art.wikisort.org - Künstler

Search / Calendar

Günter Bruno Fuchs (* 3. Juli 1928 in Berlin; † 19. April 1977 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller und Grafiker.

Gedenktafel für Fuchs in Berlin-Wilmersdorf
Gedenktafel für Fuchs in Berlin-Wilmersdorf
Günter Bruno Fuchs (1975)
Günter Bruno Fuchs (1975)

Leben


Ehrengrab von Günter Bruno Fuchs auf dem Friedhof Columbiadamm mit dem Grabstein von Günter Anlauf
Ehrengrab von Günter Bruno Fuchs auf dem Friedhof Columbiadamm mit dem Grabstein von Günter Anlauf

1944 wurde Fuchs im Alter von 16 Jahren als Luftwaffenhelfer im Zweiten Weltkrieg eingezogen und geriet nach einem kurzen Fronteinsatz in belgische Gefangenschaft. 1945 kehrte er im Alter von 17 Jahren nach Berlin zurück.[1] Fuchs machte eine Lehre als Maurer und arbeitete zunächst als Hilfsarbeiter. Nach dem NS-Ende trat Fuchs der KPD bei, deren Mitglied er über das Verbot seiner Partei (1956) hinaus blieb.[2] Nach schwierigen Anfangsjahren und einem kurzen Abstecher nach Ost-Berlin, wo er als Schulhelfer arbeitete, studierte er an der Hochschule für Bildende Künste und in der Meisterschule für Grafik in Berlin. 1952 lebte er als freier Schriftsteller und Grafiker in Reutlingen, wo er bis 1958 blieb und der Telegramm-Gruppe angehörte.[3] Anschließend zog er nach West-Berlin. 1959 begründete er mit Robert Wolfgang Schnell und Günter Anlauf die Galerie Zinke. Gemeinsam mit Schnell war er auch Ehrenmitglied im Neuen Friedrichshagener Dichterkreis. Für seinen Freund, den Friedrichshagener Dichter Johannes Bobrowski, schuf er den Einband zu dessen erstem Lyrikband Sarmatische Zeit (Stuttgart 1961). 1957 erhielt er den Kunstpreis der Jugend von der Kunsthalle Baden-Baden. Unter seinem Patronat wurde 1963 die Werkstatt Rixdorfer Drucke in einem Berlin-Kreuzberger Hinterhof mit den Grafikern Uwe Bremer, Albert Schindehütte, Johannes Vennekamp und Arno Waldschmidt gegründet. 1967 illustrierte er den Gedichtband Der Tisch, an dem wir sitzen von Elisabeth Borchers mit drei Monotypen. 1969 schied er aus dem Künstlerkollektiv „Werkstatt Rixdorfer Drucke“ aus. 1971 wurde Günter Bruno Fuchs als ordentliches Mitglied ins P.E.N.-Zentrum Deutschland berufen.

Sein literarisches Werk umfasst Gedichte, Erzählungen, Romane, Hörspiele und Kinderbücher, die er zum Teil mit eigenen Grafiken illustrierte. Er war beeinflusst von Peter Hille. In den 1960er Jahren schrieb er in berlinerischer Mundart Berliner Großstadtgeschichten über Kneipengänger, autowaschende Väter, Polizisten und Leute mit der typischen Berliner Schlagfertigkeit. Die Typografien und Grafiken seiner Bücher entwarf er stets selbst.

Er ist auf dem Friedhof Columbiadamm bestattet. Sein Grab war von 1990 bis 2015 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.


Gedenkveranstaltung


Zum 90. Geburtstag des Künstlers fand am 3. Juli 2018 im Buchhändlerkeller in Berlin eine Gedenkveranstaltung mit Lesungen aus seinen Werken statt. Jürgen Tomm moderierte die Veranstaltung, die Lesung erfolgte durch Hanspeter Krüger. Anwesend waren folgende Weggefährten des Künstlers: Uwe Bremer, Ali Schindehütte und Johannes Vennekamp. Unter den Besuchern war auch die Künstlerin Aldona Gustas.


Publikationen (Auswahl)



Tonträger



Literatur




Commons: Günter Bruno Fuchs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Peter Kohlhaas: Günter Bruno Fuchs. In: Hermann Korte: Deutsche Literatur aus fünf Jahrhunderten. Verlag J.B. Metzler, Stuttgart 2015. S. 151f.
  2. Thomas Propp: Ordnung muss sein! sprach der Anarschist. Eine Reise zum Dichter Günter Bruno Fuchs und zurück unternommen im Jahre 1981. Westberlin 1985, S. 86. Auf ThomasPropp.de (dort auch als E-Book verfügbar), abgerufen am 29. September 2020.
  3. s. die Publikation Günter Bruno Fuchs in Reutlingen, 1952–1958 von Dietrich Segebrecht, Marbach 1992, ISBN 978-3-928882-65-1
Personendaten
NAME Fuchs, Günter Bruno
ALTERNATIVNAMEN GBF
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und Grafiker
GEBURTSDATUM 3. Juli 1928
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 19. April 1977
STERBEORT Berlin



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии