Hanfried Schulz (* 1922 in Guben; † 2005 in Berlin) war ein deutscher Maler, Grafiker und experimenteller Künstler.[1]
Leben und künstlerisches Schaffen
Nach einer Lehre als Dekorationsmaler im Zweiten Weltkrieg wurde Schulz zum Militärdienst eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft. Von 1949 bis 1955 studierte er bei Arno Mohr an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee. Ab 1955 arbeitete er freischaffend in Ost-Berlin. Gemeinsam mit dem Mail-Art-Pionier[2] Robert Rehfeldt übernahm er zahlreiche Aufträge für Wandbilder.[3]
In den 1950er und 1960er Jahren bildete Schulz mit Robert Rehfeldt, Ingo Kirchner und ab 1965 mit dem befreundeten Maler Dieter Tucholke[4] eine experimentelle[5] Künstlergruppe. Die Mitglieder der Gruppe knüpften an Dadaismus und Konstruktivismus an und griffen bald auch Elemente des Tachismus und der Pop-Art auf.[5] Sie fanden so zu künstlerischen Strategien, die „genügend Realität aufnehmen konnten und sich dennoch einer verallgemeinernden Welthaltigkeit nicht verschlossen“.[6] Die Gruppe bestand auf der Pflicht zum „Experiment mit allen Medien und Materialien“. Damit entsprach sie weder dem Kunstverständnis der in Berlin dominierenden Berliner Schule noch dem Begriff, den die staatlichen Institutionen der DDR von Kunst hatten.[7] Tucholke sagte in einem 1990 veröffentlichten Gespräch über die Verbundenheit des Künstlerkreises: „Wir [...] hatten [...] kein Programm, dafür gemeinsame künstlerische Haltungen.“[2] Der Kunsthistoriker Wolfgang Hütt beschrieb, dass die Künstler in ihren Arbeiten sehr persönliche Bekenntnisse abgaben und schonungslos ihre eigenen Ängste und Nöte offenbarten.[8]
Zitat
„die kunst ist ein großer garten mit unzähligen schönen blumen und pflanzen. ein jeder kann sich daraus eine pflücken, einen strauß zusammenstellen oder einen kranz flechten.“
1981: Bildelemente von Albrecht Dürer in Berlin-Marzahn, Allee der Kosmonauten 141/143 (zusammen mit Werner Petrich); Außenwandbild an der Stirnwand des Eingangsvorbaus der damaligen 1.Hilfsschule „Reinhold Dahlmann“. Nicht erhalten, da im Jahr 2005 das Gebäude abgerissen wurde[13]
Für den Band 80 der Lyrikreihe Poesiealbum der Dichterin Gabriele Eckart aus dem Jahr 1974 schuf Hanfried Schulz den Einband und die Grafik.[15]
Mediale Aufmerksamkeit erregten 1995 die Pläne der Berliner Verkehrsbetriebe, nach denen die „aus DDR-Zeiten stammenden Kunsttafeln“ – ein Zyklus von Robert Rehfeldt, Hanfried Schulz und Siegfried Krepp – auf dem U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz mit Reklametafeln zugenagelt werden sollten. Die 16Tafeln mit Collagen zu Motiven der Kaiserzeit und der Weimarer Republik wiesen Graffiti und Vandalismusschäden auf. Im Jahr 2003 wurden die Tafeln abgehängt und bis zur Klärung ihrer weiteren Verwendung eingelagert. Die frei gewordene Fläche wurde überstrichen.[16]
Ausstellungen
Gruppenausstellungen mit Arbeiten von Hanfried Schulz:[17]
Anita Schubert, Hanfried Schulz: Grafikausstellung, Haus der Kultur und Bildung Neubrandenburg, April 1975, 1975, S. 7
Hanfried Schulz: 19. Januar-28. Februar 1963, Institut für Lehrerweiterbildung (Kunstkabinett), Berlin-Weißensee, 1963, S. 3
Grieshaber, HAP; Sven Knebel; Felix Rellstab [Hrsg.]: Spektrum. Intern. Vierteljahresschrift für Dichtung und Originalgraphik, Zürich. Nr. 40. Sept.1968. Jubiläums-Sondernummer. 10 Jahre Spektrum. Fichtner 192. Mit farbigen Original-Grafiken von HAP Grieshaber (WV Fürst 68/28), C. G. Becker, Otokar Hudecek, Hanfried Schulz, Walter Wörn u. a. Zürich, Druck: Stutz. 1968
berlin.de: Zwiegespräch - Künstler sehen Kunst (Mementodes Originals vom 22. Januar 2011 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlin.de, Hanfried Schulz
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии