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Georgi Wassiljewitsch Swiridow (russisch Георгий Васильевич Свиридов, wiss. Transliteration Georgij Vasil'evič Sviridov; * 3.jul. / 16. Dezember 1915greg. in Fatesch bei Kursk; † 6. Januar 1998 in Moskau) war ein sowjetischer Komponist.

Grabbüste Swiridows auf dem Nowodewitschi-Friedhof
Grabbüste Swiridows auf dem Nowodewitschi-Friedhof

Leben


Swiridows musikalische Ausbildung begann mit dem Besuch der Musikschule in Kursk von 1929 bis 1932. Danach erhielt er in Leningrad Unterricht in den Fächern Klavier bei Isai Braudo und Komposition bei Marija Judina.[1] Ab 1936 studierte er Komposition am Leningrader Konservatorium. Seit 1937 war Dmitri Schostakowitsch sein Lehrer. Nach Abschluss seiner Studien war Swiridow kriegsbedingt zwischen 1941 und 1944 in Nowosibirsk. 1956 ließ er sich in Moskau nieder. Dort war er bis an sein Lebensende als freischaffender Komponist tätig. Zeitweilig nahm Swiridow Positionen im sowjetischen Komponistenverband ein. Er erhielt immer wieder hoch dotierte Preise und Orden, zum ersten Male im Jahre 1946 den Stalinpreis für sein Klaviertrio. Der Asteroid (4075) Sviridov wurde 1990 nach ihm benannt.


Stil


Zunächst orientierte sich Swiridow deutlich an seinem Lehrer Schostakowitsch. Mit der Zeit nahm dessen Einfluss jedoch ab und Swiridow entwickelte eine sehr eigene Tonsprache. Er war in erster Linie Vokalkomponist, was auch in seinen Instrumentalwerken klar erkennbar bleibt. Eingängige Melodien und gut nachvollziehbare Strukturen kennzeichnen seine Musik. In seinem Melos bleibt er mit dem russischen Volkslied eng verbunden. Swiridow galt in der Sowjetunion als Vorreiter der „neuen Folklore-Welle“, der u. a. auch Sergei Slonimski, Rodion Schtschedrin und Waleri Gawrilin zugerechnet wurden.[2] Die Tonalität stellte er nie in Frage. Überhaupt sind seine Werke eher traditionell angelegt, haben ihre Wurzeln in der russischen Musik des 19. Jahrhunderts und benutzen weit konservativere Stilmittel als etwa die Werke Schostakowitschs. Daher genoss Swiridow unter weiten Hörerkreisen große Popularität. Von Kritikern wurde ihm dagegen teilweise sogar ein Hang zum Kitsch und Nationalismus nachgesagt. Viele seiner Kompositionen sind in Russland bis heute sehr beliebt. Beispielsweise wurde ein kurzes Segment seiner Musik zu dem Film Zeit, vorwärts! (1965, Время, вперёд!, Wremja, wperjod!) zur Kennmelodie der bekannten TV-Nachrichtensendung Wremja (Время, Zeit), die allabendlich russlandweit eine große Zuschauerquote erzielt. Zudem erklang die Musik bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi.[3]


Werke





Einzelnachweise


  1. Georgi Swiridow. In: Hermann Danuser, Hannelore Gerlach, Jürgen Köchel (Hrsg.): Sowjetische Musik im Licht der Perestroika. Laaber, Laaber 1990, ISBN 3-89007-120-1, S. 421–423.
  2. Dorothea Redepenning: Sviridov und die „neue Folklore-Welle“. In: Die Geschichte der russischen und der sowjetischen Musik. Das 20. Jahrhundert. Band 2,1. Laaber-Verlag, Laaber 2008, ISBN 978-3-89007-709-3, S. 579–586.
  3. Time, forwards! Soviet Constructivist Cinema. In: Eye On Art. 31. August 2015; (englisch).
Personendaten
NAME Swiridow, Georgi Wassiljewitsch
ALTERNATIVNAMEN Свиридов, Георгий Васильевич (russisch); Sviridov, Georgij Vasil'evič (wissenschaftliche Transliteration)
KURZBESCHREIBUNG russischer Komponist
GEBURTSDATUM 16. Dezember 1915
GEBURTSORT Fatesch bei Kursk
STERBEDATUM 6. Januar 1998
STERBEORT Moskau

На других языках


- [de] Georgi Wassiljewitsch Swiridow

[en] Georgy Sviridov

Georgy Vasilyevich Sviridov (Russian: Гео́ргий Васи́льевич Свири́дов; his patronymic is also transliterated Vasil'yevich, Vasilievich, and Vasil'evich; 16 December 1915 – 6 January 1998) was a Soviet and Russian neoromantic composer. He is most widely known for his choral music, strongly influenced by the traditional chant of the Russian Orthodox Church, as well as his orchestral works which often celebrate elements of Russian culture. Sviridov employed, in his choral music especially, rich and dense harmonic textures, embracing a romantic-era tonality; his works would come to incorporate not only sacred elements of Russian church music, including vocal work for the basso profundo, but also the influence of Eastern European folk music, 19th-century European romantic composers (especially Tchaikovsky), and neoromantic contemporaries outside of Russia. He wrote musical settings of Russian Romantic poetry by poets such as Lermontov, Tyutchev and Blok. Sviridov enjoyed critical acclaim for much of his career in the USSR.

[es] Gueorgui Svirídov

Gueorgui Vasílievich Svirídov (16 de diciembre de 1915 - Moscú, 5 de abril de 1998) fue un compositor neorromántico de la época soviética.

[ru] Свиридов, Георгий Васильевич

Гео́ргий Васи́льевич Свири́дов (3 [16] декабря 1915, Фатеж, Курская губерния — 6 января 1998, Москва) — советский композитор, пианист, общественный деятель. Один из основоположников и ведущих представителей стилевого направления «новая фольклорная волна»[1].



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