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Gerhard Silber (* 12. Oktober 1950 in Kassel) ist ein deutscher Wissenschaftler, Hochschullehrer und Bildender Künstler.

Gerhard Silber
Gerhard Silber

Leben und Wirken



Beruflicher und wissenschaftlicher Werdegang


Nach der Mittleren Reife absolvierte Silber in den Jahren 1969 bis 1972 zunächst eine Lehre als Plakatmaler und Dekorateur, wechselte aber dann in den Lehrberuf zum Technischen Zeichner. In der Zeit von 1973 bis 1975 besuchte er die Technikerschule und die Fachoberschule Kassel und erlangte dort die Abschlüsse als Maschinenbautechniker und die Fachhochschulreife.

Anschließend studierte Silber bis 1982 an der Beuth Hochschule für Technik Berlin den Studiengang Maschinenbau-Konstruktion und schloss diesen mit dem Grad des Diplom-Ingenieurs (FH) ab. Danach studierte er Physikalische Ingenieurwissenschaft an der TU Berlin.

Am 1. Institut für Mechanik der TU Berlin wurde Silber von 1982 bis 1986 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter übernommen. Dort promovierte er 1986 mit summa cum laude zum Dr.-Ing. mit dem Thema Eine Systematik nicht-lokaler kelvinhafter Fluide vom Grade drei auf der Basis eines klassischen Kontinuummodelles bei Rudolf Trostel. Anschließend nahm Silber eine Assistenz-Professur am Institut für Mechanik wahr und habilitierte sich 1989 mit dem Thema Ein Beitrag zur Anwendung nicht-lokaler nicht-polarer Theorien in der Mechanik. Damit erwarb er die Venia Legendi und war bis 1992 als Privatdozent am Institut tätig.

Von 1989 bis 1992 erfolgte für Silber die Freistellung von der Hochschule für zeitlich begrenzte Tätigkeiten in Wirtschaft und Industrie, u. a. bei Krauss-Maffei Wegmann in Kassel und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin.

Im Jahr 1992 erhielt Silber den Ruf als Professor für Mechanik an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) in Frankfurt am Main. Von 2002 bis 2016 war er zudem Geschäftsführender Direktor des Instituts für Materialwissenschaft (IfM)[1], stellvertretender Geschäftsführer des Center of Biomedical Engineering Frankfurt und Wissenschaftlicher Leiter des interdisziplinären Forschungsschwerpunktes Präventive Biomechanik im Rahmen der Exzellenzforschung des Landes Hessen (LOEWE-Programm)[2]. Im Jahr 2010 wurde Silber durch die Hochschulleitung eine Forschungsprofessur verliehen, die er bis zu seiner Emeritierung 2016 bekleidete.

Im Jahr 2012 gründete er gemeinsam mit den Professoren Dieter Mankau und Peter Eckart der Hochschule für Gestaltung in Offenbach den Studiengang Material- und Produktdesign.

In seiner Zeit an der Frankfurt UAS akquirierte, entwickelte und führte Silber eine große Zahl von Forschungs- und Entwicklungsprojekten durch. Wichtige Forschungsprojekte waren beispielsweise die Entwicklung eines nicht-invasiven Messsystems zur Bestimmung des Innendruckes in Extrakorporal-Kreisläufen (Anwendung in der Hämodialyse)[3] sowie Entwicklung des BOSS-Verfahrens (Body Optimization & Simulation System) mit Anwendungen in der Biomechanik von Autositzen, Matratzen, Sportschuhen, Fahrradhelmen, Stents, Babywindeln, Rasierapparaten.[4][5] Im Mittelpunkt des BOSS-Verfahrens steht die Generierung digitaler Menschmodelle mit in-vivo-Eigenschaften von Muskel- und Fettgewebestrukturen auf Basis der Kontinuumsmechanik und Materialtheorie, der Finite-Elemente-Methode, bildgebenden Verfahren (MRT, CT) sowie numerischer Optimierungsalgorithmen zur Identifikation von Materialparametern.


Wissenschaftliche Preise


Vom Förderverein der FRA-UAS wurde Silber 1997 mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.

Im Jahr 2008 errang er den 2. Platz beim Forschungspreis der Hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften[6] und wurde im gleichen Jahr für den Deutschen Zukunftspreis 2008 nominiert.[7]


Künstlerisches Wirken


Brot & Spiele X, 150 cm x 300 cm (Triptychon), 2021
Brot & Spiele X, 150 cm x 300 cm (Triptychon), 2021
Der Schrei, 160 cm x 200 cm (Diptychon), 2019
Der Schrei, 160 cm x 200 cm (Diptychon), 2019

Die Zusammenarbeit ab 2012 mit den Professoren Dieter Mankau und Peter Eckart der Hochschule für Gestaltung Offenbach war für Gerhard Silber die Initialzündung für seine Zuwendung zur Kunst. 2013 entstanden die ersten Acrylbilder auf Leinwand. Seitdem malt Silber bevorzugt Menschen, die gesellschaftliche Ereignisse beobachten. Die Dargestellten werden meistens auf großen Formaten in schwarz-weiß-Tönen abgebildet, wobei sich der Malstil als kritischer Realismus bezeichnen lässt.

Als Inspiration für seine Gemälde nutzt der Künstler Fotografien oder Film-Stills und kombiniert einzelne Szenen zu neuen Bildkompositionen.

Der Maler fasst seine Gemälde meist in Serien zusammen, die thematisch ähnliche Szenen zeigen. Beispiele hierfür sind die Serie Bomb Watchers, wo Zuschauer in den 1960er Jahren in den USA Atombombentests aus geringer Entfernung beobachten oder die Serie Brot und Spiele, in welcher jubelnde Menschenmengen bei unterschiedlichen Veranstaltungen auf Tribünen zu sehen sind. In der Serie Hunting wiederum sind Männer im Berufsumfeld, zum Beispiel auf dem Börsenparkett, die Hauptakteure. Hier wird das ganze Spektrum von Gefühlslagen im kapitalistischen Markt sichtbar: Aufregung, Euphorie, Verzweiflung, Ratlosigkeit, Frust, Angst.

Seit 2016 lebt und arbeitet Gerhard Silber als freischaffender Künstler in Wittmund und Bad Harzburg. Er ist verheiratet mit der Rechtsanwältin im Ruhestand und Schriftstellerin Eva-Maria Silber.[8]


Kunstauszeichnungen


Im Jahr 2016 wurde Silber für seine großformatigen kritisch-realistischen Gemälde „Refugees I–III“ mit dem Kunstgeflecht-Preis in Neunkirchen-Seelscheid ausgezeichnet.

Für sein Werk „Wittmund“ wurde er 2020 mit dem ARTiges-Preis 2020 geehrt.[9]


Kunstausstellungen (Auswahl)



Schriften / Werke (Auswahl)



Wissenschaftliche Veröffentlichungen



Veröffentlichungen Kunst





Einzelnachweise


  1. ,GOETHE-UNI online: Schwachstellen der Achillessehne simuliert GOETHE-UNI online – Aktuelle Nachrichten aus Wissenschaft, Lehre und Gesellschaft, 11. Januar 2016
  2. openPR LOEWE-Schwerpunkt Präventive Biomechanik entwickelt virtuelle Menschmodelle zur Produktoptimierung in Pressemitteilung der Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences, Referat Interne und externe Kommunikation vom 6. August 2013
  3. Patentanmeldung durch Gerhard Silber aufgerufen am 27. Januar 2022
  4. Patentanmeldung durch Gerhard Silber aufgerufen am 27. Januar 2022
  5. Redaktion: Biomechanische Optimierung von Schuhen unter Berücksichtigung der Fersenpolster- und Achillessehnenbelastung in 360-Fachportal des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik, vom 1. Juli 2013
  6. Martin Wünderlich: Erster Forschungspreis hessischer FH und TTN-Sonderpreis verliehen, Pressemitteilung in Informationsdienst Wissenschaft vom 3. November 2010, abgerufen am 30. Januar 2022
  7. Redaktion: Deutscher Zukunftspreis für Frankfurter FH-Professor in Journal Frankfurt vom 25. Februar 2008
  8. Autorin Eva-Maria Silber
  9. Kunstverein Ottobrunn e. V.: Preisträger ARTiges 2020 aufgerufen am 27. Januar 2020
  10. Ausstellende Künstlerinnen und Künstler der Kunsttage Dornum 2015 aufgerufen am 27. Januar 2022
  11. artig Kunstpreis 2018: Die ausgewählten Werke aufgerufen am 27. Januar 2022
  12. HA: Vorsicht Mensch, Ausstellung in Stade in Hamburger Abendblatt, Harburg, 26. Juli 2018, aufgerufen am 27. Januar 2022
  13. Monika Bethmann: Frische Kunst im Norden, Einführungsrede zur Ausstellung, aufgerufen am 1. Februar 2022
  14. Dettmar Fischer: Für das Mekka der Kunst, reicht es nicht ganz in Aachener Zeitung, Lokales, Geilenkirchen, vom 13. November 2018, aufgerufen am 30. Januar 2022
  15. PEACEMAKING, An American and European Exchange of Art and Writings, Elizabethtown College, 2017, ISBN 978-0 9700583-5-5
  16. Eva Scheid Blick auf heute, Taunus-Kunst Triennale 1, Herausgeber: Kreisstadt Hofheim am Taunus, Oktober 2019, ISBN 978-3-933735-55-3 aufgerufen am 27. Januar 2022
  17. Kultur-Redaktion: XXL-Kunst in Bad Wörishofen, in: Augsburger Allgemeine, Mindelheim, vom 9. Februar 2019, aufgerufen am 30. Januar 2022
  18. Bühne Nienburg: Nominierte Künstler, u.a. Gerhard Silber aufgerufen am 27. Januar 2022
  19. Laurenz Kogel: Gerhard Silber: Mein Traum von Europa, Videoporträt vom 27. Oktober 2021, aufgerufen am 27. Januar 2022
  20. Sonja Lehnert: Main-Taunus: Im Film durch die Faszination der Gesichter, in Wiesbadener Kurier, Lokal Hofheim, vom 24. Mai 2021, aufgerufen am 31. Januar 2022
  21. Redaktion: DIE MACHT DES MYTHOS – Ausstellung, Kunstpreis und Vorträge Pressemitteilung auf rausgegangen.de, aufgerufen am 26. September 2022
Personendaten
NAME Silber, Gerhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Ingenieurwissenschaftler, Hochschullehrer und Bildender Künstler
GEBURTSDATUM 12. Oktober 1950
GEBURTSORT Kassel



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