Hans Emil Oberländer; Emil Wilhelm Johannes August Oberländer[1] (* 10. April 1885 in Rostock; † 27. Dezember 1944 in Bad Warmbrunn, Schlesien) war ein deutscher Landschafts- und Porträtmaler.
Der Sohn eines Arbeiters erlernte von 1899 bis 1903 in Rostock den Beruf des Dekorationsmalers. Stipendien der Stadt Rostock, des Mecklenburger Großherzogs wie auch die Förderung durch den Rostocker Maler Thuro Balzer ermöglichten ihm zusätzlich eine Ausbildung an der Rostocker Kunstgewerbeschule. Danach besuchte er zwischen 1907 und 1909 in Berlin die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums und die Königliche Akademie der Künste. Von 1909 bis 1914 studierte er an der Königlichen Kunst- und Kunstgewerbeschule in Breslau unter Hans Rossmann, Hans Poelzig und Carl Ernst Morgenstern. Studienreisen führten ihn ins Riesengebirge. 1914–1918 Kriegsdienst als Sanitäter.
Aus dem Kriege zurückgekehrt, heiratete Hans Oberländer 1919 in Breslau die Malerin Martha Hagedorn (1882–1943). Hans Emil Oberländer war sowohl Mitbegründer der Vereinigung Rostocker Künstler 1919 als auch der „Vereinigung bildender Künstler St. Lukas“ 1922 in Schreiberhau, dem heutigen Szklarska Poręba. 1929 erhielt er den Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg. In den 1920er und 1930er Jahren kehrte er immer wieder nach Rostock und an die Ostseeküste zurück. In den Jahren 1932/33 unternahm er mit einem Stipendium der Villa Massimo eine Reise nach Rom.[2]
Als die Malerin Kate Diehn-Bitt von den Nazis diskriminiert wurde, half Oberländer ihr mit Farben aus. 1937 wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ nachweislich aus dem Staatlichen Museum Schwerin sein Ölgemälde „Bildnis Robert Beltz“ und aus dem Städtischen Museum Rostock das Ölgemälde „Im Riesengebirge“ (1920) beschlagnahmt. Letzteres wurde zerstört.[3] Es liegen keine Informationen vor, weshalb diese Bilder als „entartet“ galten.
1940 übersiedelte er wieder nach Schreiberhau, nach dem Tod seiner Frau Martha Hagedorn (1943) heiratete er 1944 in zweiter Ehe Doris Seeberg in Ahrenshoop. 1944 zum Kriegsdienst eingezogen, erkrankte er schwer und starb am 27. Dezember 1944 in einem Lazarett im schlesischen Bad Warmbrunn (heute ein Stadtteil von Jelenia Góra) und wurde in Niederschreiberhau beerdigt. Hans E. Oberländer war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[4]
„Selten ist es ihm um eine reine Landschaftsdarstellung zu tun; sein Thema ist immer der Mensch in der Landschaft, ein Problem, das er gerade bei seinen auf dem Fischland entstandenen Bildern auf die verschiedenste Art und Weise angepackt hat. […] Seine künstlerische Handschrift ist unverkennbar und seine Darstellungen erinnern in ihrer Volkstümlichkeit an die holländischen Maler des 17. Jahrhunderts, die Szenen aus dem Bauernleben schufen.“
Ausstellungen
Bilder von Hans Emil Oberländer befinden sich in der Berliner National-Galerie, im Museum Breslau/Wrocław, im Carl-und-Gerhart-Hauptmann-Haus in Schreiberhau/Szklarska Poręba, in der Städtischen Galerie Nürnberg, im Staatlichen Museum Schwerin, im Kulturhistorischen Museum Rostock sowie im Kunstmuseum Ahrenshoop.
Personendaten | |
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NAME | Oberländer, Hans Emil |
ALTERNATIVNAMEN | Oberländer, Emil Wilhelm Johannes August (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Landschafts- und Porträtmaler |
GEBURTSDATUM | 10. April 1885 |
GEBURTSORT | Rostock |
STERBEDATUM | 27. Dezember 1944 |
STERBEORT | Bad Warmbrunn, Schlesien |