hanau schuf er im August 1788 Bildnisse der Familie Grimm, darunter auch ein Ölgemälde, auf dem der dreijährige Jacob Grimm abgebildet ist.[4] Urlaub lebte bis 1803 in Hanau, war jedoch bereits 1795 von Wilhelm I. (Hessen-Kassel) von seinen Aufgaben als Maler am Hofe entbunden worden.[1][2]

In seiner späteren Schaffensperiode wandte sich Urlaub vermehrt der Historienmalerei zu, beispielsweise schuf er Die Erstürmung Frankfurts durch die Hessen (1792), Bombardement der Festung Königsstein (1793), Einzug des Königs Friedrich Wilhelm II. von Preußen nach der Übergabe von Mainz am 27. Juli 1793 oder Die Schlacht bei Rothenburg. Um 1774 entstand ein Selbstbildnis und 1777 ein Kreuzweg in der Gremsdorfer Kirche, was Urlaubs einziges, gesichert überliefertes, sakrales Werk darstellt.[1]

1803 erblindete Urlaub, sodass er nicht mehr als Maler arbeiten konnte. Im Jahr 1806 wurde er Pfründner im Würzburger Juliusspital, zog aber einige Zeit vor seinem Tod mit seiner Frau nach Darmstadt zum gemeinsamen Sohn Jeremias August Urlaub (1784–1837), der ebenfalls als Maler, später in Sankt Petersburg, arbeitete. Georg Karl Urlaubs zweiter Sohn, Anton († 1820), war als Kupferstecher und Maler in Frankfurt am Main und Darmstadt tätig.[1][5]

Urlaub hinterließ ein sehr umfangreiches und vielfältiges Gesamtwerk, teilweise ist es aber nur noch in der Literatur nachweisbar. Er war sehr gewandt in verschiedenen Techniken und entwickelte „eine persönliche und repräsentative Darstellungsweise von lebendigem Ausdruck und Kolorit“, die zum Teil von herkömmlichen Auffassungen abweichte. Urlaub war einer der ersten Bildnismaler, der seine Figuren in eine natürliche Landschaft einstellte. Auch versuchte Urlaub einen lebendigen, unmittelbaren Augenblick in seinen Bildnissen einzufangen und seine Modelle in eine architektonische oder landschaftliche Umgebung zu stellen. Dadurch beschritt er neue Wege in seinen Porträts, die von der eher „steifen barocken Manier“ abwichen und in denen ein Wandel von der „klassisch, höfisch-idealisierten Halbfigur zur bürgerlich, lebensnahen Ganzfigur“ vollzogen wurde. Dennoch schuf er auch Porträts in traditioneller Komposition als Halbfigur. Während Urlaub im Allgemeinen Künstlerlexikon als „liebenswürdiger Meister des ausgehenden Rokoko und des frühen Klassizismus“ bezeichnet wird, urteilte der Kunsthistorikers Philipp Friedrich Gwinner im 19. Jahrhundert negativer über Urlaub: „Hätte dieser Künstler weniger mit den Bedürfnissen des Lebens zu kämpfen gehabt, hätte er mehr Fleiß auf seine Arbeiten verwenden können und den Zopf-Geschmack seiner Zeit vermieden, so würde sein Name einen ungleich höheren Rang in der Künstlergeschichte einnehmen.“[1][3][5]


Werke (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Urlaub, Georg Karl. In: Allgemeines Künstlerlexikon Online. Abgerufen am 23. Juli 2022.
  2. Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2. Ausgabe. Band 10. Thies–Zymalkowski. K. G. Saur, München 2008, S. 203.
  3. Friedrich Gwinner: Urlaub, Georg Karl. In: Kunst und Künstler in Frankfurt am Main vom dreizehnten Jahrhundert bis zur Eröffnung des Städel'schen Kunstinstituts. Joseph Baer, Frankfurt am Main 1862, S. 379 f.
  4. Steffen Martus: Die Brüder Grimm. Eine Biographie. Rowohlt, Hamburg 2010, S. 12.
  5. Urlaub (Maler-Familie). In: Allgemeines Künstlerlexikon Online. Abgerufen am 23. Juli 2022.
Personendaten
NAME Urlaub, Georg Karl
ALTERNATIVNAMEN Urlaub, Georg Carl; Urlaub, Georg Karl Samuel
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler
GEBURTSDATUM 3. Oktober 1749
GEBURTSORT Ansbach
STERBEDATUM 26. Oktober 1811
STERBEORT Darmstadt



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