Gerd Kehrer (* 7. April 1939 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Maler, Zeichner, Grafiker, Objektgestalter und Autor. Er lebt und arbeitet in Frankfurt sowie auf Inseln im Atlantik und Mittelmeer.
Gerd Kehrer, 2013
Leben
Das Geburtshaus von Gerd Kehrer: Teichstraße 5 im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen.
Kindheit
Gerd Kehrer wurde auf dem Mühlberg in Frankfurt-Sachsenhausen geboren und verbrachte in der Teichstraße 5 seine frühe Kindheit. Er ist der Sohn von Gertrude Kehrer, geb. Schuh (1909–2008), Schneiderin, sowie Friedrich Kehrer (1897–1954), Faktor und Typograph. Der Vater war im Graphischen Großbetrieb Georg Stritt & Co in Frankfurt am Main, Mainzer Landstraße 184, Leiter der Hand- und Maschinensetzerei (Bleisatz) mit rund sechzig Mitarbeitern. Er vermittelte seinem Sohn erste künstlerische Impulse im Zeichnen und Malen.
Durch den Krieg und seine Folgen bedingt (Evakuierung nach Würges/Camberg im Hintertaunus und mehrere Umzüge innerhalb Frankfurts), besuchte Kehrer 1946/49 drei Frankfurter Volksschulen: Schwanthaler-, Textor-, Riederwald-Schule sowie die Brüder-Grimm-Mittelschule mit dem Abschlusszeugnis Mittlere Reife, nach sechswöchiger Prüfungszeit. Zum Anfang der 1950er Jahre war er Mitglied des FSV Frankfurt, trainierte im Stadion am Bornheimer Hang (das heutige Frankfurter Volksbank Stadion) und spielte regelmäßig an den Wochenenden Fußball in einer der vielen Jugend-Vereinsmannschaften. In der Musikschule Peter Ernst in Frankfurt erlernte Kehrer das Akkordeon spielen und musizierte im Jugendorchester bei deren Konzert-Veranstaltungen.
Künstlerische Ausbildung
Bedingt durch den frühen Tod seines Vaters absolvierte er bei Georg Stritt & Co eine dreijährige Lehre als Positivretuscheur und erfuhr eine solide Ausbildung in fast allen Disziplinen des graphischen Gewerbes mit theoretischem und praktischen Unterricht (Zeichnen und Malen bei Alf Bayrle) auf der Gutenbergschule in Frankfurt. Danach studierte Kehrer Freie Malerei und Kunstgeschichte an der Abendschule der Städelschule (Staatliche Hochschule für Bildende Künste, Frankfurt am Main) sowie Grafik-Design an der Kunstschule Westend in Frankfurt am Main. Seine Lehrer waren der Max Beckmann-Schüler Walter Hergenhahn sowie Max Bittrof.
Als Grafiker und Künstler
Seit 1959 arbeitete Kehrer fast fünfzehn Jahre lang als Grafik-Designer in der Werbeabteilung des Telefonbau-und-Normalzeit-Konzerns. Bereits damals schon wurde sein kreatives Schaffen durch nationale und internationale Wettbewerbe sowie Publikationen, Ausstellungen und Auszeichnungen bekannt.
Eine Zäsur im Leben von Gerd Kehrer bedeutete seine berufliche Selbständigkeit im Jahre 1974, die er seit seiner Jugend stets angestrebt hatte, um unabhängig seine künstlerischen Ideen realisieren zu können. Seitdem ist er als Freischaffender Bildender Künstler tätig. Gerd Kehrer ist verheiratet mit Eva-Maria Kehrer, geb. Bauer, Industriekauffrau. Das Paar hat einen Sohn.
Werk
Gerd Kehrer zeichnet, malt und gestaltet zumeist in Zyklen, gegenständlich und abstrakt. Der Wechsel seiner Malweisen, die Vielfalt seiner Themen sowie ein vielseitiger technischer Fundus sind ebenso Kennzeichen seiner Arbeit, wie die Freude am Experiment. In seinem Werk finden sich Zeichnung, (Druck-)Grafik, Aquarell-, Gouache-, Acryl-, Ölmalerei, Mischtechnik, Collage, Assemblage, Objekte. Dadurch entstehen Werkgruppen, die völlig gegensätzlich sein können und mit denen er sich ganz bewusst einer Einordnung entzieht. Einen Stil zu pflegen erscheint ihm ebenso suspekt wie Theorien über Kunst.
Drehbilder
Die Drehbilder von Gerd Kehrer sind in ihrer Komposition so angelegt, dass sie von allen vier, zumindest jedoch von zwei Seiten zu betrachten sind – es gibt also weder ein festes Oben oder Unten, noch ein fixiertes Rechts oder Links. Dieses offene Angebot der Betrachtung entspricht der Werkentstehung: Der Bildträger wurde während des Malprozesses immer wieder gedreht.
Das erste Drehbild, James Dean und seine Ängste, entstand 1983 und wurde zwei Jahre später erstmals im Deutschen Filmmuseum in der Ausstellung: Gerd Kehrer – Dean – Monroe – Fassbinder – Welles – gezeigt. Kehrers Drehbilder, die auch unter Zuhilfenahme eines rückseitig anzubringenden Motors sich langsam drehend präsentiert werden können, sind mit einem entsprechenden Zeichen versehen.
ELLE CITY Frankfurt 05/2011. Kultur: Gerd Kehrer Kunsttour. Elle Verlag München 2011
International Directory of Arts. Kunstadressbuch
Seit 1965 ständige Berichte und Besprechungen über Gerd Kehrer und sein Schaffen in allen Frankfurter Tageszeitungen sowie der überregionalen Presse
Wirken als Autor
Seit 1965 hat Gerd Kehrer in den GK Notizen sporadisch seine Erlebnisse und Gedanken in Gedichten, Aphorismen, Sprüchen und Prosatexten fixiert. Zum besseren Verständnis seiner Kunst ergänzen sie das Bild von seinem Schaffen und Denken als freischaffender Bildender Künstler und Autor.
2015 Internet: BIS Bürgerinitiative Sachsenhausen. Gerd Kehrer – Lyrik für die Umwelt – Der Kreativität unseres Widerstandes sind keine Grenzen gesetzt!Geschenk – Macht krank Statt Wald – Öko-Logik FFM – Lebens(w)ende – Sachsenhäuser Berg – Hessen pervers – Siechtum – Lärm=Terror – Diagnose Falsche Kraniche – Zerfurcht von…
2016 PRO LESEN Schreibwerkstatt, Bibliothekszentrum Sachsenhausen – Gerd Kehrer, Lyrik aus der Region.
2016 Literaturmagazin DIE BRÜCKE unter dem MAIN 4/2016
Literatur und Quellen
Günter Vogt: Gesicht – Gesichte – Gesichter. Katalogtext zur ersten Einzelausstellung von Gerd Kehrer, Hrsg. Kommunale Galerie, Stadt Frankfurt am Main, Februar 1978, DNB 790472759.
Dorothee Baer-Bogenschütz: Zwischen Vedute und Vision. Katalogtext zum Bilderzyklus Paulskirche anläßlich ihres 150 jährigen Jubiläums im Jahr 1998. Hrsg. Gerd Kehrer, 1997, DNB 1026447372.
Gerald Hintze: Die Kunst strebt fort von der Mitte. Text zur Gerd Kehrer Ausstellung MITTEN, Frankfurter Stadtkirchen, 5 Zyklen Ölpastelle, St. Katharinenkirche, Frankfurt am Main, 1995.
Dorothee Baer-Bogenschütz: Am blauen Band der Börse. Eine „Sightseeing-Tour“ mit Gerd Kehrer zu sechs internationalen Börsenplätzen. Katalogtext zum Zyklus Börsenbilder von Gerd Kehrer. Hrsg. Gruppe Deutsche Börse, Frankfurt am Main, 1997, DNB 1026234514.
Thomas Regehly: Neues Schopenhauer Porträt von Gerd Kehrer. Text Hrsg. Schopenhauer-Gesellschaft, 1999.
Eva Mongi-Vollmer: Cyprus – Eine Vision. Text zum Bilderzyklus CYPRUS, 2005.
Eva Mongi-Vollmer: Von Innen und Außen. – Bilder 04 /05. Text zur gleichnamigen Gerd Kehrer Ausstellung in der Heussenstamm-Stiftung, Frankfurt, 2007.
August Heuser: Citykirchen und die Innensicht der Außensicht. Fünf Bilderzyklen von Gerd Kehrer zu Frankfurter Kirchen. Katalogtext zur Ausstellung Citykirchen, Diözesanmuseum Limburg. Hrsg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats, Limburg /Lahn, 2008, ISBN 978-3-921221-28-0.
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